Margrethes Gatte

Endlich mögen ihn die Dänen: Prinz Henrik wird 80

Adabei
10.06.2014 10:46
Mit Genuss haben sich Dänemarks Medien einst über ihren Prinzen aus Frankreich, den Mann von Königin Margrethe (74), ausgelassen: Er spreche immer noch ein merkwürdiges Dänisch, sei als Prinzgemahl unzufrieden und schreibe Liebesgedichte über seinen Dackel. Doch erschüttert hat Prinz Henrik das kaum. Und zu seinem 80. Geburtstag am Mittwoch schwärmen die meisten Dänen mittlerweile sogar von dem früheren Spottopfer.

"Er wurde wirklich gemobbt wie kein anderer", sagt der frühere Hof-Reporter Bodil Cath im dänischen Rundfunk. Dass er sich immer treu blieb, hat ihm im Laufe der Jahre den Respekt seiner "neuen" Landsleute eingetragen. "Er ist unglaublich offen und ein sehr fröhlicher Mensch", sagt der Geschäftsmann und Prinzenfreund Fritz Schur. "Er bringt mich oft zum Lachen, weil er selbst gern Spaß hat", sagt Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. "Er ist ganz einfach gute Gesellschaft", sagt die Journalistin Stephanie Surrugue, die 2010 ein Buch mit dem Titel "Einzelgänger - Porträt eines Prinzen" über ihn herausbrachte.

Darin wehrt sich Henrik auch selbst gegen die Gerüchte und den Gegenwind, der ihm in seiner neuen Heimat lange ins Gesicht blies. Jetzt, ist Surrugue überzeugt, habe er den Durchbruch beim dänischen Volk geschafft. "Den jüngsten Höhepunkt erreichte seine Popularität, als er ohne Wachen und nur mit einer Pelzmütze bewaffnet durch die Pusher Street in Christiania spazierte", erzählt sie dem Rundfunksender DR. Die Pusher Street ist die Dealer-Straße in der alternativen Wohnsiedlung der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.

1967 Hochzeit mit Margarethe
Der französische Graf Henri Marie Jean Andre de Laborde de Monpezat trat 1967 in das Leben der Dänen. Mit der Hochzeit mit der damaligen Kronprinzessin Margrethe wurde er zu Prinz Henrik und tauschte die Weinhänge in seiner Heimat gegen den raueren Norden. Vorher hatte er Jura und Staatslehre in Paris studiert, Chinesisch und Vietnamesisch gelernt. Später studierte er orientalische Sprachen in Hongkong.

Henrik ist Künstler, Weinliebhaber und Dichter. Vor vielen Jahren übersetzte er gemeinsam mit seiner sprachgewandten Frau "Alle Menschen sind sterblich" von Simone de Beauvoir ins Dänische und hat seitdem sieben Bände mit Gedichten auf Französisch veröffentlicht - den jüngsten erst Ende Mai. Königin Margrethe - selbst künstlerisch begabt - hat die Gedichtsammlung mit Aquarellen illustriert.

"Er ist kein Snob"
Eigentlich sei es aber Henrik, der dem dänischen Königshaus Farbe verleihe, meint Surrugue. "Das, was mich am meisten überrascht hat, als ich ihn das erste Mal getroffen habe, ist, dass er überhaupt kein Snob ist. Gleichzeitig ist er wahnsinnig interessiert an allem, das um ihn herum passiert." Die Liste seiner Engagements auf den Seiten des Königshauses ist lang. Doch die Sympathie der Dänen brachte ihm das lange Zeit trotzdem nicht ein.

Lästereien musste sich der Prinzgemahl nicht zuletzt wegen einer seiner liebsten Beschäftigungen anhören: dem Weinanbau auf seinem eigenen Gut im südfranzösischen Cahors. Sein Wein sei ungenießbar, hieß es. Doch auch um diese Kritik scherte sich Henrik nicht groß. Und genau dort, auf dem Weinschloss Chateau de Cayx, wird Henrik - Vater von Kronprinz Frederik (46) und Prinz Joachim (44) - mit der Familie seinen 80. Geburtstag feiern.

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(Bild: kmm)



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