Verdienten Jubel gab es auch für George Petean als Enrico und Giuseppe Filianoti als Edgardo sowie Marco Armiliato am Pult. Denn der Abend war keineswegs "nur" eine "Netrebko-Show".
Für den zauberhaftesten Moment des Abends sorgten die sphärischen Klänge der Glasharmonika, die erstmals die Wahnsinns-Arie der Donizetti-Oper in der Staatsoper begleiteten. Netrebko hauchte ebenso zart wie der ephemere Klang des schwingenden Glases das Leben der Lucia aus.
Klang Netrebko auch anfangs etwas rau in den extremen Höhen, so entfaltete sich im Laufe des Abends wieder jene faszinierende, volle, perfekt kontrollierte Stimme, mit der die Austro-Russin hinzureißen vermag. Und vor allem auch jene Überzeugungskraft im darstellerischen Ausdruck, die man so auf Opernbühnen selten sieht.
Jubel wie bei einem Popkonzert
Die Rückkehr der Wahlösterreicherin auf die heimische Bühne wurde nach drei Stunden bejubelt wie ein Popkonzert: Zahlreiche Digitalkameras hielten den Schlussapplaus für die privaten Fotoalben der Opernfans fest, wer die Hände frei hatte, spendete Standing Ovations. Netrebko, die nach der Babypause bereits u. a. an der Met in New York auf der Bühne stand, strahlte sichtlich erfreut ins Publikum zurück. Und wie zuvor schon in den (langen) Umbaupausen wird es für das Publikum wohl auch nach der Vorstellung genug Gesprächsstoff gegeben haben - nicht zuletzt über die ungewohnt hellen Haare der Sängerin.
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