Lange kurze Nacht

Promi-Schaulauf auf der 18. Grazer Opernredoute

Adabei
31.01.2016 13:20

Gleich drei Präsidentschaftskandidaten sind am Samstag in einem der wohl schönsten Ballsäle Österreichs bei der 18. Opernredoute in Graz zu Gast gewesen: ÖVP-Kandidat Andreas Khol kam mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, sein SPÖ-Konkurrent Rudolf Hundstorfer mit der Grazer SPÖ-Stadträtin Martina Schröck. Erst kurz vor der Polonaise und nach dem Gedränge an der Feststiege traf auch noch Irmgard Griss mit ihrem Ehemann Gunter ein. Insgesamt kamen rund 2000 Gäste, um das Tanzbein zu schwingen.

Erstmals mit gesanglicher Unterstützung durch die Opernstimmen Sieglinde Feldhofer ("Ich hätt' getanzt heut' Nacht") und Taylan Reinhard ("Oh Donna Clara") traten die Polonaise-Pärchen in - zum Teil akrobatische - Aktion. Choreografiert von Ingrid Dietrich und Helmut Nebel waren schweißtreibende Hebefiguren und "Flugeinlagen" angesagt. Der Blick auf das "Restprogramm" trieb dann den mehr als 2000 Gästen die Schweißperlen auf die Stirn.

Der erste Weg - vom obligaten Gedränge zu den noblen Logen und Tischen - war vom Einlass um 19 Uhr bis zur Eröffnung um 21.30 Uhr noch vorgezeichnet. Dann hörte die Prominenz aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens auf das Kommando des Chefdirigenten des Grazer Philharmonischen Orchesters, Dirk Kaftan: "Alles Walzer!"

Khol ließ Villacher Fasching sausen
Khol, der sich als "abgebrühten Ballbesucher" bezeichnete, sagte: "Ich dachte, die Zeit der Bälle ist bei mir schon vorbei. In Graz war ich aber nie. Dann fragte mich der Hermann, ob ich nicht kommen will. Kurzerhand habe ich den Villacher Fasching dafür sausen lassen." Er sei hingerissen vom Bau und der Atmosphäre in der Oper, außerdem spüre er in Graz nicht dieses "Adabei wie in Wien".

Gleichzeitig traf auch Hundstorfer ein und kündigte für die anstehenden Tänze an: "Ich bemühe mich, das einigermaßen korrekt zu machen." Außenminister Sebastian Kurz, der auch auf Einladung von Schützenhöfer gekommen war, jedoch mit ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl zur Oper fuhr, wollte den Abend nicht nur für politische Gespräche nutzen, sondern die Unterhaltung genießen.

"Beim Reden kommen die Leut zsamm'"
Schützenhöfer, der erstmals als Landeshauptmann bei der Opernredoute war, sei immer gerne bei diesem "gesellschaftlichen Höhepunkt": "Ich bin stolz, wie viele Leute aus der Industrie, der Wirtschaft, der Kunst und Kultur und dem gesellschaftlichen Leben da sind." Auch er wolle den Abend für "gute Gespräche mit den Konzern-Chefs" nutzen, weil "beim Reden kommen die Leut zsamm'". Landeshauptmannstellvertreter Michael Schickhofer kam mit seiner Frau Ulrike und wollte "ein paar schöne Walzer" tanzen. Außerdem verriet er, dass er schon im Jahr 2000 bei der Opernredoute war - damals als Debütant.

Ungewöhnlich war der Abend für Alfons Haider, der heuer von Dorian Steidl als Conferencier abgelöst wurde: "Zum ersten Mal seit 15 Jahren sehe ich was vom Ball." ÖBB-Chef Christian Kern war im Vorjahr noch in Begleitung des damaligen Landeshauptmannes Franz Voves gekommen und erschien heuer erneut, aber ohne Voves: "Das war im Vorjahr der unterhaltsamste Ball für mich. Deswegen habe ich heuer alles andere abgesagt, um da her zu kommen." Er schätze das "etwas lockerere Parkett als in Wien".

"Ich bin aber kein sehr guter Tänzer"
Einer der ersten Gäste war der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek mit seiner Lebensgefährtin Sabrina. Er war auf Einladung des Grazer Stadtrats Mario Eustacchio mit einer "ganzen freiheitlichen Riege" gekommen: "Ich bin aber kein sehr guter Tänzer. Das habe ich in meiner Jugend versäumt. Im Vorjahr hat mir meine Freundin zwar einen Tanzkurs geschenkt, aber wegen der Landtagswahl konnte ich den noch nicht besuchen." Für ein wenig Schunkeln sollte es aber reichen, meinten beide.

Ebenfalls unter den Besuchern: Ex-Minister Martin Bartenstein, die Remus-Chefs Angelika und Otto Kresch, die ehemaligen Ministerinnen Beatrix Karl und Ursula Plassnik, ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka, Energie-Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer, Modedesignerin Lena Hoschek, Post-Chef Peter Umundum, Schauspieler Peter Simonischek, Modeexperte Adi Weiss, Sturm-Trainer Franco Foda, Promi-Chirurg Peter Panzenböck, "Mr. Ferrari" Heribert Kasper, Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer, Kira Grünberg und Nhut La Hong, Dragqueen Gloria Hole, Willi Gabalier und die Jazz Gitti.

Die Mitternachtseinlage - diesmal eine fetzige ABBA-Show - durfte dann nicht versäumt werden, ebenso wenig die traditionelle Quadrille. Gegen fünf Uhr früh ließ Organisator Bernd Pürcher dann den Vorhang fallen.

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(Bild: kmm)



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