Geehrt und gefeiert

Lagerfeld will ein kleines Geheimnis lüften

Adabei
20.07.2008 11:17
Am Samstagabend ist Designer Karl Lagerfeld bei der Verleihung des "Elle Fashion Star" in Berlin von seiner Muse Claudia Schiffer für sein Lebenswerk geehrt worden (im Bild). Doch der gebürtige Deutsche denkt schon viel weiter und will seine Autobiografie schreiben, um darin vielleicht sogar ein kleines Geheimnis zu lüften. Auf seinen angeblich 70. Geburtstag im September angesprochen, sagte er nämlich: "Das sagen Sie ... Nein, es gibt sogar Leute, die sagen, ich werde bereits 75." Im Grunde liege sein Alter irgendwo dazwischen. "Meine Geschichte ist ganz anders", stellte der Designer klar. "Aber da muss man auf meine Memoiren warten." Geburtstag habe er aber ohnehin nie gefeiert: "Ich hasse Geburtstage!"

Seine Memoiren will Lagerfeld schreiben, wenn er Zeit dazu findet. Der Vertrag bei einem amerikanischen Verlag sei unterschrieben. Er werde seine Erinnerungen auf Englisch verfassen, der Rest sei ein Geheimnis. Lagerfeld mag keine Retrospektiven und Hommagen. Das komme für ihn nicht in Frage. "So lange ich lebe nicht." Er zitiert ein altes jüdisches Sprichwort: "Man gibt keinen Kredit auf die Vergangenheit."

Lagerfeld hat keinen Lieblingsort
Sein Lieblingsort? "Da, wo ich gerade bin. Ich bringe mich überall selbst mit hin." Er habe keinerlei Vorurteile, weder über Orte noch über Menschen. Sehnsucht nach Hamburg kennt der gebürtige Hanseat, seit Jahrzehnten Star der Pariser Modewelt, nicht. "Das ist doch ein Klischee." Das Hamburg, was er als Kind gekannt habe, existiere ohnehin nicht mehr. Sein Haus an der Elbe sei verkauft.

"Reifes Fleisch gehört nicht an den Strand"
Faulenzen liegt dem hyperaktiven Multitalent offensichtlich nicht. Zur Vorstellung, im Strandkorb auf einer Nordseeinsel zu liegen, sagte Lagerfeld: "Wie entsetzlich. Da legt man sich mit 20 hin. Reifes Fleisch gehört nicht an die Sonne und an den Strand."

Lagerfeld ist nicht nur Modeschöpfer und Fotograf, sondern auch ein Bücherwurm. "Das ist eine Krankheit, von der ich nicht geheilt werden möchte." Er habe 300.000 Bücher. "Ich schäme mich beinahe, das zu sagen." Lagerfeld hat sogar eine eigene Bibliothekarin. Die Bücher seien nicht alphabetisch sortiert. "Eine gewisse Unordnung ist kreativ", findet er.

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(Bild: kmm)



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