Mehr Spannung

“Reise nach Jerusalem”: Neues Qualifying in der F1

Sport
24.02.2016 13:13

Die Formel 1 wird schon seit Längerem immer wieder kritisch beäugt. Zu wenig Spannung und Action prägten die letzten Saisonen in der Königsklasse. Nach monatelangen Diskussionen der Teamchefs und Formel-1-Bosse soll nun ein neues Format für das Qualifying eingesetzt werden.

Der von der F1-Kommission abgesegnete Vorschlag soll bereits beim Saisonauftakt in Melbourne am 20. März zum Tragen kommen. Und so soll das neue Qualifying ablaufen:

Wie im Kinderspiel "Reise nach Jerusalem"
Die neue Variante stellt grundsätzlich eine ausgebaute Version des aktuellen Systems dar. Bisher gab es drei Abschnitte, aufgeteilt in Q1, Q2 und Q3. Diese sollen beibehalten werden, auch nehmen alle 22 Piloten an Q1 teil. Der erste Abschnitt soll künftig 16 Minuten dauern. Nach sieben Minuten scheidet der Fahrer mit der langsamsten Zeit aus. Darrauffolgend wird alle 90 Sekunden der langsamste Pilot aus dem Bewerb genommen. Nur die Top 15 schaffen es in den zweiten Abschnitt.

In Q2 werden dann innerhalb von 15 Minuten weitere sieben Fahrer eliminiert und nur die besten acht steigen auf. Im dritten Abschnitt, der 14 Minuten dauern soll, scheidet der erste Fahrer nach fünf Minuten aus. Alle 90 Sekunden fliegt ein weiterer Pilot raus, bis nur noch zwei übrig sind, genauso ähnlich wie im Kinderspiel "Reise nach Jerusalem".

Erhöhte Einsatzzeiten
Die besten zwei Fahrer kämpfen im großen Finale im direkten Duell um die schnellste Rennzeit. Der Sieger erobert die Pole Position. Das neue Prozedere würde neben zusätzlicher Spannung erhöhte Einsatzzeiten garantieren. Selbst die besten Fahrer werden es sich nicht mehr erlauben können, ihre Ausfahrten auf das Minimum zu beschränken. Auch bei Regen müssten die Piloten nun auf die Strecke.

Stimmt nach der F1-Kommission, in der unter anderen Repräsentanten aller Formel-1-Equipen vertreten sind, auch der Weltrat zu, wird schon die Startaufstellung für den Grand Prix von Australien vom 20. März nach dem neuen Format ermittelt. Die oberste Motorsportbehörde des Weltverbands (FIA) wird am übernächsten Freitag (4. März) darüber befinden.

Am Freitag in einer Woche hat der Weltrat außerdem über eine weitere Neuerung zu entscheiden, die ab der Saison 2017 eingeführt werden soll. Der Kopfschutz "Halo" (auf deutsch "Heiligenschein") soll den Fahrern zusätzliche Sicherheit gewährleisten. Primär soll er Schutz vor umherfliegenden Wrackteilen bieten.

Ecclestone lobt neues Qualifying-Format
Bernie Ecclestone hat die beschlossene Änderung des Qualifying-Modus begrüßt und als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. Weitere Neuerungen würden kommen, kündigte der Chefvermarkter an. "Ich bin nun etwas zuversichtlicher, dass wir guten Rennsport sehen werden."

Zwei Tage zuvor hatte Ecclestone gemeint, die Formel 1 sei schlecht wie nie zuvor. Nun ruderte der 85-Jährige in einem Reuters-Interview etwas zurück. "Ich habe den Sport nicht schlechtgeredet, ganz im Gegenteil. Ich wollte gewissermaßen erklären, wohin der Weg führt, wenn wir nichts unternehmen."

Die Beteiligten hätten ein Aufrütteln gebraucht. "Ich bin offenbar der einzige, der denkt, dass wir etwas machen sollten in der Formel 1, dass wir jeden ein bisschen aufwecken. Es gibt noch viele Dinge, die wir tun können und tun werden." Die Änderungen sollen die Boliden schneller, lauter, schwieriger zu fahren und aggressiver machen.

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(Bild: KMM)



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