Supertalent

Alle lieben “Esprit”: Zu Besuch beim 100.000-Euro-Hund

Tierecke
18.11.2012 09:00
Ansfelden in Oberösterreich: Hier lebt "Esprit", der 100.000 Euro schwere TV-Hund aus der Show "Die große Chance". Er sprang fünfmal dem Tod von der Schaufel, liebt Katzen und Kinder, bekommt Liebesbriefe und hat mittlerweile schon einen eigenen Manager.

Wenn ein Hund den gleichen Manager wie David Hasselhoff hat, dann ist er wohl ein Star. Seinen Ruhm hat sich Esprit aber noch nicht zu Kopf steigen lassen: nach wie vor spielt er mit den Nachbarskindern und er braucht auch noch keinen Bodyguard für die Studiotermine. Der fünf Jahre alte Border Collie ist derzeit der größte vierbeinige Held des Landes – als Sieger bei der "Großen Chance" hat er nicht nur 100.000 Euro gewonnen, sondern mit seiner kalten Schnauze sogar das Herz des Rüpelrappers Sido erwärmt.

Sein erster Fan aber war Alexandra Plank, und das schon vor fünf Jahren. Sie sah damals ein Foto des aufgeweckten Welpen und wusste sofort: Das ist er! Die heute 24-Jährige suchte immer schon einen Hund, der zu dem Namen passte, den sie sich für einen Vierbeiner wünschte. "Esprit sollte er heißen", erklärt sie. "Charme sollte das Tier ausstrahlen, Witz und Leidenschaft." Sie wollte kein Schoßhündchen, das nur zum Fressen aus dem Korb kriecht, sie wollte einen Vierbeiner mit Persönlichkeit, mit Feuer in den Adern, einen, der mit ihr im Verein die Parcours meistern konnte wie kein anderer.

Wäre Esprit ein Mensch, dann würde heute schon jeder alles über ihn wissen: seine Schuhgröße, ob er gerne Schokolade isst, Lieblingsserie und Lieblingsbuch. Aber auch Tiere können eine Geschichte erzählen, und die ist im Fall von Esprit sogar eine tragische. Dass der fünfjährige Vierbeiner nämlich so fit durch die Shows tanzen konnte, grenzt an ein Wunder. Fünfmal ist der Collie dem Tod von der Schippe gesprungen – oder in seinem Fall eben getanzt. Die erste Krankheit hatte er mit anderthalb Jahren: Esprit hetzte über eine Wiese, lief und lief, übersah dabei einen Baum und donnerte dagegen. Lungenriss! Kurz nach der Heilung folgte eine Gehirnhautentzündung, dann wieder eine, noch eine, insgesamt viermal erhielt die Besitzerin Alexandra die niederschmetternde Diagnose. Und immer wieder rappelte sich der Hund auf.

Vielleicht lag es an seiner aufgekratzten Art, vielleicht wurde es dem Tod einfach zu mühsam, denn Esprits Dauerdynamik setzt sich aus einer Mischung aus Zappelphilipp-Syndrom und unheilbarer Spielsucht zusammen. "Egal, ob Kind oder Pensionist, allen legt er einen Ball vor die Füße", erklärt Alexandra. Und dann spielt er, stundenlang, ohne Unterbrechung, bis ihn seine Besitzerin stoppen muss, weil der Collie laufen, springen und tanzen würde bis zum Herzinfarkt. Und diesen Spieltrieb wusste die 24-Jährige zu steuern. Statt den anstrengenden Parcours trainierte sie nach den vielen Krankheiten mit ihm den Dog-Dance, – und heute ist er der, der er ist: ein Star ohne Allüren.

Er liebt Büffelhaut, hat einen sensiblen Magen, Esprit schläft am liebsten in Frauchens Bett, er bekommt Fanpost und Liebesbriefe von (zweibeinigen) Mädchen, der Uralt-Fußball von Alexandras Freund ist sein Lieblingsspielzeug, er ist kastriert, geht zweimal in der Woche trainieren, mag Katzen und Kinder, ist ein guter Wachhund, obwohl er Angst vor Stürmen hat. "Wenn ein Wind den Vorhang beim Fenster hoch weht", erzählt die Besitzerin, "dann sieht er Gespenster und rennt davon." Und er ist ein Frauenheld, im Verein flirtet er mit den weiblichen Vierbeinern, was das Zeug hält – noch nie war ein spielsüchtiger Playboy so süß.

Eines bleibt dem Collie nicht erspart: Auch Hunde müssen dem Finanzamt Steuern zahlen. Was von den 100.00 Euro übrig bleibt, will Alexandra Plank in ein Haus stecken. In eines mit Garten. Damit auch ihr Esprit etwas zum Spielen hat.

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