Mit 86 Jahren

“Maverick” und “Space Cowboy” James Garner ist tot

Adabei
20.07.2014 12:56
Als Westernstar der 1960er-Jahre trumpfte James Garner gerne auf. Ganze 1,90 Meter gab er in seiner Glanzzeit als Körpermaß an. Der Star der TV-Serien "Maverick" und "Detektiv Rockford" ist dem Image seiner zähen Western- und Krimihelden bis ins hohe Alter treu geblieben. Nun ist Garner laut "TMZ" im Alter von 86 Jahren in Los Angeles gestorben.

In den letzten Jahren war Garner noch als Synchronsprecher aktiv. Vor zehn Jahren hatte er aber auch noch vor der Kamera eine gute Figur gemacht. In dem Liebesdrama "Wie ein einziger Tag" (2004) spielte er den fürsorglichen Ehemann einer an Alzheimer erkrankten Frau (Gena Rowlands). Hollywoods angesehener Schauspielerverband SAG belohnte das mit einer Nominierung als bester Nebendarsteller. Zwei Jahre zuvor spielte Garner in dem Frauenfilm "Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern" den Leinwandvater von Sandra Bullock. Davor mischte er neben Clint Eastwood und Donald Sutherland in "Space Cowboys" mit. Mit Susan Sarandon und Paul Newman trat er 1998 in dem Detektivstreifen "Im Zwielicht" auf.

Ausdauer und Zähigkeit lernte der 1928 im US-Staat Oklahoma geborene James Baumgarner von klein auf. Seine indianische Mutter starb, als er gerade fünf Jahre alt war. Seinem Vater, ein Tischler deutscher Abstammung, rannte er früh davon und suchte sich Jobs auf den Ölfeldern von Texas, als Holzfäller, Teppichleger, Soldat im Korea-Krieg und als Model für Badehosen. Schauspielerei war für Garner "nur ein Job", den er nach eigener Überzeugung auch nicht lernen musste. "Ich suchte mir dieses Geschäft aus, um Geld zu verdienen. Mir ging es nicht darum, ein Star zu werden. Ich wollte einfach nur arbeiten", zitierte ihn der Filmdienst "imdb.com".

Durchbruch dank "Maverick"
Bekannte in Hollywood besorgten ihm dort die ersten kleinen Rollen. 1957 nahm ihn das Studio Warner Brothers für die Westernserie "Maverick" fest unter Vertrag, die den stattlichen Schauspieler schnell zum Fernsehstar machte. Doch weil er schlecht bezahlt wurde, als die Serie bereits ein Riesenhit war, verklagte Garner das mächtige Studio, kündigte seinen Vertrag und hatte mit diesem mutigen Schritt gleich doppelten Erfolg: Er wurde zum Vizepräsidenten der Schauspielergewerkschaft gewählt und erhielt viele Filmangebote.

Die ersten Leinwanderfolge feierte er 1959 an der Seite von Marlon Brando mit "Sayonara" und in den 1960er-Jahren in den Doris-Day-Streifen "Eine zu viel im Bett" und "Was diese Frau so alles treibt". Mit Elke Sommer drehte er die Komödie "Bei Madame Coco", gleich danach kämpfte er mit Sidney Poitier in dem brutalen Western "Duell in Diablo".

Leidenschaft für schnelle Autos und Politik
Bei den Dreharbeiten zu "Grand Prix" (1966) entdeckte er seine Leidenschaft für schnelle Rennwagen, mit denen er häufig Unfälle baute und mehrmals nur knapp dem Tod entkam. In den 1970er-Jahren wurde er noch einmal als Fernseh-Star gefeiert. In der TV-Serie "Detektiv Rockford - Anruf genügt" löste er unzählige Fälle, dabei kamen ihm prominente Gäste wie Lauren Bacall, Tom Selleck, Larry Hagman und Linda Evans zur Hilfe.

Eine Oscar-Nominierung holte sich der Schauspieler 1985 an der Seite von Sally Field in dem Streifen "Die Zweite Wahl - Eine Romanze". In den 1990er-Jahren war er in der Kinoversion seines TV-Hits "Maverick" zu sehen. Dabei überließ Garner aber Mel Gibson die Titelrolle des Revolverhelden, während er selbst einen betagten Sheriff spielt. Das Image vom konservativen Gesetzeshüter und Frauenheld stimmte allerdings nur auf der Leinwand. Seit 1956 war Garner mit derselben Frau zusammen. Der engagierte Demokrat hatte Lois Clarke auf einer politischen Kundgebung kennengelernt und zwei Wochen später geheiratet.

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(Bild: kmm)



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