Wirbel um "Spatzen"

Albin Gross und sein Studio-Double im “Krone”-Gespräch

Adabei
09.11.2012 17:00
Zwei Keyboarder von ein und derselben Band, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Albin Gross als Kastelruther Spatz Millionen für Auftritte kassiert und dabei viel Ruhm erntet, übernimmt der Niederösterreicher Christian Zierhofer, fernab des Star-Rummels, die mühsamen Studio-Aufnahmen für seinen Kollegen.

Wie die beiden Musiker mit dieser (für viele ungerechten) Job-Aufteilung umgehen, und ob sie sich deshalb manchmal in die Haare kriegen, erzählten sie "Krone"-Redakteurin Brigitte Blabsreiter.

"Krone": Warum lassen Sie sich auf der Bühne als Star feiern und bei den Aufnahmen im Studio müssen andere die Arbeit machen?
Albin Gross: Ich habe mit den Kastelruther Spatzen 120 Konzerte im Jahr. Wir brauchen Gastmusiker, die uns unterstützen. Sonst reicht die Zeit nicht aus.

"Krone": Sind Sie eigentlich ab und zu im Aufnahmeraum anwesend oder trifft man Sie nur im Scheinwerferlicht an?
Gross: Wenn ich einen Song komponiere, dann gehe ich zweimal im Jahr ins Studio und spiele ihn ein. Optimiert wird er von anderen.

"Krone": Während Sie für die CDs die Lorbeeren einfahren, kriegen Ihre Helfer nichts vom Ruhm ab. Gibt es deshalb manchmal Streit?
Gross: Nein. Denn wir arbeiten höchst professionell.

"Krone": Wer kam eigentlich auf die Idee mit den Studiomusikern?
Gross: Unser Ex-Produzent, der uns dafür jetzt an den Kragen will.

"Krone": Wie wird's weitergehen?
Gross: Wir strafen ihn beim "Musikantenstadl" (Samstag, um 20.15 Uhr in ORF 2).

"Krone": Im Studio übernehmen Sie den Keyboard-Part von Albin Gross und bespielen an seiner Stelle die CDs der Kastelruther Spatzen. Schmückt sich nicht ein anderer mit Ihren Federn?
Christian Zierhofer: So sehe ich das nicht. Ich bin halt kein Bühnenstar, sondern ein Studiomusiker. Mein Job ist, Stücke musikalisch und technisch so gut aufzuarbeiten, dass sie radiotauglich werden.

"Krone": Was sagen Sie zum Schunkel-Skandal rund um die Spatzen?
Zierhofer: Ich verstehe die Aufregung nicht. Gastmusiker sind doch Usus in der Branche. Die Arbeit im Studio und ein Live-Auftritt sind zwei Paar Stiefel.

"Krone": Sie sind Pianist, haben eine fundierte Ausbildung und gelten als Profi im Musik-Business. Wie gehen Sie damit um, dass andere mit Ihrem Know-how die Millionen kassieren?
Zierhofer: Ich kann mit meinen Honorarnoten ganz gut leben und ich neide niemandem sein Vermögen.

"Krone": Für welche Publikumslieblinge arbeiten Sie noch?
Zierhofer: Zum Beispiel für Andi Borg, die Jazz-Gitti oder Marc Pircher.

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(Bild: kmm)



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