Warum die hübsche Jungschauspielerin in ihrem wundervollen Kleid den ganzen Abend so traurig dreinschaute, wissen wir nicht. Vielleicht hoffte sie aber einfach nur, dass ihr nicht wieder ein ähnlicher Fauxpas passieren würde wie der unfreiwillige Busenblitzer auf einer Party am Abend vor der Bafta-Verleihung.
Gefeiert wurde die "Harry Potter"-Serie, die die britische Filmindustrie seit Anfang des Jahrtausends wieder stärker ins Rampenlicht gebracht hatte. Joanne K. Rowling, Autorin der Bücher über den jungen Zauberer, nahm die Sonderauszeichnung für den "herausragenden britischen Beitrag" persönlich entgegen. "Wir sind wirklich geehrt", sagte auch Emma Watson gegenüber "Sky News". "Es ist schön, den Preis im Namen aller annehmen zu dürfen, die in den letzten zehn Jahren bei diesem Filmprojekt beteiligt waren."
Erfolg für "The King's Speech"
Glänzend lief es für "The King's Speech" vor allem in den Königskategorien: "Bester Darsteller" für Colin Firth als George VI., "Beste Nebendarstellerin" für Helena Bonham Carter als Queen Mum, "Bester Nebendarsteller" für Geoffrey Rush als Sprachtherapeut, "Beste Musik", "Bestes Drehbuch", "Herausragender britischer Film" und zuletzt auch noch "Bester Film". Vor allem im Jahr der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton wirft der Film eine etwas andere Sicht auf die Königsfamilie. George VI. litt als Kind unter der Kälte und Strenge am Hof – als Erwachsener schlägt sich das in seinem Stottern nieder.
Obwohl er wegen seines vergleichsweise geringen Budgets von rund 17,3 Millionen Pfund (20,5 Millionen Euro) auch bei den Baftas immer wieder als "kleiner Film" bezeichnet wurde, entwickelte er sich zum Überraschungserfolg. Bei den Golden Globes war aus sieben Nominierungen zwar nur ein Preis geworden – der für Colin Firth als bester Schauspieler -, doch nach dem Bafta-Erfolg wächst jetzt die Hoffnung auf einen Oscar.
Weniger Glück für Hollywood
Hollywood-Filme kamen relativ bescheiden weg. Für den Facebook-Film "The Social Network" gab es einen Bafta-Preis für das beste Drehbuch nach literarischer Vorlage und den Schnitt. Leonardo DiCaprios "Inception" über surreale Parallelwelten in den Köpfen der Menschen wurde unter anderem für Klang und visuelle Spezialeffekte ausgezeichnet. Beste Schauspielerin wurde wie bereits bei den Golden Globes Natalie Portman für ihre Rolle als von ihrem Perfektionsdrang gejagte Ballerina in "Black Swan".
Anders als in den Jahren davor war Deutschland bei den diesjährigen Baftas kaum vertreten. Deutsche waren zwar in den Kategorien "Beste Musik" und "Animations-Kurzfilm" nominiert, gingen aber leer aus.
2010 war der Österreicher Christoph Waltz für seine Rolle als charmant-zynischer SS-Mann in der Kriegsgroteske "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet worden. Die deutsch-österreichische Porduktion "Das weiße Band" ging damals leer aus.
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