"Helden von Morgen"

ORF muss sich für neue Show PULS-4-Moderatorin leihen

Adabei
03.08.2010 11:48
Im Herbst startet der ORF die neue TV-Castingshow "Helden von Morgen", der vielleicht sogar der künftige Vertreter Österreichs beim nächsten Song Contest entspringt. Doch offenbar hat der Staatsfunk keine geeigneten Moderatoren für die Show in seinem eigenen Stall gefunden und muss sich bei der Konkurrenz bedienen. Doris Golpashin, die bei dem Privatsender PULS 4 das Societymagazin "Pink!" moderiert, soll aushelfen und die Moderation der großen Herbstshow übernehmen. Für manche eine Bankrotterklärung des ORF, für Programmdirektor Wolfgang Lorenz "eine sehr gute Lösung".

"Ich freue mich, dass wir dieses Projekt ohne Kriegserklärung zwischen den Sendern umsetzen können. Doris Golpashin kommt ja ursprünglich aus dem ORF", so Lorenz zu "tv media".

Erfreut zeigte sich auch PULS-4-Geschäftsführer Markus Breitenecker, der in der Vergangenheit immer wieder harsche Kritik am ORF geübt hatte. "Das ist eine Win-win-Situation für beide Sender, ein Beispiel gelungener Public Private Partnership, wie sie in Deutschland etwa ARD und PRO 7 mit Stefan Raab vorexerziert haben", so Breitenecker. Golpashin werde im Übrigen nach ihrem ORF-Gastspiel im Februar wieder zu PULS 4 zurückkehren und nach wie vor ein PULS-4-Gesicht bleiben.

"Musikalisch kenne ich mich aus"
Die "Helden von Morgen"-Moderatorin, die sich gegen ORF-interne Konkurrenz wie Kati Bellowitsch und Benni Hörtnagl durchgesetzt hat, ist derzeit auf Urlaub in Grado. Im Ö3-"Wecker" meinte Golpashin, dass die Moderation der Castingshow für sie eine "schöne Mischung" aus ihren bisherigen Tätigkeiten als Ö3-Moderatorin und ORF-TV-Ansagerin sowie ihrer aktuellen Arbeit beim Gesellschaftsmagazin "Pink!" sei. "Ich freue mich auf die Herausforderung, gemeinsam mit Österreich die neuesten, jüngsten und besten Talente der Musikbranche zu entdecken und einen Weg zu begleiten." Und: "Musikalisch kenne ich mich aus."

Zickenkrieg mit Lampe, Pseudo-SMS-Schlacht mit Heinzl
Neben ihrer Moderatorentätigkeit war Golpashin in der Vergangenheit auch als Schauspielerin tätig, etwa in "Kommissar Rex" oder der filmischen Falco-Biografie "Verdammt, wir leben noch!". Zuletzt machte die dunkelhaarige Schönheit aber eher in den Gesellschaftsspalten des Boulevards als wegen ihrer hart an der Schamgrenze geführten Moderationen Schlagzeilen. Mit ATV-Moderatorin Katrin Lampe lieferte sie sich einen Zickenkrieg um das Thema Brustvergrößerung, mit ORF-Society-Mann Dominic Heinzl gab es eine medial inszenierte SMS-Schlacht inklusive Klagsdrohungen und kolportierter Unterlassungserklärungen mit anschließender öffentlich zelebrierter Versöhnung. Auch bei Moderationen diverser Veranstaltungen schaffte es Golpashin nicht immer am Fettnapf vorbei. In der Medienbranche wird ihrem ORF-Engagement deshalb schon jetzt mit Interesse entgegen gesehen.

"Der ORF sucht nirgendwo sein Heil"
Dass der ORF mit dem privaten Moderatoren-Leasing noch verwechselbarer in Richtung Privatsender werden könnte, glaubt man am Küniglberg übrigens nicht. "Der ORF macht große Formate, die die Privaten nicht machen. Da wird es kein Problem hinsichtlich einer Verwechslungsgefahr geben", so ORF-Kommunikationschef Pius Strobl. Auch dass der ORF - nach dem Engagement von Dominic Heinzl - sein Heil neuerlich bei den Privaten suche, will Strobl so nicht gelten lassen. "Der ORF sucht nirgendwo sein Heil, und ein Format ist niemals für das Wohl und Wehe eines Senders verantwortlich. Die Programmmacher sind zur Auffassung gelangt, dass Golpashin für dieses Format die wahrscheinlich beste Moderatorin ist, die in Österreich zu finden ist."

Ob der ORF selbst keine Moderatorinnen bzw. Moderatoren dieses Formats habe? "Nach Meinung des Programmdirektors und seiner verantwortlichen Programmmacher für genau dieses Formatprofil nicht. Golpashin ist eine ausgesprochen profilierte Moderatorin, die ihr Talent in den letzten Jahren bei vielen Off- und On-air-Events unter Beweis gestellt hat und die im Übrigen im ORF entdeckt worden ist", bricht Strobl eine Lanze für das öffentlich-rechtliche Privat-Gesicht.

"Starmania"-Nachfolger startet am 22. Oktober
Mit dem neuen eigenentwickelten Castingformat "Helden von Morgen" will der ORF ab Herbst an alte "Starmania"-Zeiten anknüpfen. Nachgedacht hat man zuletzt auch über Verknüpfung des Formats mit der ab nächstem Jahr wieder geplanten Teilnahme am Song Contest. Als "Helden von Morgen" werden "Chartstürmer der Zukunft, Meisterinnen des Soul, geborene Rockstars oder wortgewaltige Rapperinnen" gesucht. Die Show startet ab 22. Oktober und läuft jeweils freitags um 20.15 Uhr im Programm von ORF 1. Jede Woche übernehmen zwei Popstars das Coaching der Teilnehmer. Jede Woche muss ein Kandidat die Sendung verlassen, das TV-Publikum entscheidet per Abstimmung, welcher. Der Sieger, der Ende Jänner gekürt wird, erhält 100.000 Euro als Startkapital für eine Karriere im Musikbusiness.

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(Bild: kmm)



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