Drama um Sängerin

Amy Winehouse tot in ihrer Wohnung aufgefunden

Adabei
24.07.2011 10:00
Die skandalumwitterte britische Sängerin Amy Winehouse ist tot. Die fünffache Grammy-Gewinnerin ist am Samstag tot in ihrer Wohnung in London aufgefunden worden. Zur Todesursache gibt es noch keine Informationen, die 27-jährige Sängerin hatte in den vergangenen Jahren aber immer wieder mit ihrer Alkohol- und Drogenabhängigkeit für Schlagzeilen gesorgt. Erst vor wenigen Wochen war sie für einige Tage in eine Klinik gegangen, die auf Alkoholsucht und psychische Krankheiten spezialisiert ist.

Nachdem die Polizei zunächst nicht bestätigen wollte, dass es sich bei der um kurz vor 16 Uhr Ortszeit (kurz vor 17 Uhr unserer Zeit) in einer Wohnung im Londoner Stadtteil Camden gefundenen Toten um die Sängerin handelt, teilte ein Polizeisprecher am späten Abend mit, dass die Tote tatsächlich Amy Winehouse sei. Zur Todesursache machte er keine Angaben, er erklärte aber, Spekulationen darüber seien "unangemessen".

"Mir sind Berichte bekannt, in denen dieser Tod als Ergebnis einer möglichen Überdosis an Drogen gewertet wird, aber ich muss noch einmal betonen, dass noch keine Obduktion erfolgt ist", sagte er. Es wäre unpassend, über den Grund des Todes zu spekulieren. "Die Ermittlungen zu den Umständen des Todes sind im Gange", hieß es weiter. Zu diesem frühen Zeitpunkt gelte die Todesursache als ungeklärt. Es gebe keine Festnahmen im Zusammenhang mit dem Fall.

Leiche der Sängerin aus Haus getragen
Die BBC zeigte bereits kurz nach dem Bekanntwerden des tragischen Todesfalls Fernsehbilder vom Haus der Musikerin, das von der Polizei abgesperrt wurde. Zahlreiche Fans hatten sich dort versammelt, um sich von der Sängerin zu verabschieden. Am Abend wurden sie Zeugen, wie die Leiche der 27-Jährigen aus dem Haus getragen wurde.

Ein Sprecher Winehouses teilte mit, dass jeder, der Amy gekannt habe, geschockt und am Boden zerstört sei. "Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Freunden. Die Familie wird eine Statement abgeben, wenn sie so weit ist." Amys Vater Mitch sei über den Tod seiner Tochter informiert und hätte sich noch am Samstag auf den Weg von New York, wo er einen Auftritt als Jazz-Sänger gehabt hätte, nach London gemacht.

Europa-Tour nach Fiasko in Belgrad abgesagt
Die Sängerin hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihrer Alkohol- und Drogenabhängigkeit für Schlagzeilen gesorgt. Mitte Juni war Winehouse bei ihrem Konzert in Belgrad, dem Auftakt zu ihrer schließlich abgesagten Europa-Tour, mit glasigen Augen über die Bühne getorkelt und von den Zuschauern ausgebuht worden. Im Internet kursierten Videoaufnahmen, die zeigen, dass die Sängerin die meisten Songs nur lallend oder schief zustande brachte (siehe Infobox).

An diesem Sonntag hätte die 27-Jährige in Wiesen auftreten sollen, doch auch dieser Gig war nach dem Belgrad-Debakel abgesagt worden. Man habe die Tour gecancelt und ihr die Zeit geben wollen, damit sie wieder "ihr Bestes geben" könne, hieß es da von ihrem Management. Winehouse hatte im Falle eines erfolgreichen Comebacks die Veröffentlichung eines dritten Albums geplant.

Meist top auf der Bühne, privat eine Katastrophe
Die Soulsängerin mit der rauchigen Stimme räumte in ihrer kurzen Karriere zahlreiche Auszeichnungen ab, doch ihr Privatleben war eine Katastrophe. Schon zu ihrem 25. Geburtstag hieß es, es grenze fast schon an ein Wunder, dass sie ihn erlebe. Die Musikerin mit der Bienenkorb-Frisur und dem markanten Lidstrich zeigte nämlich mit Drogen- und Alkoholexzessen eine geradezu zerstörerische Lust am eigenen Untergang.

Im Londoner Norden als Tochter jüdischer Eltern geboren, flog sie schon nach kurzer Zeit von der Talentschmiede Sylvia Young Theatre School, weil sie sich die Nase gepierct hatte. Im Jahr 2003 machte sie mit ihrem Debütalbum "Frank" von sich reden, der internationale Durchbruch gelang mit dem Album "Back to Black", für das es Preise und Kritikerlob regnete, darunter fünf Grammys. Seitdem machte Winehouse aber kaum mehr positive Schlagzeilen.

"Eines der größten Talente der Gegenwart"
Der britische Showbusiness-Journalist Dan Wooton sagte in einer ersten Reaktion, Amy Winehouse sei eines der größten Musiktalente der Gegenwart gewesen. Zu ihren Hits zählte unter anderen "You Know I'm No Good". Winehouses Debütalbum "Frank" bescherte ihr bereits große Aufmerksamkeit und wurde in Großbritannien mit dreimal Platin bedacht. Ihr zweites Album "Back to Black" wurde als "CD des Jahres" ausgezeichnet, der dazugehörige Hit "Rehab" als "Song des Jahres". Eine Textzeile lautet: "They tried to make me go to rehab. I said 'no, no, no'" ("Sie versuchten, mich zum Entzug zu bewegen. Ich sagte: Nein, nein, nein"). "Back to Black" verkaufte sich zehn Millionen Mal.

"Langes und schmerzhaftes Sterben" der 27-Jährigen
Amy Winhouse hatte 2007 eine mehrjährige Pause eingelegt. Nach mehreren Zusammenbrüchen begab sich die Sängerin 2008 in London in einen Drogenentzug. 2009 war die exzentrische Soul-Diva nach zwei Jahren stürmischer Ehe im Schnellverfahren von ihrem wegen Körperverletzung und Justizbehinderung inhaftierten Mann Blake Fielder-Civil geschieden worden, der in einem Interview einmal sagte, er sei es gewesen, der seine Amy zum Junkie gemacht habe (siehe Infobox). Winehouses Vater Mitch hatte wiederholt besorgt über ein "langsames und schmerzhaftes Sterben" seiner Tochter gesprochen.

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(Bild: kmm)



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