Prozess ausgesetzt

Jagger-Ring: Suche nach einvernehmlicher Lösung

Adabei
07.09.2009 15:27
Vier Monate nach Beginn des Zivilprozesses am Salzburger Landesgericht wegen eines wertvollen Platinrings von Bianca Jagger streben die Streitparteien jetzt eine außergerichtliche Einigung an. Die für Dienstag anberaumte Fortsetzung der Verhandlung wurde abberaumt. Die Menschenrechtsaktivistin hatte das Schmuckstück im Sommer 2008 in der Stadt Salzburg verloren. Der Finder forderte bisher erfolglos einen Finderlohn und klagte Jagger und ihren Anwalt wegen Rufschädigung.

Die Vorgeschichte: Der Salzburger Unternehmer Reinhard Ringler hatte das Schmuckstück am 22. August 2008 am Ginzkey-Platz in der Stadt Salzburg aufgeklaubt. In der Meinung, es handle sich um einen wertlosen Schlüsselanhänger, schenkte er ihn seiner Tochter Sarah (13) und fuhr auf Urlaub. Als er aus der Zeitung von dem hochkarätigen Verlust erfuhr, ließ er den Ring zur Polizei seiner Heimatgemeinde tragen.

Finder in seiner Ehre gekränkt
Ein Vertreter Jaggers holte das Juwel am 18. November auch ab. Danach richtete Jaggers Wiener Anwalt Gabriel Lansky aus, seine Mandantin zahle keinen Finderlohn, weil der Salzburger den Ring "massiv verspätet" ausgefolgt habe. Dem Mann stehe das Geld daher rechtlich gar nicht zu. Der Finder konterte mit einer Rufschädigungsklage. Er fühlte sich in seiner Ehre gekränkt, weil es der Anwalt laut Medienberichten als "Unfug" bezeichnete, dass Ringler den Schmuck anfangs als wertlosen Schlüsselanhänger gehalten habe.

Am ersten Prozesstag am 4. Mai versuchte Richter Walter Dalus vergeblich herauszufinden, ob nun das Wort "Unfug" tatsächlich gefallen ist oder nicht. Lanskys Rechtsvertreter Gerald Ganzger meinte, das besagte Wort sei wohl nicht gefallen. In der Verhandlung am Dienstag hätte dazu ein Journalist als Zeuge aussagen sollen.

"Einfaches Ruhen" vereinbart
Mittlerweile dürften sich die Wogen etwas geglättet haben. Für die nächsten drei Monate "wurde ein einfaches Ruhen vereinbart", erklärte Ringlers Anwalt Paul Kreuzberger am Montag. "Wir versuchen eine einvernehmliche Lösung zu treffen. Derzeit ist noch nichts geklärt." Falls sich die Anwälte nicht einigen, wird nach Ablauf der Drei-Monats-Frist weiter prozessiert.

Die Streitparteien suchen jetzt nach einer "globalen Lösung", so Kreuzberger, die auch die Frage um den Finderlohn miteinschließt. Dieser könnte bis zu 10.000 Euro betragen, falls der Ring tatsächlich 200.000 Euro wert ist. Der Finderlohn müsste in England gerichtlich geltend gemacht werden, dort befindet sich nämlich der Wohnsitz der Ex-Frau von Rolling Stone Mick Jagger.

20-jähriger Einsatz für Umweltschutz
Bianca Jagger wurde im Jahre 2005 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Sie setzt sich seit 20 Jahren für soziale und ökonomische Gerechtigkeit sowie für den Umweltschutz auf der ganzen Welt ein.

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(Bild: kmm)



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