"Das süße Wunder"

Bewegende Trauerfeier für Whitney Houston

Adabei
19.02.2012 08:44
Mit einer ergreifenden Gospelmesse haben Familie, Freunde (im Bild die Sängerin Alicia Keys) und Kollegen aus der Showbranche am Samstag Abschied von Whitney Houston genommen. Vor allem die Rede von Hollywoodstar Kevin Costner, der mit Houston im Film "Bodyguard" spielte, berührte die 1.500 Gäste der fast vierstündigen Feier in Houstons Heimatstadt Newark bei New York.

Gefasst, aber sichtlich gerührt richtete sich Costner immer wieder direkt an die Familie und vor allem an Houstons Tochter Bobbi Kristina. Der Oscar-Preisträger erinnerte sich an seine Zusammenarbeit mit der Sängerin vor 20 Jahren bei "Bodyguard": "Vor langer Zeit war ich dein Bodyguard, nun bist du von uns gegangen."

Er habe Whitney damals für die Rolle vorgeschlagen und sei zunächst auf Kritik und Zweifel gestoßen. "Sie war schwarz, es war ihre erste Rolle, die roten Flaggen gingen hoch." Doch Houston habe den Film zu einem Erfolg gemacht. "Sie war das süße Wunder Whitney."

Costner: "Sie war großartig"
Und doch habe Houston immer Zweifel an ihrem Können, an ihrer Schönheit und an der Liebe anderer gehabt. "Dabei war sie nicht nur gut, sie war großartig. Sie war nicht nur schön, sie war so schön, wie eine Frau nur sein konnte." Kleine Mädchen auf der ganzen Welt träumten davon, so zu sein wie sie, sagte Costner. Am Ende versagte dem Schauspieler die Stimme, als er die Verstorbene direkt ansprach: "Nun gehst du, Whitney - eskortiert von einer Armee von Engeln."

Alicia Keys sang "Send Me An Angel"
Alicia Keys sang ihr Lied "Send Me An Angel" und kämpfte dabei mit den Tränen. Auch Stevie Wonder gab einen persönlichen Song für Houston zum Besten und sagte, dass er Gott danken müsse, zur selben Zeit wie Whitney gelebt zu haben. In der Kirche sang der Gospelchor, mit dem Houston selbst als Kind aufgetreten war. Im Alter von elf Jahren übernahm sie damals erstmals Solostücke.

Bei der Trauerfeier mischte sich auch immer wieder ein Lachen zwischen die Tränen der Anwesenden, die nicht nur trauern, sondern auch das Leben der Verstorbenen feiern wollten. "Wir sind hier, um unseren Verlust zu betrauern. Aber wir wollen auch ihr Leben feiern", sagte Newarks Bürgermeister Cory Booker zum Auftakt der Feier in der "New Hope"-Kirche, in der Houstons blumenbedeckter Sarg stand.

Houstons Entdecker Clive Davis sagte: "Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben." Houston sei immer freundlich gewesen, nie arrogant. "Und Whitney liebte Musik. Whitney lebte Musik. Ohne ihr Gefühl, ohne ihr natürliches Genie wären wir ärmer gewesen. Und immer, wenn ich sie brauchte, war sie da. Sie war ein unendlich treuer Freund."

Bobby Brown verließ Trauerfeier nach wenigen Minuten
Bobby Brown, Ex-Mann der verstorbenen Sängerin, war nicht bei der Trauerfeier dabei. Er soll die Kirche bereits nach wenigen Minuten wieder verlassen haben, weil für ihn und seine Kinder kein Platz nebeneinander gefunden worden sei, berichtete die Zeitung "USA Today". Man sei mehrfach umgesetzt worden, erklärte Brown in einer Mitteilung.

Ihm sei auch nicht erlaubt worden, gemeinsam mit neun Begleitpersonen an der Feier teilzunehmen. Laut dem Celebrity-Internetportal "Tmz.com" hätte er nur zwei Personen mitnehmen dürfen. Stattdessen sei er mit einer Entourage von neun Menschen aufgetaucht. "Ich verstehe nicht, warum das Sicherheitspersonal mich und meine Familie so behandelt hat", sagte Brown. Man habe ihn zuvor auch daran gehindert, seine Tochter Bobbi Kristina zu sehen. "In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen." Er habe keine Szene machen wollen, so Brown. Der frühere Ehemann wird von vielen für Houstons Drogenprobleme verantwortlich gemacht.

Aretha Franklin musste absagen
Absagen musste nach CNN-Informationen Houstons Patentante Aretha Franklin, die eigentlich auf der Trauerfeier singen sollte. Die Soul-Legende leide zu sehr unter dem Tod von Houston und fühle sich zu schwach, berichtete der US-Fernsehsender. Die Trauerfeier dauerte fast vier Stunden, an deren Ende erklang Whitney Houstons Hit "I Will Always Love You".

Die Umgebung um die Kirche war von der Polizei in einem Umkreis von Hunderten Metern abgesperrt worden. Beamte auf Pferden patrouillierten in der Straße. Vor dem Gotteshaus stand ein blinkendes Leuchtschild, das mit lila Buchstaben an die Sängerin erinnerte. "Whitney Houston 1963-2012", war darauf zu lesen, und "We will always love you" in Anlehnung an Houstons Welthit. Zahlreiche Beileidskarten waren an den Gittern der roten Backsteinkirche befestigt, viele mit Luftballons in Herzform. Auf dem Boden standen brennende Kerzen, einige Verehrer legten Blumen und Stoffbären nieder. Einen Blick auf die prominenten Gäste hatten sie nur von Ferne.

Weitere Bilder der Trauerfeier für Whitney Houston findest du in der Infobox!

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(Bild: kmm)



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