Das große Interview

Schlierenzauer-Comeback: “Hatte Motivationsloch”

Sport
27.12.2015 18:55

Gregor Schlierenzauer kehrt am Montag mit der Oberstdorf-Quali in den Weltcup zurück! Der wohl beste Skispringer aller Zeiten hatte mit einem Motivationsloch zu kämpfen und trainierte solo mit einem selbst bezahlten Coach. Wie es in ihm drinnen aussieht, wie stark er derzeit ist - und was er zu den Gerüchten um ein Burnout sagt, lesen Sie im großen Interview von "Krone"-Skisprung-Experten Norbert Niederacher mit Schlierenzauer:

Krone: Nach einer dreiwöchigen Auszeit kehrst du bei der Tournee in den Skisprung-Weltcup zurück. Wie geht es dir?
Gregor Schlierenzauer: Körperlich und geistig geht es mir gut. Ich hatte ein Motivationsloch. Im Oktober habe ich noch einen GP gewonnen, dann ging im Weltcup nicht mehr viel. Ich brauchte einfach einen gewissen Abstand, um die Situation zu reflektieren.

Sehen Sie hier, wie sich Schlierenzauer auf die Springen vorbereitet:

Krone: In einigen Medien wurde über ein Burnout spekuliert.
Schlierenzauer: Ich war darüber nicht überrascht. Es tauchen im Springen immer wieder Magersucht- und Burnout-Geschichten auf. Es ist schön, dass sich so viele Menschen um mich Sorgen machen. Aber noch einmal: Es geht mir gut. Ich war ja auch  in Lillehammer, um dort auf einer Großschanze ein paar Sprünge zu bestreiten.

Krone: Skispringen ohne einen Betreuer an der Schanze funktioniert nicht. Wer war mit dir in Norwegen dabei?
Schlierenzauer: Kein Geheimnis. Marc Nölke. Er war bis Olympia 2010 unser Motivationstrainer. Ich habe mich mit ihm immer super verstanden, der Draht ist nie abgerissen. Es war alles mit Heinz Kuttin abgesprochen, die ganze Geschichte habe ich finanziert.

Krone: Und die Pause vom Weltcup hat dir geholfen?
Schlierenzauer: Ja. Die Liebe zu diesem Sport ist noch immer groß. Das Feuer brennt. Ich  starte mit voller Energie in die Tournee. Momentan kämpfe ich aber mit Schwierigkeiten, darum sehe ich mich auch nicht als Siegspringer.

Krone: Was dürfen sich die Fans von dir erwarten?
Schlierenzauer: Da muss man nur auf meine bisherigen Ergebnisse schauen, irgendwo um den 15. Platz. Egal wie es läuft, werde ich die ganze Tournee durchspringen. Im Skispringen kann es ja manchmal sehr schnell gehen.

Krone: Du erhoffst dir also den berühmten Aha-Effekt?
Schlierenzauer: Eigentlich nicht. Mir geht es um eine konstante Entwicklung. Ich möchte Schritt für Schritt ein Niveau erreichen, mit dem ich konstant um Siege mitspringen kann. Das kann drei Wochen, drei Monate oder ein Jahr dauern. Ich schaffe aber den Weg zurück.

Krone: Österreich hat sieben Mal die Tournee gewonnen. Wer holt diesmal die Trophäe?
Schlierenzauer: Jedes Märchen hat irgendwann mal ein Ende. Um es aber mit Niki Lauda zu sagen: Wir haben nichts zu verschenken. Wir werden alles tun, um den achten Erfolg zu schaffen. Die Favoriten sind für mich Peter Prevc, Daniel-Andre Tande und Richie Freitag.

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(Bild: KMM)



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