Sechs Jahre in Sekte

Hunziker: “Ich war leichte Beute für ‘Krieger des Lichts'”

Adabei
12.04.2011 11:33
Sechs Jahre lang ist TV-Sonnenschein Michelle Hunziker Mitglied einer Sekte gewesen. Im Interview mit einer italienischen Journalistin sprach die Moderatorin jetzt über ihre Zeit bei der alternativen Glaubensbewegung und gestand: "Ich war eine leichte Beute für die 'Krieger des Lichts'."

Von 2000 bis 2006 gehörte Michelle Hunziker der alternativen Glaubensbewegung an, dessen Idol der brasilianische Autor Paulo Coelho ist. Als die "Wetten dass..?"-Moderatorin sich den "Kriegern des Lichts" anschloss, durchlebte die sonst so fröhliche Hunziker gerade eine schwierige Zeit. "Ich war 23, hatte gerade meinen Vater verloren. Man fühlt sich allein, ist sehr schwach, diese Leute tauchen im Moment der größten Verletzlichkeit auf", berichtete die 34-Jährige über ihren Einstieg in die Sekte. "Sie sind psychologisch sehr gut geschult. Es fällt ihnen leicht, dir einzureden, dass sie es gut mit dir meinen."

Die Mitglieder der Glaubensbewegung versuchen unter anderem durch Handauflegen oder Hypnose negative Energien zu vertreiben. Im Handbuch der Sekte heißt es dazu: "Der Krieger verlässt sich nicht nur auf seine eigenen Kräfte. Er nutzt auch die Energie seines Gegners." Vor allem die Mailänder Sektenchefin Giulia Berghella schaffte es, Hunziker für ihren Glauben zu gewinnen. Einmal in deren Kreis aufgenommen, entfremdeten die Mitglieder der Sekte Michelle Hunziker immer mehr von ihren engsten Vertrauten. Sogar mit ihrer Mutter habe die Moderatorin gebrochen und mit Ex-Mann Eros Ramazzotti hätte es vermehrt Streit gegeben.

Sekte nutzte Hunzikers Schwächen aus
"Diese Menschen sind immer in den emotional schwächsten Momenten auf mich zugekommen, haben dann zugeschlagen und mich sehr verletzt", erzählte Hunziker. "Sie haben sich an meinen Gefühlen bereichert. Wer in eine solche Situation gerät, dem geht es wie einem Drogenabhängigen. Davon wieder loszukommen, ist sehr schwierig."

Dennoch habe sie den Ausstieg schlussendlich geschafft. Die Liebe zu ihrer Tochter Aurora und ein seltsamer Traum hätten ihr 2006 bei der Entscheidung geholfen. "Mein Vater erschien mir im Traum und sagte, dass es Zeit sei aufzuwachen." Rückblickend sei sie stolz darauf, den Absprung geschafft zu haben. "Sie reden dir ein, dass du alleine bist, aber das stimmt nicht: Als ich aufgewacht bin, waren alle für mich da, eine wundervolle Überraschung." Vorwürfe mache sie sich dennoch keine, so Hunziker. "Die Hauptsache ist, dass ich heute sorgenfrei bin. Mir geht es sehr gut."

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(Bild: kmm)



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