Zwei Oscars trug Sean Penn bereits nach Hause. Doch anstatt sich geehrt zu fühlen, die höchste Auszeichnung der Schauspielbranche erhalten zu haben, lästert er lieber über die Veranstaltung. Vor allem die Nominierungszeit sei schlimm, berichtete der Star. "Alle diese Interviews und Vergleiche mit anderen Schauspielern." Wenn dann der eigene Name aufgerufen werde, spüre man nicht unbedingt Freude, sondern eher "eine wahnsinnige Erleichterung, dass die Horror-Show vorbei ist". Bei einem vergleichsweise kleinen Preis wie dem Golden Icon Award des "Zurich Film Festivals" sei das anders. Diesen Preis zu kriegen sei "einfach nur erfreulich".
Obwohl er seit Beginn seiner Karriere das Image eines Rebellen trage, verspüre er gar keine besondere Liebe zu Outsidern, so Penn weiter. Es sei vielmehr "wenig Verständnis für jene, die als Insider gelten". Dies rühre von seinem Elternhaus her, wo immer ein politischer Geist geherrscht habe. Sein Vater Leo Penn, selbst Hollywoodschauspieler, erhielt in den frühen 1950er-Jahren Berufsverbot, weil er Kommunist gewesen sein soll. Notgedrungen wurde er Regisseur. "Ich hatte schon immer einen gewissen Stolz, eigene Gedanken zu haben", erklärte Penn.
Die gegenwärtigen politischen Entwicklungen in den USA bezeichnete er beispielsweise als "Fundamentalismus". Es könne gut sein, dass er wegen solcher Äußerungen bei irgendjemandem auf einer schwarzen Liste stehe. Bis jetzt habe er aber noch nichts davon gemerkt.
Fragen zu seinem Privatleben waren am Pressetermin im Hotel Baur au Lac allerdings nicht erlaubt - dabei machte er vor allem damit in jüngster Vergangenheit Schlagzeilen. So war er mit Schauspielerin Scarlett Johansson liiert, soll sich aber kürzlich getrennt haben, weil sie ihm Gerüchten zufolge zu wenig intelligent war. Für Ersatz hatte der 51-Jährige schnell gesorgt und deshalb begleitete ihn auf den grünen Teppich beim Zürcher Bellevue auch schon eine andere Dame: seine neue Freundin Shannon Costello.
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