Tod mit 37 Jahren

Depardieus Sohn an Lungenentzündung gestorben

Adabei
14.10.2008 11:11
Frankreich trauert um Guillaume Depardieu. Der Sohn von Gerard Depardieu erlag am Montag in einem Krankenhaus in Garches bei Paris den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde nur 37 Jahre alt. Der junge Depardieu war erst am Sonntag von Dreharbeiten in Rumänien zurückgekommen, wo er sich die Lungenentzündung zugezogen hatte. In der Nacht zum Montag wurde er ins Raymond-Poincaré-Spital gebracht, doch die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen.

Guillaume war wie sein Vater Schauspieler und spielte in rund 20 Filmen. Als Jugendlicher und junger Erwachsener machte er aber wiederholt Schlagzeilen mit Drogen und Alkohol am Steuer und anderen Eskapaden. Mehrfach wurde er zu Haftstrafen verurteilt (mehr dazu siehe unten). Erst im Juni dieses Jahres wurde Guillaume zu zwei Monaten Haft verurteilt, weil er zum wiederholten Male betrunken am Steuer gesessen hatte. Zuletzt verunglückte er im August mit drei Promille Alkohol im Blut mit einem Motorroller am Stadtrand von Paris.

Schwieriges Verhältnis zu seinem Vater
2003 zerstritt er sich mit seinem Vater. Im gleichen Jahr musste ihm das rechte Bein amputiert werden - Folge eines Motorradunfalls im Jahr 1996. Nach dem Unfall war das Bein 17 Mal operiert worden. Als es sich entzündete, konnten die Ärzte es nicht mehr retten. 

Guillaume war 1971 als Sohn des Filmstars Gerard Depardieu und dessen damaliger Frau Elisabeth zu Welt gekommen. Als Jugendlicher rebellierte er gegen den berühmten Vater. Wegen Drogenhandels wurde er 1993 zu drei Jahren Haft, davon zwei Jahre auf Bewährung, verurteilt. Nachdem er 2003 wegen Gebrauchs einer Schusswaffe zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde, brach der Vater den Kontakt zwischenzeitlich ab. Er wolle nicht länger "die Mauer oder der Mülleimer sein, wo man alle Probleme ablädt", sagte er zur Begründung. Guillaume hatte seinem Vater wiederholt vorgeworfen, er sei nicht oft genug für ihn dagewesen.

1996 als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet
Trotzdem wollte Guillaume in die Fußstapfen seines Vaters treten. 1991 spielte er erstmals an der Seite seines Vaters in dem Film "Tous les matins du monde" ("Die siebente Saite"), auch für die Fernsehfilme "Les miserables - Gefangene des Schicksals" und "Der Graf von Montechristo" standen die beiden trotz ihres schwierigen Verhältnisses gemeinsam vor der Kamera.

Das Verhältnis besserte sich mit ihrer Zusammenarbeit für einen Film mit dem bezeichnenden Namen "Aime ton pere" - zu deutsch: "Liebe deinen Vater". 1996 wurde Guillaume mit dem französischen Filmpreis Cesar als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Zwei Filme mit Guillaume Depardieu liefen dieses Jahr beim Filmfestival in Cannes.

"Ich habe ihn unendlich geliebt"
Die französische Kulturministerin Christine Albanel sagte, Guillaume Depardieu bleibe als "eine reiche und komplexe Persönlichkeit" in Erinnerung. Regisseur Alain Corneau sagte: "Ich habe ihn unendlich geliebt. Er war ein wunderbarer Junge, ein großartiger Schauspieler."

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(Bild: kmm)



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