Genialer Bösewicht

Alan Rickman feiert am 21. Februar den 65. Geburtstag

Adabei
19.02.2011 13:58
Hollywoodstar Kevin Costner soll nach den Dreharbeiten zu "Robin Hood – König der Diebe" persönlich dafür gesorgt haben, dass die Szenen mit Alan Rickman als Sheriff von Nottingham gekürzt werden. Costner wollte nicht im Schatten des Briten stehen, so munkelte man. Gelungen ist das jedoch nicht. Auch in vielen anderen seiner Filme spielt Rickman die großen Stars an die Wand, dennoch ist er nie zum Weltstar geworden. Am 21. Februar wird der Schauspieler nun 65 Jahre alt.

Alan Rickman gehört zu den Schauspielern, die mit wenigen Gesichtsausdrücken mehr sagen können als andere mit vielen Worten. Mit Bravour spielt er verschlossene, mysteriöse Bösewichte. Doch nicht im brutalen Schurken, sondern im intelligenten Charakter zwischen Gut und Böse liegt seine Stärke. "Als Schauspieler verurteilst du die Charaktere, die du spielst, nicht", sagte Rickman einmal. Seine Figuren seien nicht einfach gut oder schlecht, sondern hätten auch Bedürfnisse, in die er sich als Schauspieler versetzen müsse.

Bescheidener Rickman strebt nicht nach Ruhm
Bescheidenheit und Skandalfreiheit sind wohl die beiden Begriffe, die Alan Rickman am ehesten charakterisieren. So scheint es ihn nie gestört zu haben, dass er den Sprung in die A-Liga der Hollywoodstars nicht schaffte. Schon vor 15 Jahren erklärte er, dass er sich nicht danach sehne, ein Star zu sein. Dies unterstreicht der Brite auch mit seinem Privatleben: Seit 30 Jahren lebt er in London mit einer Ökonomie-Dozentin und Kommunalpolitikerin zusammen - die Beziehung machte bis heute keine Schlagzeilen.

Der Beständigkeit im Privaten steht ein etwas unruhiges Berufsleben gegenüber. Aufgewachsen in London als eines von vier Kindern einer Arbeiterfamilie, musste Alan Rickman mit acht Jahren den Verlust des Vaters verkraften. Schon während der Schulzeit spielte er mit Leidenschaft Theater, studierte dann aber dennoch Grafikdesign und machte das Schauspielen zum Hobby. Erst nach ein paar Jahren als selbstständiger Grafiker änderte er seine Meinung und ging an die Schauspielschule. Damals war er 26 Jahre alt.

Übers Theater zum Film
Zu Beginn seiner Karriere konnte sich Rickman als gefragter Theaterschauspieler einen Namen machen, Ende der 70er-Jahre war er sogar zwei Jahre lang Mitglied der "Royal Shakespeare Company". Seinen Durchbruch auf der Kinoleinwand schaffte er schließlich im Alter von 42 Jahren, als er 1988 als Gegenspieler von Bruce Willis in "Stirb langsam" brillierte. Dennoch wollte sich Rickman auch nach diesem Erfolg nicht nur auf seine Karriere als Filmschauspieler konzentrieren. Weiterhin zog es ihn immer wieder zurück auf die Bühne, auch als Regisseur.

In vielen großen Produktionen konnte man Rickman vor allem in den vergangenen Jahren sehen: Als Jäger von Grenouille in "Das Parfum" (2006) oder als Gegner von Johnny Depp in der Musical-Verfilmung "Sweeny Todd" (2008). Seine Paraderolle der letzten Jahre jedoch ist die wohl ambivalenteste Figur der "Harry Potter"-Reihe: Als Lehrer Severus Snape schikaniert er Harry, Hermine und Ron, sorgt aber dennoch dafür, dass den Freunden nichts passiert.

Als den Bösewicht schlechthin sieht sich Alan Rickman trotzdem nicht gerne. Immer wieder betonte er, dass sein Repertoire viele verschiedene Rollen umfasse. Zu diesen zählen die Stimme Gottes in "Dogma" (1999), ein zwischen Ehe und Affäre hin- und hergerissener Ehemann in "Tatsächlich Liebe" (2003) oder ein trauernder Vater in "Snow Cake" (2006). Keiner dieser Filme konnte jedoch den Erfolg verbuchen, wie jene, in denen er die Bösewichte mimte.

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(Bild: kmm)



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