Nach Firmen-Pleite

Jahr Haft auf Bewährung: Franjo Pooth verurteilt

Adabei
02.03.2009 15:07
Pleite-Unternehmer Franjo Pooth ist zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldauflage von 100.000 Euro verurteilt worden - unter anderem wegen Bestechung und Insolvenzverschleppung. Ein entsprechender Strafbefehl gegen den geständigen 39-jährigen Ehemann von Werbestar Verona Pooth ist am Montag ergangen, eine öffentliche Hauptverhandlung findet damit nicht mehr statt.

Das Amtsgericht Düsseldorf sah es als erwiesen an, dass Franjo Pooth als Inhaber der Elektronikfirma Maxfield einem Sparkassen-Vorstand eine Heimkinoanlage im Wert von über 8.800 Euro schenkte, um schneller an neue Kredite für sein in finanzielle Schieflage geratenes Unternehmen zu bekommen. Die Richter werteten dies als "Vorteilsgewährung". Das Vorstandsmitglied sollte auf diese Weise "bei Laune gehalten werden", hieß es in der Urteilsbegründung.

Verurteilt wurde Pooth zudem wegen fahrlässiger Insolvenzverschleppung. Die Firma des 39-Jährigen war dem Gericht zufolge bereits Ende September 2007 insolvenzreif gewesen sein. Der Unternehmer hätte innerhalb von drei Wochen einen Insolvenzantrag stellen müsse, angemeldet wurde die Pleite jedoch erst im Jänner 2008.

Ebenfalls verantworten muss sich Pooth wegen der Bestechung eines britischen Handelsvertreters. Der Einkäufer erhielt laut Urteil 20.000 Euro von Pooth, damit dieser ihn gegenüber Mitbewerbern bevorzugte.

Als Untreue werteten die Richter zudem, dass Pooth vom Firmenkonto knapp 16.000 Euro abhob, um damit seine Wohnung in London zu renovieren. Seinen Mitgesellschaftern verheimlichte er dies und verbuchte das für private Zwecke verwendete Geld demnach als einen angeblichen Forderungsverlust.

"Das Ergebnis ist realistisch"
Bei der Strafzumessung ist das Amtsgericht Düsseldorf nach eigenen Angaben dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Die festgesetzte Geldstrafe muss Pooth an den Insolvenzverwalter seiner Firma zahlen. Die Gesamtsumme der nach Eintritt der Überschuldung gegenüber Kleingläubigern neu entstandenen Verbindlichkeiten habe deutlich unter 100.000 Euro gelegen. Insoweit übersteige die von Pooth zu erfüllende Bewährungsauflage zugunsten der Insolvenzmasse diesen Betrag, erklärte das Gericht.

Der Ehemann von Verona Pooth nahm den Strafbefehl an. Sein Rechtsanwalt Benedikt Pauka sagte der "Bild": "Das Ergebnis ist realistisch, aber für Herrn Pooth kein Grund, vor Freude in die Luft zu springen. Ziel war es, einen öffentlichen Prozess zu vermeiden. Dieses Ziel haben wir erreicht. Insgesamt ist es ein Ergebnis, mit dem wir gut leben können."

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(Bild: kmm)



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