Dank Oscar-Hype

Berger begehrt wie nie: ‘Weiß nicht, wie ich Nein sagen soll’

Adabei
05.02.2010 13:30
Der Tiroler Kameramann Christian Berger hat es tatsächlich geschafft: Die Oscar-Jury hat ihn für die beste Kamera nominiert. Der Rummel um seine Person ist dadurch groß wie nie. Eine Glückwunsch-Flut hat sein Handy lahmgelegt. Berger bleibt trotzdem am Boden und behält sich seine Eigenheiten.

Seit dem 2. Februar ist es fix: Der Innsbrucker Christian Berger ist für seine Arbeit im Film "Das weiße Band" für den Oscar nominiert. Noch vor zwei Wochen scherzte er gegenüber tirol.krone.at, dass er dafür gar keinen Smoking hätte. Das Problem ist gelöst: "Ich bin schon von Geschäften angerufen worden, die mich einkleiden wollen."

Glückwunsch-Flut blockierte Leitung
Überhaupt ist der Rummel um Berger seit Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen stark angestiegen: "Mein Handy ist zusammengebrochen. Ich konnte weder telefonieren noch SMS schreiben", erzählt er kopfschüttelnd. Die Glückwunsch-Flut hat seine Leitung blockiert.

Auch wenn Berger nur von Außenseiter-Chancen auf den Oscar spricht, ist eines bereits klar: "Hollywood hin oder her - einen Altar im Wohnzimmer würde die Statue nicht kriegen. Das wär' ja ein bisserl peinlich."

"Man kann mit ihm auch seine Hetz haben"
Das passt zum Naturell des 65-Jährigen, wie Helmut Groschup, Direktor des Internationalen Filmfestivals Innsbruck, weiß. "Ich kenne Christian seit rund 1.000 Jahren", erzählt Groschup, "er ist ein bescheidener Mensch." Groschup hat auch ein Buch über ihn verfasst: "Christian Berger Bildnomade" (Studienverlag).

Obwohl Berger nie Eigenwerbung macht, für seine Heimat Tirol stellt er sich gerne der Öffentlichkeit: "Christian hat uns immer gefördert. Er ist Pate des Leo Kinos und kommt jedes Jahr zum Filmfestival."

Berger ist laut Groschup ein gewissenhafter Mensch, mit dem man aber auch einmal eine Flasche Wein trinken und seine "Hetz" haben kann. Etwas eitel sei er aber auch: "Das Buch war ein Kampf um jede Zeile. Es durfte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig sein."

Zukunftspläne
Was macht ein Filmkünstler nach einer Oscar-Nominierung und einer Vitrine voller Preise? "Für mich zählt immer der nächste Film. Darüber verrate ich aber noch nichts. Das ist mein strikter Aberglaube." Sorgen, Filmprojekte aufzutreiben, hat er sowieso keine mehr: "Derzeit weiß ich gar nicht, wie ich am besten Ja oder Nein sagen soll."

von Manuel Diwosch

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(Bild: kmm)



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