"Immer der Nette"

Der ewige Bobby: Patrick Duffy wird 65

Adabei
16.03.2014 10:00
Der Mann hat mit einer Duschszene Fernsehgeschichte geschrieben - dabei war er weder völlig nackt zu sehen noch wurde er unter der Dusche ermordet. Patrick Duffy gehört zu den größten Serienhelden des 20. Jahrhunderts, obwohl die Kritikermeinung über Talent und Tiefgründigkeit seiner Rollen nie enthusiastisch war. Am Montag wird Duffy, der ewige Bobby Ewing, 65 Jahre alt.

Kaum zu glauben, dass es jemand zum weltweit bekannten Schauspieler bringt, der in der Provinz von Montana aufwächst und dem im Studium beide Stimmbänder reißen. Doch Duffy gilt als zäher Arbeiter - und sieht dazu noch gut aus. Und so lief er in seiner ersten größeren Rolle, gute zehn Jahre vor "Baywatch", meistens in einer Badehose rum: "Der Mann aus Atlantis" war die interessante Idee, den letzten Überlebenden der sagenhaften Insel auf das späte 20. Jahrhundert loszulassen, inklusive seiner Fähigkeit, unter Wasser zu atmen. Ein bisschen ging dann aber doch die Fantasie mit den Drehbuchschreibern durch und die 1977 gestartete Serie wurde 1978 wieder abgesetzt.

Teil des größten Erfolges der Fernsehgeschichte
Doch der Achtungserfolg genügte, um Duffy die Rolle in einer Miniserie zu verschaffen. Er sollte den netten, gut aussehenden, aber bescheidenen Bobby in einem Projekt namens "Dallas" spielen. Zur Überraschung der Produzenten selbst entwickelte sich daraus nicht nur eine Serie, sondern einer der größten Erfolge der Fernsehgeschichte. "Dallas" gehört zu den Achtzigern wie Zauberwürfel, Walkman und Aerobic - und Duffy gehörte zu "Dallas".

Aber was wurde dem Zuschauer nicht alles zugemutet. Unter anderem ein Serienvergehen, das schon fast ein Fall für die Vereinten Nationen ist: Duffy will aussteigen und so wird Bobby erschossen, doch sein Freund Larry Hagman, "J. R.", kann ihn zur Rückkehr überreden. Also wacht Bobbys Frau Pamela zum Ende einer Folge auf, geht in die Dusche - und da steht der ein Jahr zuvor erschossene Bobby. Alles in 31 Folgen Geschehene wird weggewischt mit ihrem Satz: "Ich hatte einen furchtbaren Traum." Bobby antwortet: "Alles ist nie passiert."

Eltern wurden erschossen – Trost im Glauben gefunden
Mitten in der Serie traf ihn der härteste Schicksalsschlag: 1986 wurden seine Eltern bei einem Raubüberfall auf ihre Bar erschossen. Duffy fand Trost bei seiner zehn Jahre älteren Frau, mit der er seit 1974 verheiratet ist, und der Religion: Obwohl katholisch erzogen, ja nach seiner Geburt am St.-Patricks-Tag sogar nach dem Heiligen benannt, sind er, seine Frau und die beiden Söhne Buddhisten.

"Dallas", "Eine starke Familie" und "Reich und schön"
1991 war Schluss mit Öl, doch Duffy machte gleich weiter mit einer Serie. "Eine starke Familie" lief sieben Jahre. Bei etwa einem Drittel der Episoden führte er auch Regie. Es gab einige "Dallas"-Specials und auch in einer Seifenoper war er zu sehen: Was passte besser zu Bobby/Patrick als "Reich und schön"?

Vor knapp zwei Jahren kam "Dallas" wieder. "J. R." Hagman war wieder mit dabei, bis zu seinem Tod ein halbes Jahr später. Und auch Duffy, wieder als der nette Bobby, der zwar gleich in der ersten Folge die Diagnose Krebs bekommt, aber nichts sagt und tapfer weiter der Nette ist. Nein, so richtig Ecken und Kanten hat die Rolle nicht. Aber sie wird gebraucht, damit die Bösen einen Gegner und die Zuschauer Hoffnung haben. Alles wird gut. Oder zumindest nett.

Dabei hat Duffy Humor. Für eine Folge der Tricksatire "Family Guy" drehten er und Pamela noch einmal die berühmt-berüchtigte Duschszene. "Oh Bobby", sagt Pamela, "ich habe gerade die verrückteste 'Family Guy'-Episode geträumt." Duffy beruhigt sie und fragt: "Was zum Teufel ist 'Family Guy'?"

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(Bild: kmm)



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