Wird es heuer fad?

Ganz ohne Skandale: So wird der Opernball 2014

Adabei
23.02.2014 09:00
Eine Eröffnung in Schwarz-Weiß mit funkelnden Stimmen und glitzernden Diademen, in den Logen viel Cash und auch ein bisschen Trash: Vorschau auf ein Gewalze mit Staatsgästen, aber ohne Luder-Alarm.

Die inoffizielle Eröffnung findet auf der Feststiege statt, und diese Choreographie hat noch kein Tanzlehrer zu bändigen versucht. "Furioso-Polka aufwärts" könnte man sie nennen – "Danse Diabolique" ist ja schon für den Auftritt des Staatsopernballetts vergeben.

Damen in weit gebauschten oder trippel-engen Kleidern drängen sich durch ein Rudel rempelnder Fotografen. Am schlimmsten wird's, wenn Betonfink Lugner mit gecharterten Schönheiten antanzt – neben Kim Kardashian sind das die venezolanische "Miss World" 2011 Ivian Sarcos, das "Playboy"-Bunny Cathi und eine seiner vielen Ex-Damen, "Bambi" Bruckner.

Echte Promis und unbekannte Berühmtheiten
ORF 2 versucht ab 20.15 Uhr mit 19 Kameras, niemanden zu verpassen. Immerhin werden da heuer noch Belvederechefin Agnes Husslein, Maler Christian Ludwig Attersee und Filmemacher Stefan Ruzowitzky einziehen, ebenso das Josefstadt-Paar Herbert Föttinger und Sandra Cervik, der kochende Schnurrbart Johann Lafer, die Mimen Tobias Moretti, Sunnyi Melles, Maria Hampel und Kristina Sprenger, die Sänger Uwe Kröger und Harald Serafin.

Dazwischen ein paar Berühmtheiten, von denen keiner weiß, wie sie aussehen, wie der Ex-Escada-Designer Brian Renni und der britische Starjuwelier Stephen Webster, der das Diadem für die Eröffnungszeremonie kreierte: 180 Debütantenpaare, das Staatsopernballett ganz in Schwarz-Weiß, eine entzückende Choreografie zu Josef Hellmesbergers "Danse Diabolique", erdacht vom 2005 geschiedenen Ballettdirektor Renato Zanella. Schwermütige musikalische Seufzer folgen, gesungen von Margarita Gritskova, Anita Hartig und Michael Schade.

Wirtschaftsbosse netzwerken
Danach dürfen sich die Wirtschaftskapitäne wieder ihrem Netzwerk widmen – darunter Erste-Chef Andi Treichl, Casino-General Karl Stoss und Schlumberger-Vorstand Eduard Kranebitter. Besuche bei der Politik gehören auch zum fixen Ritual, etwa beim Kanzlerpaar Werner und Martina Faymann oder den Ministern Doris Bures und Josef Ostermayer. Vize Michael Spindelegger hat EU-Kommissarin Viviane Reding zu Gast. Irgendwann pilgern sie dann alle bei Staatsoberhaupt Heinz Fischer und First Lady Margit vorbei.

Lang ist heuer die Liste derer, die sich schon vorsorglich entschuldigt haben: Die Neo-Politiker Sophie Karmasin und Wolfgang Brandstetter bleiben ebenso fern wie ihre dienstälteren Kollegen Rudolf Hundstorfer und Johanna Mikl-Leitner. Der Spielautomatenkonzern Novomatic verzichtet erstmals auf eine Loge, gleichfalls die Lingerie-Schneiderei Triumph und der Anlegerfonds Salus Alpha.

Kein Skandal am Opernball 2014 in Sicht
Und noch einer steht auf der Abwesenheitsliste: der obligate Skandal. Der Opernball scheint im Stadium der Abgeklärtheit angekommen zu sein. It-Girls, Playmates, 300-Euro-Champagner – egal. Wenn nach Mitternacht die ORF-Übertragung mit den galoppierenden Quadrille-Tänzern ausblendet, wird es für die 5.000 Besucher vielleicht ein fast ganz normales Fest.

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(Bild: kmm)



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