"Gute Partie"

Albert II.: Der sportliche Öko-Fürst heiratet

Adabei
26.06.2011 09:08
Viel Haar hat er nicht mehr auf dem Kopf, aber dafür umso mehr wohlklingende Titel: Seine Durchlaucht Fürst Albert II. ist nicht nur Fürst von Monaco, sondern auch Herzog von Valentinois, Marquis von Baux, Graf von Carlades, Baron von Buis, Gutsherr von Saint-Remy, Sire de Matignon - und das könnte noch zeilenweise so weitergehen.

Kein Wunder, dass er lange als besonders gute Partie auf dem Heiratsmarkt des Hochadels galt. Doch damit ist es nun vorbei: Mit 53 Jahren heiratet er seine 20 Jahre jüngere Freundin Charlene Wittstock.

Albert ist sportlich: Fußball, Tennis, Segeln, Schwimmen - alles macht ihm Spaß. Als er noch jünger war, liebte er es, in eine Plastikschale gequetscht steile Eiskanäle hinunterzubrettern. Fünfmal nahm er für sein Land als Bobfahrer an den Olympischen Spielen teil. Mehr als Platz 25 im Zweierbob war allerdings nie drin.

Nach Tod Rainier III. wurde Albert sesshaft
Sein Vater Rainier III. band ihn seit Ende der 80er-Jahre immer mehr in die Verwaltung des zweitkleinsten Staates der Welt ein. So reiste Albert regelmäßig zur UN-Vollversammlung. Er vertrat sein Land auch, als es 2004 in den Europarat aufgenommen wurde. Wenige Monate später starb Rainier, und Albert musste die Amtsgeschäfte ganz übernehmen.

Es war für ihn der Moment, unter sein bis dahin eher flatterhaftes Privatleben einen Schlussstrich zu ziehen. Er erkannte offiziell zwei Kinder an, die er mit zwei früheren Freundinnen gezeugt hatte. Sie gelten allerdings nicht als Thronfolger, da sie nicht aus einer katholischen Ehe hervorgegangen sind. In Monaco ist der Katholizismus Staatsreligion.

Der neue Fürst schrieb sich den Umweltschutz auf die Fahnen und unternahm knapp ein Jahr nach der Übernahme der Amtsgeschäfte eine Expedition an den Nordpol, um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Als er es 2009 auch noch bis zum Südpol schaffte, hatte er sämtliche Kontinente inklusive beider Pole besucht.

Monaco mit neuem Image
Albert bemühte sich, Monacos Image als Steuerflüchtlingshochburg zu wandeln. Er sorgte dafür, dass Steuerbetrug erstmals im Strafrecht aufgenommen wurde, und engagierte sich im Kampf gegen Geldwäsche und Korruption. Monaco hat mittlerweile mit etwa zwei Dutzend Ländern Steuerabkommen geschlossen.

Ende vergangenen Jahres investierte Albert in eine massive Werbekampagne, die sein gerade mal zwei Quadratkilometer großes Land mit einer Portion Humor als weltoffen und fortschrittlich präsentierte. Monaco rühmt sich unter anderem, fünf Prozent seines Haushalts der Kulturförderung zu widmen.

Lange hat er gebraucht, um sich zur Hochzeit zu entschließen. Jetzt ist es endlich so weit, und selbst ein kleiner Thronfolger ist schon in Planung. Charlene Wittstock antwortete lächelnd auf Journalistenfragen: "Wir wünschen uns möglichst bald ein Kind."

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(Bild: kmm)



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