"Brauche Smoking"

Nach Golden Globe: Tiroler Berger jetzt im “Oscar-Race”

Kino
20.01.2010 11:45
Der Tiroler Kameramann Christian Berger lieferte die Bilder für Michael Hanekes Film "Das weiße Band". Der Streifen hat erst vor wenigen Tagen den Golden-Globe-Award erhalten. Das war aber nur eine weitere Auszeichnung in der Erfolgsserie dieses Films. Nun stehen die Chancen auf den ganz großen Wurf - den Oscar - nicht schlecht. Christian Berger fühlt sich jetzt auch schon richtig im "Oscar-Race".

"Ich sehe das ganz cool", war Christian Bergers erster Kommentar im Gespräch mit tirol.krone.at, zwei Tage nachdem der Film "Das weiße Band" den Golden Globe erhalten hat. Berger, gebürtiger Innsbrucker, machte als Kameramann die Bilder zu dem Streifen. Der Golden Globe ist eine große Auszeichnung, aber Starregisseur Michael Haneke und Berger schielen schon in Richtung Oscar.

"Sind beim Punktesammeln"
Und auf dem Weg zu dieser begehrten Statue könnte der Golden Globe ein wichtiger Punkt sein. "Wir sind derzeit nämlich am Punktesammeln", sagt Berger und meint damit "Awards": Beim europäischen Filmpreis gab es gleich drei Auszeichnungen, in Cannes die Goldene Palme, Berger wurde für die Bilder zum "Cinematographer of the year" gewählt und nun der Golden Globe. "All das lenkt die Aufmerksamkeit auf den Film", so Berger. Aber weil das Haneke-Team noch nicht am Ziel ist, gab’s noch keine große Feier. "Michael Haneke und ich haben uns gegenseitig nur ,Ich freu mich’ per SMS zugesandt", erzählt der Tiroler.

Die nächste und letzte Auszeichnung vor der Oscar-Verleihung könnte wieder an den Kameramann gehen. Denn Berger ist von der "American Society of Cinematographers" für die beste Kameraführung nominiert. Und "Das weiße Band" ist schon unter den Top-Fünf. Die Konkurrenz ist aber stark: Auch die Multimillionen-Dollar-Produktion "Avatar" ist darunter. Womit Berger nicht glücklich ist: "Hier vergleicht man Äpfel mit Birnen!" Er spielt dabei auf die animierte Computertechnik von "Avatar" an.

"Dann muss ich dabei sein"
Dieser Preis wird übrigens nur wenige Tage vor dem Oscar verliehen. Gewinnt er den, wird Berger zumindest eine Entscheidung abgenommen. Nämlich jene, ob er bei der Oscar-Verleihung selbst anwesend sein wird. "Dann muss ich dabei sein", sagt er trotz großer Vorfreude etwas wehmütig. Denn "eigentlich kann ich mit diesem Getue bei Filmevents gar nichts anfangen. Da wird man von Station zu Station über den Teppich gescheucht - fast wie bei einem Almabtrieb".

Und ein weiteres Problem spricht Christian Berger mit Augenzwinkern an: "Ich brauche dann wohl einen eigenen Smoking. Meinen letzten habe ich mir in den 80ern gekauft. Seither hat sich mein ,Format’ aber etwas verändert."

von Manuel Diwosch
Bild: Christian Berger (links) und Michael Haneke zusammen beim Dreh.

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