Bester Streifen

Goldener Berlinale-Bär für iranischen Film “Taxi”

Kino
14.02.2015 20:33
Die Jury der 65. Berlinale setzte ein Zeichen: Der regimekritische Iraner Jafar Panahi ist am Samstag für seinen Film "Taxi" mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Der Preis wurde Panahi in Abwesenheit verliehen. Die iranische Führung hat über den Regisseur ein Arbeits- und Ausreiseverbot verhängt. Als beste Schauspieler wurden die Briten Charlotte Rampling und Tom Courtenay geehrt. Sie spielen in dem Drama "45 Years" von Andrew Haigh ein verzweifelt um seine Beziehung kämpfendes Ehepaar.

Panahis heimlich gedrehter Film "Taxi" wurde auf unbekannten Wegen nach Berlin geschmuggelt. Für die halbdokumentarische Komödie setzte sich Panahi selbst in ein mit drei Kameras ausgestattetes Taxi. Er ließ dort seine Fahrgäste vom schwierigen Alltag in Teheran erzählen. Den Preis für Panahi nahm seine kleine Nichte entgegen. "Ich bin nicht in der Lage etwas zu sagen, ich bin zu ergriffen", sagte sie weinend. Auch Panahis Ehefrau war im Publikum.

Rümäne und Polin teilen sich Preis für beste Regie
Den Preis für die beste Regie teilten sich zwei Filmemacher. Ausgezeichnet wurde "Aferim!" vom rumänischen Regisseur Radu Jude, ein Schwarz-Weiß-Film über Sklaverei im 19. Jahrhundert in der Walachei. Zugleich wurde "Body" der Polin Malgorzata Szumowska geehrt. In dem Film geht es um das zerrüttete Verhältnis eines Vaters zu seiner magersüchtigen Tochter.

Für das deutsche Bankräuber-Drama "Victoria" von Regisseur Sebastian Schipper gab es einen Silbernen Bären für die beste Kamera - 140 Minuten lang nonstop geführt von dem Norweger Sturla Brandth Grovlen. Dieser teilt sich die Auszeichnung mit dem Kamerateam des russischen Endzeit-Dramas "Under Electric Clouds" von Alexei German. "Victoria" bekam auch den Preis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater.

Lateinamerika stark vertreten
Den Großen Preis der Jury erhielt das chilenische Drama "El Club" (Der Club) von Pablo Larrain. Der Film handelt von Priestern, die Kinder missbraucht haben. Ebenfalls nach Chile ging der Bär für das beste Drehbuch: Regisseur Patricio Guzman bekam den Preis für den Dokumentarfilm "Der Perlmuttknopf" über die blutige Geschichte seines Heimatlandes. Guatemala, das erstmals im Wettbewerb vertreten war, holte mit dem Frauen-Drama "Ixcanul Volcano" von Jayro Bustamante den Alfred-Bauer-Preis. Die Auszeichnung wird an Filme vergeben, die dem Kino neue Perspektiven eröffnen.

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