Fanhysterie in L. A.

“Eclipse”: Es war die größte Premiere Hollywoods!

Es ist so laut, dass fast das Blut in den Adern erstarrt: Tausende kreischende Fans sind die perfekte Kulisse für die stundenlange Weltpremiere der dritten "Twilight"-Vampir-Romanze "Eclipse - Bis(s) zum Abendrot". "Eine total verrückte Energie", begeistert sich Hauptdarstellerin Kristen Stewart am Donnerstagabend vor dem Nokia Theatre in Los Angeles.

Auf hohen Absätzen im hautengen weiß-glitzernden Minikleid läuft die 20-jährige Schauspielerin mit ihren Co-Stars über den endlosen schwarzen Teppich. "Dies ist die größte Premiere Hollywoods", stöhnt ein TV-Interviewer nach dem fast dreistündigen Aufmarsch der Stars, von tobendem Applaus und den lauten Rufen der Vampirsaga-Fans begleitet.

Schriftstellerin Stephenie Meyer, die mit ihrer Romanreihe eine weltweite Blutsauger-Hysterie ausgelöst hat, staunt über den noch größeren Andrang, verglichen mit der Premiere von "New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde" im vorigen Jahr. "Dies ist viel größer und vor allem unglaublich laut", sagt sie Reportern. Es stehe der Oscar-Nacht kaum nach.

"Ich bin ganz schön nervös", räumt Wolfsmensch Jacob Black alias Taylor Lautner mit Blick auf den Ansturm der Fans ein. Dann packt der 18-jährige Nachwuchsstar über eine "recht intensive" Szene bei den Dreharbeiten bereitwillig aus. Es habe sich schon "ein wenig seltsam" angefühlt, mit nacktem Oberkörper in einem Zelt neben seinem Rivalen Robert Pattinson zu liegen, grinst Lautner. Im dritten Streifen der romantischen "Twilight"-Vampirsaga buhlen die beiden Männer um die Liebe der schönen Schülerin Bella (Stewart). Und gemeinsam müssen sie sie schützen.

Pattinson im engen Gucci-Anzug
Pattinson (24), als Vampir Edward Cullen eher grüblerisch, strahlt im Blitzlichtgewitter, verteilt Autogramme und lässt sich bereitwillig von weiblichen Fans umarmen. Im eng und perfekt sitzenden braunroten Gucci-Anzug zieht der Engländer alle Blicke auf sich. "Hoffentlich schlafe ich bei der Vorführung nicht ein", grinst der Star nach dem langen Lauf durch die Menge. "Ist nur zu hoffen, dass der Film gut ist."

Stewart lacht über "einen großen blauen Strich auf der Stirn", den ein Autogrammjäger der Schauspielerin im Eifer des Gefechts verpasst hat. Arm in Arm posiert sie mit ihren beiden Leinwand-Verehrern Edward Cullen und Jacob Black. Stewarts angebliche Romanze mit Pattinson im echten Leben bleibt den Zuschauern verborgen. Über Bellas Gefühle gibt die Schauspielerin aber bereitwillig Auskunft. "Sie wird in der dritten Folge endlich erwachsen", sagt Stewart. Denn es gelingt ihr, die wahre Liebe für Edward zu erkennen.

Für die 16-jährige Dakota Fanning ist es "eine echte Freude", einen bösen Vampir zu spielen. "Sobald man rote Kontaktlinsen trägt, verändert man sich", erklärt Fanning, die im zartrosa Spitzenkleid der blutsaugenden Jane kaum ähnelt. Schauspielerin Jennifer Love Hewitt zählt zu den zahlreichen Premierengästen, die sich als "Twilight"-Bewunderer outen. Sie habe alle Bücher verschlungen, verrät die 31-Jährige. Dabei habe sie sich hoffnungslos in den Vampir Edward verliebt.

"Breaking Dawn 1" startet 2011
Für die Fans gibt es doppelten Grund zur Freude. Der vierte Teil der romantischen Vampirsaga, "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht", wird ab dem Herbst in zwei Teilen verfilmt. Der erste Filmteil wird Mitte November 2011 in den Kinos erwartet, der zweite Teil irgendwann im Jahr darauf.

Für die Hauptdarsteller geht es damit nonstop weiter. Pattinson ist nicht einmal nach der "Eclipse"-Premiere eine Ruhepause vergönnt. "Ich muss morgen gleich wieder arbeiten, bereits um 5 Uhr geht es los", seufzt der Star, der mit der Vampir-Rolle nicht genug hat. Zusammen mit den Oscar-Preisträgern Christoph Waltz und Reese Witherspoon dreht der Engländer derzeit das Zirkus-Drama "Water for Elephants".

Amerikanische "Twilight-Fans können "Eclipse - Bis(s) zum Abendrot" schon jetzt sehen, die österreichischen Kinogänger müssen sich bis zum 15. Juli gedulden. Eine Kennerin des Stoffs verteilt bereits gute Noten. "Ich hatte echt Spaß daran, den Film anzuschauen", schwärmt Autorin Stephenie Meyer am Premierenabend.