Prominent - wofür?

Das Rezept für den Prominenten-Status

Adabei
04.04.2009 17:42
Sie stehen auf sämtlichen roten Teppichen, lachen aus den Talkshows – und jeder fragt sich: Warum eigentlich? Im Zeitalter der grundlosen Berühmtheit werden reiche Erben und schrille Ex-Gattinnen schnell zu Stars. Das Rezept, dem sie ihren Promi-Status verdanken, lautet schlicht: „Benimm dich daneben und lass dich dabei fotografieren.“

Wie wird man eigentlich prominent? Na ja, man könnte etwa einen um 45 Jahre älteren Schönheitschirurgen heiraten und sich von ihm rundum aufpeppen lassen. Busen und Geld – das ist schon einmal eine recht medientaugliche Kombination.

Richtig quotenwirksam wird’s, wenn man noch eine Bande von Schlägern engagiert, damit sie einen Überfall fingieren, bei dem aber dummerweise der betagte Ehemann wirklich ums Leben kommt. Schon läuft die Karriere als Skandal-Berühmtheit auf Hochtouren...

Tatjana Gsell, geborene Gick, die Heldin dieses B-Movies, verkörpert eine der merkwürdigsten Erscheinungsformen des zeitgenössischen Ruhms: den Promi, von dem keiner weiß, wofür er eigentlich berühmt ist. Die Celebritys im 21. Jahrhundert müssen keine Filme drehen oder singen können. Sie sind prominent, weil sie so bekannt sind – oder umgekehrt.

„Ich trage keine Unterwäsche und liebe dirty Doktorspiele“
Immerhin lassen sich drei Grundformen unterscheiden, wovon Frau Gsell die erste verkörpert: die Leute, die Schlagzeilen machen, weil sie permanent peinlich auffallen. Österreichische Vertreter dieser Liga heißen unter anderem Mausi Lugner (Foto oben, links), Heribert Kaspar (so eine Art Ferrari-Agent), Eva Fuchs (Malerin) oder Isabella Meus (Schönheitschirurgen-On/Off-Gefährtin, Foto oben rechts). Meist löst schon das bloße Auftreten Kopfschütteln aus, wenn nicht, geben sie eben Dinge zum besten wie etwa Frau Meus: „Ich trage keine Unterwäsche. Ich liebe spontane dirty Doktorspiele.“

Der zweite Typ prominent-für-nix hat viel Geld und Zeit
Prominent-für-nix-Typ zwei ist leichter auszumachen: Es sind die Erb(inn)en, die viel Geld und viel Zeit haben, aber mit beidem nichts anzufangen wissen und deshalb eben oft Partys feiern. Manche beherrschen auch das Danebenbenehmen, für Medienwirksamkeit ist das aber gar nicht nötig in der Liga von Paris Hilton, Rumer Willis, Peaches Geldof, Nicole Richie, den Schwestern Kathi und Gabi Stumpf – sie stehen auf jeder Gästeliste, einfach so.

Von dem Schwestern-Pärchen Kathi und Gabi Stumpf wissen wir, dass sie gerne reiten, oft auf Feste gehen, und dass sie auch mal vor laufender Kamera zeigen, welche Unterhose sie gerade anhaben Wie haben wir das verdient? Das Geld kommt aus der Familie.

Die Parade-Erbinnen schlechthin sind Paris Hilton sowie Peaches Geldof, von Beruf Tochter der verstorbenen britischen TV-Moderatorin Paula Yates und des „Live Aid“-Aktivisten Bob Geldof. Das Partygirl unternimmt alles, um Gesprächsstoff zu liefern:  Da war die Blitz-Ehe mit Musiker Max Drummey, von dem sie sich nach nur fünf Monaten wieder scheiden ließ. Und jetzt soll die 19-Jährige wieder geheiratet haben: originellerweise ihre beste Freundin Fifi Brown.

Blondchen Giulia Siegel ist beides, Tochter UND Nervensäge, außerdem noch gut gebaut und daher ideal für Dschungelcamp, Promi-Dinner & Co. Ach ja, den Plattenteller kann sie auch betätigen.

Trauschein als Free Ticket in die Welt des schönen Scheins
Als letzte Gruppe bleibt die der „Ex“ – Frauen, die einmal einen berühmten Mann hatten, wie kurz auch immer: Naddel (10 Jahre Dieter Bohlen), Sandy Meyer-Wölden (83 Tage Boris Becker), Andrea Fendrich (19 Jahre Raini). Der Trauschein wurde zum Free Ticket in die Welt des schönen Scheins, die aber eh nur dort existiert, wo Fotografen und Kameras warten.

Von Karin Schnegdar, Kronen Zeitung
Foto: Viennareport

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(Bild: kmm)



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