Mit 70 Jahren

Rocksänger Joe Cocker starb nach Krebserkrankung

Musik
22.12.2014 19:28
Der britische Rocksänger Joe Cocker ist am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben. Wie sein Manager gegenüber der BBC bestätigte, starb Cocker "an einer nicht näher genannten Erkrankung". Der Sänger mit der legendären Stimme war zuvor an Lungenkrebs erkrankt gewesen. Wie die britische "Daily Mail" berichtete, erlag der Sänger in seinem Wohnhaus im US-Bundesstaat Colorado seinem Kampf gegen die schwere Krankheit.
(Bild: kmm)

Erst am 20. Mai dieses Jahres hatte der Woodstock-Veteran seinen 70. Geburtstag gefeiert. Er lebte zuletzt auf einer abgeschiedenen Ranch in Colorado. Erst vor Kurzem hatte die Musiklegende ein neues Album für das kommende Jahr angekündigt.

Cocker sei in der Nacht zu Montag im Alter von 70 Jahren gestorben, hieß es in einem Schreiben seines Agenten Barrie Marshall, das der Sender BBC auf Twitter verbreitete. "Er war ohne Zweifel die größte Rock- und Soulstimme, die Großbritannien je hervorbrachte", schrieb sein Manager. "Niemand, der ihn jemals live erlebt hat, wird ihn jemals vergessen."

"Bester Rocksänger aller Zeiten"
Berühmte Kollegen zeigten sich bestürzt. "Ruhe in Frieden, mein guter Freund", schrieb der kanadische Musiker Bryan Adams am Montag bei Twitter. "Du warst einer der besten Rocksänger aller Zeiten."

Ex-Beatle Ringo Starr trauerte ebenfalls. "Goodbye und Gottes Segen für Joe Cocker von einem seiner Freunde. Friede und Liebe", schrieb er bei Twitter. Zu den bekanntesten Liedern des am 20. Mai 1944 geborenen Cockers zählte unter anderem das Beatles-Cover "With A Little Help From My Friends". Starrs Ex-Kollege Paul McCartney betonte in einer Mitteilung dem Sender iTV zufolge: "Er war ein toller Kerl, ein großartiger Kerl, der der Welt so viel gebracht hat, und wir werden ihn alle vermissen."

Vom Gasinstallateur zum Weltstar
Die einzigarten Armbewegungen und die unverwechselbar rauchige Stimme haben den Wahl-Amerikaner britischer Herkunft zur Rock- und Blueslegende werden lassen. Im Alter von 15 Jahren trat er mit seiner Band "Vance Arnold and the Avengers" in seiner Heimatstadt Sheffield auf. Zunächst führte Cocker ein Doppelleben: Tagsüber arbeitete er als Gasinstallateur, während er nachts mit seiner Band in den Lokalen Sheffields spielte. 1963 feierte seine Band ihren ersten Erfolg - sie durfte als Vorgruppe ein Konzert der Rolling Stones eröffnen.

Eine Coverversion der Beatles brachte Cocker 1968 den großen Durchbruch. "With A Little Help From My Friends" landete in Großbritannien auf Platz eins der Charts. Beim Woodstock-Festival im Jahr darauf war Cocker die Hauptattraktion. Er sang den Hit live mit einem einzigartigen Luftgitarrenspiel. Spätestens dann wurde die zuckende Armgestik sein Markenzeichen.

"Drogen gab es überall, und ich stürzte mich darauf"
In einem Interview mit der britischen Zeitung "Daily Mail" im März 2013 erinnerte sich Cocker an den Beginn seiner Karriere: "Die ersten Jahre waren toll. Ich wusste nie, was der nächste Tag bringen würde. 1972 ging es dann bergab." Die 1970er-Jahre waren für Cocker von Drogen- und Alkoholexzessen gezeichnet. "Drogen gab es überall, und ich stürzte mich darauf. Und wenn du erst mal in dieser Abwärtsspirale bist, dann ist es schwierig, da wieder rauszukommen. Ich brauchte Jahre, das zu schaffen."

Erst als Cocker 1978 seine Frau Pam Baker kennenlernte, änderte sich sein Leben. "Pam hat mir geholfen, wieder auf die Beine zu kommen", sagte Cocker. "Sie machte mir klar, dass die Leute mich immer noch singen hören wollten."

Fulminantes Comeback in den 1980ern
Mit seinem Comeback in den 1980ern landete Cocker Hits wie "When The Night Comes", "N'oubliez jamais", "Unchain My Heart" und das Duett "Up Where We Belong" mit Jennifer Warnes, für das er 1983 einen Grammy Award bekam. Die Alben "Hard Knocks" und "Fire It Up", die Cocker 2010 und 2012 veröffentlichte, landeten an der Spitze der Albumcharts.

Im Oktober 2014 erschien Christof Grafs Biografie des Sängers "Mit Gänsehaut durch die Jahrzehnte", an seinem 69. Geburtstag im Mai 2013 gab Cocker innerhalb seiner "Fire It Up"-Tour sein letztes Wien-Gastspiel.

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