Tour de France

Skandal: Spitzenreiter Froome kracht in Motorrad!

Sport
14.07.2016 19:59

Chris Froome hat bei der 103. Tour de France in einem dramatisch-chaotischen Etappenfinale am Mont Ventoux sein Gelbes Trikot nur aufgrund einer Jury-Entscheidung behalten. Kurz vor dem Ziel kam der britische Vorjahressieger auf der Verfolgung einer Spitzengruppe zu Sturz, weil ein Begleitmotorrad abrupt an der Weiterfahrt gehindert worden war, vermutlich aufgrund der Zuschauermassen.

Froome verlor bei der Aktion 1:40 Minuten, sein Landsmann Adam Yates übernahm nach dem provisorischen Ergebnis das "Maillot Jaune". Die Rennleitung wertete nachträglich die Abstände zum Zeitpunkt des Zwischenfalls wenige hundert Meter vor dem Ziel der zwölften Etappe. Froomes Rad war nicht mehr fahrfähig, so dass der Sky-Kapitän zunächst zu Fuß weiter lief, dann stieg auf er ein viel zu kleines Ersatzrad um. Erst 400 Meter vor dem Ziel saß er wieder auf einer Maschine seines Sky-Teams und passierte die Ziellinie kopfschüttelnd.

Die Jury hat bei ihrer Entscheidung offenbar die Umstände des Sturzes berücksichtigt. Denn normalerweise greift in vergleichbaren Fällen eine Ausnahmeregel der Frankreich-Rundfahrt für Bergankünfte. Die Regel besagt im Wortlaut: "Wie schon seit 2005 wird bei einem Sturz auf den letzten drei Kilometern den betroffenen Fahrern die Zeit der Gruppe zuerkannt, in der sie waren. Diese Regel gilt nicht für die Etappen, die als Zeitfahren ausgetragen werden, und bei Bergankünften."

Gemäß den offiziellen Ergebnissen liegt Froome nun in der Gesamtwertung 47 Sekunden vor Yates. Weitere elf Sekunden zurück ist der Niederländer Bauke Mollema Dritter. Der Kolumbianer Nairo Quintana folgt 1:01 Minuten zurück auf Platz vier.

Belgier De Gendt gewinnt Klassiker-Etappe
Vor dem Zwischenfall um Froome, der bis dahin sehr souverän gewirkt und seinem Haupt-Widersacher Quintana Zeit abgenommen hatte, passierte der Belgier Thomas de Gendt das Ziel als Tagessieger vor seinem Landsmann Serge Pauwels.

Bereits 27 Kilometer vor dem Ziel war es zu einem Schreckmoment für Froome nach einem Sturz von Simon Gerrans gekommen. Der Australier war mit einem Tempo von knapp 60 km/h gestürzt, ein Sky-Teamkollege von Froome war dabei ebenfalls zu Fall gekommen. Der Brite stoppte, die Gruppe mit Gesamtsieg-Rivale Nairo Quintana attackierte nicht und wartete, bis Froome mit seinen Wasserträgern sie wieder erreicht hatte.

Die 12. Etappe von Montpellier nach Chalet Reynard auf dem Mont Ventoux war verkürzt worden. Wegen heftiger Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf dem Gipfel lag das Ziel am Donnerstag sechs Kilometer tiefer. Das war auch der Grund, warum die Strecke auf den letzten Kilometern der Etappe nicht wie üblich gesperrt war und es zu dem Zwischenfall um Froome kommen konnte. Die Etappe endete nach 178 Kilometern auf 1.435 m Seehöhe.

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(Bild: KMM)



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