Anschließend wurde die Queen an der Seite ihres 90-jährigen Ehemannes Prinz Philip in einem Wagen über die Rennstrecke gefahren. Vor Beginn des Rennens sang die Mezzosopranistin Katherine Jenkins die Nationalhymne "God Save the Queen". Elizabeth II. trug ein blaues Kostüm mit passendem Hut. Trotz schlechten Wetters waren Schätzungen zufolge 200.000 Menschen zu der Rennstrecke gekommen. Die Königin, die trotz ihres hohen Alters noch immer reitet und erfolgreich Pferde züchtet, ist Stammgast beim Epsom-Derby.
Damit die Briten an den viertägigen Feierlichkeiten teilnehmen können, wurden der Montag und der Dienstag zu Feiertagen erklärt. Insgesamt 9.500 Straßenfeste sollen aus Anlass des Jubiläums am Sonntag stattfinden, am Montag gibt es ein riesiges Picknick im Garten des Buckingham-Palastes mit anschließendem Konzert. Zum Abschluss der Feiern ist am Dienstag ein Gottesdienst in der Londoner Saint Paul's Cathedral geplant. Nach einem Mittagessen mit 700 Gästen zeigt sich die Königsfamilie dann abschließend auf dem Balkon des Buckingham-Palastes.
Am 2. Juni 1953 gekrönt
Elizabeth II. war Anfang 1952 nach dem Tod ihres Vaters Königin geworden und am 2. Juni des darauffolgenden Jahres gekrönt worden. Bis heute erfreut sie sich bester Gesundheit. Vor ihr hat von den britischen Monarchen lediglich Königin Victoria 1897 das 60. Thronjubiläum erreicht.
Wer der Queen einmal nachfolgen soll, wird in der Öffentlichkeit immer wieder thematisiert - zumal die Nummer zwei in der Thronfolge, ihr Enkelsohn Prinz William, in Umfragen immer wieder besser abschneidet als sein Vater Charles. Experten erwarten jedoch nicht, dass letztlich eine Generation übersprungen wird. Historiker Andrew Thompson von der Universität Cambridge bezeichnet dies als "unwahrscheinlich". Ähnlich sieht das Verfassungsrechtler Noel Cox von der walisischen Universität Aberystwyth: "Mich würde das extrem überraschen und ich denke, es wäre sehr gegen die Wünsche der königlichen Familie." Prinz William wäre wohl "absolut entsetzt" über die Vorstellung, anstelle seines Vaters König zu werden. "Ich glaube nicht, dass Prinz William seinen Vater übergehen wollen würde."
Auch würde ein derartiger Schritt gesetzlicher Änderungen bedürfen, und zwar nicht nur im Vereinigten Königreich selbst, sondern in allen 16 Commonwealth-Staaten, deren Staatsoberhaupt die Queen ist. "Das wäre ziemlich komplex, eine viel komplexere Aufgabe, als es 1936 war, als das Gesetz nur in ein paar Ländern geändert werden musste", sagt der Jurist. "Ich glaube nicht, dass es der Mühe wert ist, um ehrlich zu sein. Ich denke, die politischen Eliten in all diesen Ländern könnten sagen und würden vermutlich sagen, wir haben Besseres mit unserer Zeit zu tun, als das Gesetz zu ändern."
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