Finanzgeständnis

Lugner sitzt auf Schuldenberg von 65 Mio. Euro

Adabei
25.01.2015 16:35
Zum Opernball bezahlt er jedes Jahr eine teure Loge und lädt um viel Geld teure Stargäste ein, die natürlich auch umsorgt und verköstigt werden wollen – doch im Alltag hat Richard Lugner einen riesigen Schuldenberg abzutragen. "Ich habe 65 Millionen Euro Schulden", gestand "Mörtel" am Sonntag im Frühstücksinterview mit Claudia Stöckl.

Richard Lugner ist auch mit 82 Jahren noch Vollblutunternehmer. Er arbeitet etwa 70 Stunden die Woche – und auch das "Frühstück bei mir"-Interview fand in seinem Büro in der Lugner City statt. Darüber, dass er auch abends lange im Büro sei und oft erst um 22 oder 23 Uhr nach Hause komme, darüber beschwere sich auch seine junge Ehefrau Cathy, das "Spatzi" (25), die bereits eine wichtige Position in seiner Firma inne habe – vorerst allerdings als Test.

"Sie ist zuständig für Online und sie hat den Überblick über die Finanzen, ob ich gerade ein Geld habe oder nicht", so Lugner. "Ich habe einen Schuldenberg von rund 65 Millionen Euro zu tragen, und da müssen wir die Rückzahlungsraten am Monatsletzten leisten. Und wir haben in allen Firmen zusammen 100 Mitarbeiter, da müssen die Löhne am Letzten gezahlt werden, das tariert sie aus, dass das Geld am Letzten da ist, damit ma diese Zahlungen leisten können."

Pleite ist Lugner aber nicht. Zwar ist die "Lugner City", die der "Lugner Söhne Privatstiftung" gehört, mit 63 Millionen Euro belastet und zudem hat er nach eigenen Angaben weitere Kredite um rund zwei Millionen Euro laufen, doch die "Lugner City" wird auf etwa 80 Millionen Euro geschätzt. Das Vermögen Lugners insgesamt beträgt etwa 145 Millionen Euro, wie er bereits des Öfteren gesagt hat. "Da ist alles mit eingerechnet." Die Zahl sei aber "nur eine Hausnummer", denn genau wisse er nicht, was die "Lugner City" wert sei, es komme ja darauf an, was ein potenzieller Käufer bereit sei zu zahlen.

"Ich muss mein Unternehmen neu aufstellen"
Damit sein Unternehmen auch weiterhin bestehen bleibt, dafür tut Lugner so einiges, wie er sagt. Er denke ständig darüber nach, was er verbessern oder verändern könne. So habe er vergangene Woche seine Stiftungsurkunden neu aufgesetzt. Für die "Lugner Söhne Privatstiftung" ist jetzt, statt bisher Ex-Frau "Mausi", neben seinen beiden Söhnen auch Cathy neue Begünstigte. "Ich muss mein Unternehmen neu aufstellen, mit anderen Persönlichkeiten. Eine Kandidatin für meine Nachfolge ist meine Frau, ein anderer mein Sohn Alexander, der in der Firma tätig ist, oder die Kinder meines Sohnes Andreas - wenn sie es wollen. Ich will jetzt sichergehen, dass es nachher weiterläuft. Ich möchte nicht, dass das, was ich geschaffen habe, vor die Hunde geht."

Neu aufstellen muss er auch deshalb, weil seine Tochter Jacqueline nur mehr sehr wenig in der Firma arbeite. Sie verstehe sich nicht mit Lugners Ehefrau – "Sie reden nicht miteinander" – und wolle wohl aus diesem Grund nicht mehr in seinem Unternehmen sein. Lugner: "Meine Tochter hätte eigentlich einen Teil meines Jobs übernehmen sollen, sie arbeitet jetzt aber mit ihrem Mann zusammen." Ihr Ausstieg im Sommer sei überraschend gekommen: "Sie war eine Woche auf Urlaub und ist einfach nicht mehr gekommen - sie hat gesagt, sie will nicht mehr." Trotzdem werde er in den nächsten Tagen mit ihr sprechen, denn er wolle, "dass sie nach meinem Ableben gewisse Bereiche führen soll".

"Ich habe eine junge Frau und sie hat einen Mann mit Geld"
Und er hoffe natürlich auch, dass sich seine Tochter und seine Ehefrau eines Tages besser verstehen. "Ich habe eine nette Frau, mit der ich mich gut verstehe, wir arbeiten dran, dass unsere Beziehung inniger wird" – auch zur restlichen Familie. Mit den Söhnen klappe das gut, es seien auch beide bei seiner Hochzeit gewesen.

Aber dass Außenstehende daran zweifeln, dass es zwischen Lugner und seiner jungen Frau echte Liebe sei, sei ihm egal. Er sieht die ganze Sache recht pragmatisch: "Ich habe eine junge Frau und sie hat einen Mann mit Geld. Wenn beide mit dem, was der andere bietet, zufrieden sind, ist das ok."

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(Bild: kmm)



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