4. WM-Edelmetall

ÖSV-Adler erobern Silber im Springer-Mixed-Bewerb

Sport
24.02.2013 18:46
Österreich hat am Sonntagabend bei den 49. Nordischen Weltmeisterschaften im Val di Fiemme die vierte Medaille geholt. Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Hölzl sprangen im erstmals bei einer WM ausgetragenen Mixed-Bewerb in Predazzo zur Silbermedaille. Gold ging klar an Japan, Bronze an Deutschland.

Das österreichische Quartett, das zur Halbzeit auf Rang drei gelegen war, fing im Finish Deutschland noch um 1,8 Punkte ab und holte hinter den überlegenen Japanern Silber. Hölzl avancierte dabei mit ihren 15 Jahren und sieben Monaten zur jüngsten nordischen WM-Medaillengewinnerin aus Österreich überhaupt.

"Die Freude ist sehr, sehr groß für die ganze Mannschaft, speziell für die Mädels", sagte Herren-Cheftrainer Alex Pointner und meinte zum neuen Mixed-Bewerb: "Das schweißt auf jeden Fall zusammen. Es hat holprig angefangen, ist am Schluss richtig geschmiert."

Österreich war nach den ersten drei Sprüngen auf Rang vier gelegen, erst der erste Sprung von Schlierenzauer auf 99 Meter brachte das ÖSV-Quartett zur Halbzeit auf Medaillenkurs. Während die Japaner an diesem Tag letztlich zu kompakt waren, entwickelte sich ein spannendes Duell um Silber zwischen Österreich und Deutschland: 0,8 Zähler vor den Deutschen nach dem sechsten Sprung, 1,4 nach dem siebenten und im Finish 1,8.

15-jährige Hölzl die kleine Heldin des Bewerbs
Nerven aus Stahl bewies die blutjunge Chiara Hölzl, die sich im zweiten Durchgang nicht nur von 92,5 auf 98 Meter steigerte, sondern sich auch von Helfern, die die Anlaufspur mit einem Gerät ausbliesen, nicht beirren ließ. "Ich bin runtergefahren und habe die ersten zwei Bläser mit den Füßen gestreift. Das hat mich ein bisschen geärgert, aber ich habe die Wut positiv umgewandelt. Ich habe zuerst gedacht, ich bin bei Rot weggefahren", schilderte das nur 1,50 Meter große Nachwuchstalent der ÖSV-Damen.

Riesenlob erhielt sie für ihre abgebrühte Performance von allen Seiten, denn der Teenager hatte als möglicher Schwachpunkt im Team gegolten. Hölzl hat im Weltcup bisher einen einzigen Punkt gewonnen, jetzt steht sie als Vize-Weltmeisterin da.

"Im ersten Durchgang haben wir vielleicht das eine oder andere liegen gelassen. Da war keiner so wirklich zufrieden mit dem Sprung", sagte Morgenstern und lobte Hölzl: "Hätte das vor Monaten wer gesagt, hätte man das nicht geglaubt. Sie war heute eine Riesenstütze für unser Team." Und Pointner ergänzte: "Die 15-Jährige hat im zweiten Sprung etwas vollbracht, da gehört sie schon zu den ganz Großen."

"Cool, dass wir zu Silber gesprungen sind"
Schlierenzauer, der mit einem 100-Meter-Sprung schließlich sein zweites Silber bei dieser WM fixierte, freute sich. "Eine Medaille ist immer gewaltig. Wenn man sich die Ausgangsposition angeschaut hat: Wir haben mit Daniela Iraschko eine Verletzte nicht einsetzen können, hatten mit Chiara ein extrem junges Mädel dabei. Es ist cool, dass wir auf Silber gesprungen sind", sagte der Tiroler, der den ORF dafür kritisierte, dass der Sender erst im zweiten Durchgang live in diesen WM-Bewerb eingestiegen ist. "Ob es für den ORF so etwas Tolles ist, weiß ich nicht, wenn er bei der WM erst den zweiten Durchgang zeigt." Der ORF verwies später auf den bestehenden Vertrag mit der Fußball-Bundesliga, der zur Übertragung verpflichtete.

Damen-Boss Harald Rodlauer freute sich nach Abschluss der Damenbewerbe über zwei Medaillen für seine Athletinnen. "Es war heute wirklich ein Wettkampf, der nicht ohne war. Die Wochen davor war es ein Auf und Ab, nach der Verletzung von Dani (Daniel Iraschko, Anm.). Die Mannschaft hat eine super Leistung gebracht." Seifriedsberger konnte ihr Glück nach Bronze im Einzel nicht fassen: "Es ist unglaublich, zwei Medaillen hätte ich mir nie erwartet - ein Wahnsinn."

Schon vier Medaillen für Österreich
Österreich hält damit nach der ersten Woche bei den 49. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im Val di Fiemme bei drei Silber-Medaillen und einer Bronze-Medaille.

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(Bild: KMM)



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