Um 4 Kilo schwerer

“Dagi” flüchtet nach Zusammenbruch aus Klinik

Adabei
13.03.2013 16:55
Sie wog nur noch fünfzig Kilo. Am Mittwoch verließ Dagmar Koller um vier Kilo schwerer die Rudolfstiftung.

Chronische Gastritis mit Reflux. Mit dieser Diagnose wurde die Musical-Lady am 4. März – kurz vor der Premiere von "Sunset Boulevard" am Klagenfurter Stadttheater – in die Rudolfstiftung im dritten Wiener Gemeindebezirk eingeliefert. Nur noch fünfzig Kilo und ein paar Deka wog die Koller. Die Sorge um die abgemagerte Künstlerin war groß. Unter der Regie von Professor Christian Madl, dem Chef der 4. Internen Abteilung, wurde sie aufgepäppelt. "Der Reflux hatte mir die Stimme genommen", erklärt Dagmar Koller, "die ersten paar Tage habe ich kein Wort herausgebracht."

Schon am 11. Februar habe sie mit dem Gedanken gespielt, ihre Rolle als Norma Desmond zurückzulegen. "Ich dachte mir damals: Wenn der Papst seinen Rücktritt bekannt geben kann, dann kann ich auch meine Musical-Rolle aufgeben." Doch ihr Körper musste erst k. o. gehen, bis sie so weit war. Es sei eine schwere Rolle gewesen, meint sie im Nachhinein, sie habe beim Proben die ganze Zeit an ihre Mutter gedacht (und so die nötige Disziplin dafür aufgebracht).

Will im Mai wieder auftreten
Es hätte die Rolle ihres Lebens werden sollen – und eine späte Heimkehr nach Kärnten, wo sie geboren ist. Im Mai will sie wieder auftreten.

Wie konnte es zu dem Zusammenbruch kommen? "Ich hab ja seit Helmuts Tod nur noch unregelmäßig gegessen", erzählt sie mit zerknirschter Stimme, "manchmal habe ich sogar drauf vergessen." Mit dem ehemaligen Wiener Bürgermeister war Dagmar Koller 30 Jahre verheiratet, Zilk starb am 24. Oktober 2008. Die Gastritis habe sich langsam entwickelt, "der Körper hat sehr wohl immer wieder Warnungen abgegeben", aber die sang und tanzte "Dagi" tapfer weg. Bis sie in Klagenfurt zusammenbrach. 

Mittwochnachmittag hat die Künstlerin nach nur neun Tagen – und mit 54 Kilo – die Klinik verlassen. Die Ärzte hätten sie gerne länger behalten. "Aber ich hab's nimmer ausgehalten", erklärt "Dagi", "obwohl sich alle – Ärzte, Schwestern, Pfleger – rührend um mich gekümmert haben." Nächste Woche will Koller einen Kuraufenthalt im Burgenland antreten und danach an die Algarve reisen.

Wer Dagmar kennt, ahnt, dass sie bereits an ihrem Comeback tüftelt. "Ein Weilchen muss ich noch gut auf mich aufpassen, aber spätestens am Muttertag will ich wieder auf der Bühne stehen."

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(Bild: kmm)



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