Murray verurteilt

Michael Jacksons Arzt ist “schuldig” – LaToya: “Sieg”

Adabei
08.11.2011 12:38
Jubel, Tränen und ein Siegeszeichen der Familie: Nach dem Schuldspruch der Jury im Tötungsprozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt Conrad Murray haben Hunderte Fans des Sängers vor dem Gerichtsgebäude gejubelt. Auch die Familie des "King of Pop" begrüßt das Urteil. Jacksons Schwester LaToya streckte am Montag vor dem Gericht die Hand zum Siegeszeichen in die Höhe und twitterte wenig später "Victory" (Sieg).

Auf diesen Moment hätten sie "sehr lange" gewartet, teilten Jacksons Eltern Joe und Katherine mit. "Zwar kann nichts unseren Sohn zurückbringen, aber der Gerechtigkeit wurde endlich Genüge getan", zitierte das Promi-Portal "TMZ" aus ihrer Mitteilung.

Der fahrlässigen Tötung schuldig
Das Strafmaß für den 58 Jahre alten Arzt soll am 29. November bekannt gegeben werden, bis dahin bleibt Murray, der nach dem Urteil in Handschellen aus dem Gericht geführt worden war, hinter Gittern. Murrays Anwälte kündigten Berufung an.

Der Herzspezialist Murray ist der fahrlässigen Tötung schuldig, befand die zwölfköpfige Jury in Los Angeles. Die sieben Männer und fünf Frauen hatten an zwei Tagen gut acht Stunden beraten, bevor das einstimmige Urteil fiel.

Keine Freilassung auf Kaution
Murrays Anwälte scheiterten mit dem Versuch, ihren Mandanten bis zur Verkündung des Strafmaßes in drei Wochen auf Kaution aus der Haft zu holen. Richter Michael Pastor lehnte das ab: "Es ist eine Tat, an deren Ende der Tod eines Menschen stand. Eine Freilassung kann ich deshalb nicht verantworten." Nach dieser Entscheidung des Richters erwarten Prozessbeobachter eine harte Linie bei der Festsetzung der Strafe. Murray könnte maximal vier Jahre Gefängnis erhalten, aber auch auf Bewährung frei gelassen werden.

Murray war für angeblich 150.000 Dollar im Monat als Leibarzt von Michael Jackson angeheuert worden. Die Schlaflosigkeit des 50-Jährigen hatte er mit Propofol behandelt - einem Narkosemittel, das ansonsten bei Operationen eingesetzt wird. Experten hatten ausgesagt, dass die Vergabe dieses starken Mittels gegen Schlaflosigkeit, und dazu noch außerhalb eines Krankenhauses, unverantwortlich sei.

Die Anklage warf dem Mediziner "grobe Fahrlässigkeit" vor, auch weil er seinen betäubten Patienten aus den Augen gelassen haben soll. Nach Darstellung der Verteidigung griff der schlaflose Popstar selbst zu der tödlichen Dosis, als sein Arzt nicht im Raum war.

Kinder nicht im Gerichtssaal
Mitglieder der Jackson-Familie, darunter die Geschwister Randy, Jermaine und LaToya, hatten die Urteilsverkündung im Gerichtssaal verfolgt. Nach dem Schuldspruch griff Mutter Katherine zu einem Taschentuch, wie die "Los Angeles Times" berichtete. Jacksons Kinder Prince Michael (14), Paris (13) und Blanket (9) waren nicht im Saal. "Wir können es kaum erwarten, nach Hause zu gehen und diesen Tag mit Michaels Kindern zu verbringen", sagten die Großeltern Katherine und Joe nach dem Urteil.

Draußen vor dem Gerichtssaal brach Jubel los. "Schuldig, schuldig", riefen die Fans. Leute fielen sich glücklich und mit Tränen in den Augen in die Arme. "Endlich Gerechtigkeit für Michael" oder "Legt den Lügner in Handschellen" stand auf Plakaten. Ein großes Spruchband trug die Aufschrift "Wir vermissen Michael".

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(Bild: kmm)



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