Bond lebt schneller

Daniel Craig (40) fühlt den 49. Geburtstag nahen

Adabei
26.02.2008 08:34
Als James Bond lebt man schneller. Daniel Craig kann ein Lied davon singen. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein 49. Geburtstag in Windeseile naht", erzählte er Reportern in London. Deshalb will der neue 007-Darsteller an seinem 40. am Sonntag eine Verschnaufpause einlegen. "Den Tag will ich so gut wie möglich feiern, obwohl wir mitten in den Dreharbeiten zum neuen Bond sind."

"Quantum of Solace" - frei übersetzt "Ein Quantum Trost" - heißt der neueste Thriller um den bekanntesten Geheimagenten der Welt, für den die Produzenten "mehr Action und Tempo als je zuvor" versprochen haben. Ein Trost für Craig und seine weltweite Fangemeinde dürfte es sein, dass der nun gerade mal 40-Jährige den heißesten Agenten der britischen Queen noch recht lange mimen kann.

Zwar war Sean Connery erst 32, als er "James Bond jagt Dr. No" drehte, aber Craigs anderes großes 007-Vorbild begann seine Agententätigkeit erst mit 46 Jahren - 1972 in "Leben und sterben lassen". Und erst mit 58 gab Roger Moore die "Lizenz zum Töten" ab. Für zunächst drei weitere Bond-Filme hat Craig unterschrieben. Es könnten noch ein paar mehr werden.

Doch keine Eintagsfliege
Dabei hatte es für kurze Zeit so ausgesehen, als wäre der erste blonde Bond eine Art 007-Eintagsfliege. Als "Weichei" und "Warmduscher" hatten Zeitungen ihn 2006 bezeichnet, bevor der Film überhaupt in die Kinos kam. Alles nur, weil Craig bei der Vorstellung als neuer Agentendarsteller eine Schwimmweste umlegte, als er im Marineschnellboot über die Themse fuhr. Dann hieß es auch noch, er finde den Schießsport öde, sei zimperlich bei Prügelszenen und fahre selbst Sportwagen nur mit Automatik.

Doch schließlich jubelten die Fans bei der Premiere von "Casino Royale". Und die Presse taufte den blauäugigen durchtrainierten Sohn einer Kunstlehrerin und eines Stahlarbeiters aus dem Provinzstädtchen Chester "härtester Bond aller Zeiten". Dass er mehr und sehr viel Verschiedenes beherrscht, hatte der Absolvent der Guildhall School of Music and Drama in London schon im Independent-Kino bewiesen. Craig glänzte in Charakterrollen wie der eines Schizophrenen in "Some Voices". Oder auch in "Mother" als junger Arbeiter, der ein Verhältnis mit der Mutter seiner Freundin hat.

Bond-Leben "voll okay"
Viel Lob gab es für seine Darstellung eines gejagten Drogendealers in "Layer Cake" und noch mehr für die des labilen und mörderischen Sohns eines Gangsterbosses an der Seite von Altstar Paul Newman in "Road to Perdition". Inzwischen findet Craig, den die anfänglichen Schmähungen fast zur Weißglut trieben, das Leben als 007 "voll okay", wie er dem Branchendienst "Blickpunkt Film" sagte. Allerdings gebe es "negative Begleiterscheinungen": "Ich kann mich nicht mehr besonders lange im Pub aufhalten, bevor ein Tumult ausbricht."

Aber das nimmt der Mann, der bereits mit sechs Jahren fest und bestimmt "Schauspieler" als Berufswunsch nannte, gern in Kauf. Immerhin war die ganze Familie Craig unendlich stolz, als "unser Daniel" bei der Weltpremiere von "Casino Royale" von Landesmutter Queen Elizabeth II., der echten Chefin aller britischen Agenten, mit Handschlag vor laufenden Kameras begrüßt wurde. Wenn alles so weiterläuft, wird die Queen wohl eines Tages auch ihm ein Schwert auf eine Schulter legen, so dass er das Wörtchen "Sir" vor seinem Namen tragen darf. Er wäre nicht der erste Bond, der geadelt wird. Aber vielleicht der jüngste.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele