"Wäre ein Belieber"

Bieber empört mit Kommentar über Anne Frank

Adabei
15.04.2013 12:35
Justin Bieber hat bei seinem Besuch im Anne-Frank-Haus in Amsterdam für Empörung gesorgt. Der 19-jährige Sänger ließ sich am Freitag das bekannte Museum in der niederländischen Hauptstadt zeigen, in dem während des Holocausts die Familie des weltweit bekannten jüdischen Mädchens Unterschlupf gefunden hatte. Nach seinem Rundgang verewigte sich Bieber mit einem kontroversen Kommentar im Gästebuch, für den er heftige Kritik erntet.

"Es war wirklich inspirierend, hierherzukommen", so der junge Star, der sich im Rahmen eines Konzerts in den Niederlanden befand. Mit Bezug auf seine als "Belieber" bekannten Fans schrieb er zudem: "Anne war ein großartiges Mädchen. Hoffentlich wäre sie auch ein Belieber gewesen."

Sein Gästebucheintrag wurde schließlich auf der Facebook-Seite des Museums öffentlich gestellt, was der BBC-Korrespondentin Anna Holligan ins Auge fiel. Diese verbreitete Nachricht von Biebers Fauxpas daraufhin auf Twitter, wo die Äußerung des kanadischen Popstars sowohl auf Belustigung als auch auf Empörung stieß.

"Er ist 19, und er führt ein seltsames Leben"
Das Anne-Frank-Haus hat sich mittlerweile erneut dazu geäußert und den kanadischen Teenie-Star in Schutz genommen. "Wir denken, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn ein 19-Jähriger das Anne-Frank-Haus besucht", erklärte Sprecherin Maatje Mostart am Montagvormittag. Bieber, der eine Stunde lang mit Freunden und Bodyguards das Museum besichtigt hatte, habe sich stark für das Schicksal des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens interessiert.

Zudem habe er das Museum an einem Freitagabend besichtigt, "an dem er ganz andere Dinge in Amsterdam hätte tun können". Das sei "wichtiger als all die Aufregung", erklärte Mostart. Zuvor hatte das Museum bereits betont, dass Bieber mit seinem Eintrag niemanden verletzten wollte. "Er ist 19, und er führt ein seltsames Leben", meinte ein Museumsangestellter. "Das war zwar nicht sehr vernünftig, aber er hat es nicht böse gemeint."

Ein Nahestehender des Musikers verteidigte Bieber ebenfalls und meinte gegenüber "UsWeekly": "Er wollte damit niemanden beleidigen. Er war wirklich von der ganzen Erfahrung bewegt und wollte dort schon immer mal hin. Er fand es unglaublich bewegend."

"Dieser kleine Idiot ist viel zu eingebildet"
Auf der Facebook-Seite des Anne-Frank-Hauses reagierten so manche User derweil mit Unverständnis. Einer schrieb: "Dieser kleine Idiot ist viel zu eingebildet. Sie ist eine wichtige historische Figur - also erweise ihr bitte ein bisschen mehr Respekt." Der Popstar wolle das NS-Opfer für sich vereinnahmen, heißt es. Ein anderer User des sozialen Netzwerks bezeichnete die Bemerkung als "dumm und krass". Er schrieb: "Heb dir diese Bemerkungen für deine Facebook-Seite auf, Justin. Nicht in ein Gästebuch, das Teil der Geschichte ist."

Die in Frankfurt am Main geborene Jüdin Anne Frank wanderte 1934 mit ihren Eltern in die Niederlande aus und führte später in ihrem Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus von 1942 bis 1944 ein Tagebuch. "Das Tagebuch der Anne Frank" wurde nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1950 zu einem der wichtigsten Zeugnisse des Leidens im Holocaust. Anne Frank starb Anfang 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

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(Bild: kmm)



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