Drei Jahre Gefängnis

Sanel Kuljic packt aus: "Da kommt mir das Kotzen"

Sport
30.03.2017 10:45

Seit ein paar Tagen ist Sanel Kuljic wieder ein freier Mann. Nach drei Jahren im Gefängnis wurde der Ex-Fußballprofi am Montag entlassen. Wegen Wettbetrugs wurde der 39-Jährige für fünf Jahre verurteilt. In einem Interview mit dem Schweizer "Blick" packt der Ex-Austria-Star aus: "Fünf Jahre für Wettbetrug! Wenn ich da gewisse andere Urteile sehe, ist das völlig überzogen. Beim Gedanken wird mir gleich wieder schlecht (...) Ich weiß genau, was ich gemacht habe. Ich weiß auch, dass alles zu viel war. Die Strafe. Die unglaublich lange Untersuchungshaft. Es ist mehr ein Gefühl der Wut. Wenn mir da noch ein Senator sagt, 33 Monate sei keine so lange Zeit, kommt mir das Kotzen."

In dem Interview lässt der 20-fache österreichische Nationalteamspieler seinen Gefühlen freien Lauf und spricht über den Moment als er freikam: "Es ein komisches Gefühl. Einen Freudenschrei habe ich jedenfalls nicht ausgestoßen. Das muss ich erst einmal sacken lassen."

Kuljic glaubt, dass an ihm ein Exempel statuiert wurde. "Mitte Mai ist meine Beschwerde vom Grazer Oberlandesgericht abgewiesen worden. Aber das war mir so was von egal! Ob viereinhalb oder fünfeinhalb Jahre - wichtig war nur, dass damit die U-Haft zu Ende war. Denn bis das Urteil rechtsgültig war, saß ich in U-Haft", erzählt er und führt weiter aus: "Da darfst du nie raus, auch wenn du ein Musterhäftling bist. 33 Monate! Stellen Sie sich das vor! Nach Abweisung der Beschwerde konnte ich endlich Antrag auf Ausgang stellen. Und der wurde gutgeheißen."

"Geruch des Todes"
Der ehemalige Stürmer macht seither einen großen Bogen um Graz, wo er inhaftiert war: "Die letzte Verhandlung in Wien dauerte vier Minuten. Dann war mein Antrag auf bedingte Entlassung gutgeheißen. Ich habe ja nie Probleme gemacht. Und als Fußballer weiß man ja aus unzähligen Trainingscamps genau, was Disziplin heißt. In Graz aber, da ging ich in eine Verhandlung - und es hatte in diesem Raum den Geruch des Todes! Derart voreingenommen waren die mir gegenüber dort."

Auf die Frage, ob er sich resozialisiert fühle, antwortete Kuljic: "Ich weiß genau, was ich gemacht habe. Ich weiß auch, dass alles zu viel war. Die Strafe. Die unglaublich lange Untersuchungshaft. Es ist mehr ein Gefühl der Wut. Wenn mir da noch ein Senator sagt, 33 Monate sei keine so lange Zeit, kommt mir das Kotzen."

Beruflich hat der 39-Jährige einen neuen Job bei einem Immobilienhandels-Unternehmen gefunden. Vor einem Monat wurde er zum dritten Mal Vater.

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(Bild: KMM)



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