Licht und Schatten

Opernball 2017: Zauberhafte Hawn, trauernder Kern

Adabei
24.02.2017 00:37

Licht und Schatten beim schönsten Ball der Republik: Der 61. Wiener Opernball stand unter dem Eindruck des Todes von Sabine Oberhauser. Mit einer Trauerminute wurde der beliebten Ministerin gedacht, nachdem Bundeskanzler Christian Kern die rund 5000 Ballgäste mit Tränen in den Augen darum gebeten hatte. Für internationalen Glanz sorgte Richard Lugners charmanter Stargast Goldie Hawn, die sich in Lugners Loge lieber Tee als Sekt servieren ließ.

Kern sprach in seiner bewegenden Rede von einem großen Tag der Trauer. "Mit Sabine Oberhauser verlieren wir einen großartigen, lebenslustigen Menschen", sagte er deutlich gezeichnet von dem Verlust. "Sie würde es schätzen, wenn Sie sich heute amüsieren, im Gedenken an eine große Frau", wandte sich der Bundeskanzler direkt an die Ballgäste. Tief betroffen hatte sich zuvor auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen geäußert: "Meine Gedanken sind bei Sabine Oberhauser", das Ableben der 53-Jährigen gehe ihm "sehr nahe".

Politiker verließen Ball vorzeitig, Promis feierten
Die SPÖ-Mannschaft und Van der Bellen verließen die Oper auch gleich nach der Eröffnung wieder. Die ÖVP-Ministerriege, angeführt von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, blieb ebenfalls nicht lange, sie hatte allerdings Staatsgäste geladen.

Die Promigäste ließen sich das Spektakel nicht verderben. Richard Lugner brachte Goldie Hawn mit und lotste seinen Star über den Seiteneingang in die Oper, um ihm das wilde Gedränge auf der Feststiege zu ersparen. "Ich hatte noch nie so einen guten Gast. Sie ist nett. Sie ist pünktlich. Sie ist freundlich. Sie macht Schmähs", freute er sich gut gelaunt und überglücklich, wie das Video zeigt.

Video: "Goldie ist lieb"

Hawn trank am Opernball übrigens Tee, weil "ihr Körper Champagner nicht immer verträgt". Voller Vergnügen beobachtete die US-Schauspielerin das Treiben im Ballsaal und zeigte sich begeistert von den verliebten Tanzpaaren. Hawn erzählte auch, dass ihr Mann Kurt Russell gerne mitgekommen wäre, allerdings wäre eine kleine Operation dazwischengekommen. Ein geplantes Tänzchen mit Lugner wagte die 71-Jährige dann doch nicht - ihr waren zu viele Leute am Parkett. Um Punkt Mitternacht verließ Hawn wie Cinderella fluchtartig die Oper. Mit gutem Grund: Freitagvormittag geht es zurück in die USA, wo die Schauspielerin am Sonntag auch bei der Oscarverleihung glänzen will.

"Zutiefst erschüttert" vom Tod von Gesundheitsministerin Oberhauser war Lifeball-Organisator Gery Keszler. "Es ist ein merkwürdiger Gang hier auf dem roten Teppich", sagte der sichtlich betroffene Keszler. "Es ist der Verlust eines ganz lieben Menschen."

Video: Buntes treiben am Red Carpet

Netrebko froh, nicht singen zu müssen
Völlig entspannt wirkte Operndiva und Kammersängerin Anna Netrebko am roten Teppich des 61. Opernballs. "Gott sei Dank muss ich nicht singen", meinte sie. Ihr Ehemann Yusif Eyvazov würde heuer am Opernball debütieren. "Er will tanzen, obwohl er es nicht kann", sagte sie. Frisch verheiratet kam übrigens Lidia Baich. Designerin Lena Hoschek debütierte mit Babybauch beim Ball der Bälle.

Es war der erste Ball unter der Regie von Maria Großbauer, deren Herz vor dem Ball "die Pummerin war", wie sie verriet.

Model Barbara Meier beeindruckt
Unternehmer Klemens Hallmann brachte den Maler Gottfried Helnwein sowie Stararchitekt Jean Nouvel als Gäste mit auf den Ball. Hallmanns Freundin Barbara Meier war vor allem von den tollen Roben beeindruckt. "Es ist alles sehr traditionell, das finde ich schön", sagte Meier, die bereits einen Wiener Ball, den Life Ball, besucht hat. "Ich finde, man muss auch von Frau zu Frau Komplimente machen."

Das Jungdamen und Jungherren-Komitee - darunter "Miss Austria" Dragana Stankovic und "Mister Austria" Philipp Rafetseder - zog zur "Polonaise" aus der Oper "Eugen Onegin" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski ein. Stardesigner Karl Lagerfeld hat heuer die Tiara der Debütantinnen entworfen. Die Jungdamen trugen keine Blumensträuße, dafür hatten die Jungherren eine silberne Rose in der linken Hand. 

Das Ballett der Wiener Staatsoper zeigte den von Lukas Gaudernak choreografierten Walzer "Künstlerleben". Die Kostüme für die Compagnie sowie der Ballettakademie waren übrigens beim 61. Opernball erstmals eine eigene Kreation aus einem Guss - und zwar von Christof Cremer. Zuvor bediente man sich am reichhaltigen Fundus. Zum ersten Mal dirigierte mit der Italienerin Speranza Scappucci eine Frau das Wiener Staatsopernorchester. Nach der weltberühmten Ouvertüre zu "Carmen" von Georges Bizet kam das absolute Highlight des Abends: Der stimmgewaltige Startenor Jonas Kaufmann schmetterte "La fleur que tu m' avais jetee" aus "Carmen" sowie "Dein ist mein ganzes Herz" aus "Das Land des Lächelns" von Franz Lehar durch den Ballsaal. Scappucci und Kaufmann ernteten tosenden Applaus.

Um Mitternacht tanzten die Opernballgäste mit Begeisterung die Mitternachtsquadrille.

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(Bild: kmm)



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