Harte Kritik

Geierspichler: “Paralympics sind eine Scheinwelt!”

Sport
13.09.2016 08:09

Thomas Geierspichler übte nach seinem Aus im Vorlauf über die 400 m Kritik an der Scheinwelt der Paralympics.

Thomas Geierspichler gab seinem grellorangen Rennrollstuhl richtig die Sporen. Nach dem 400-m-Rennen im Olympiastadion von Rio schnaufte er: "Ich hätte nicht schneller fahren können, auf der Zielgeraden habe ich den Wind in meinen Ohren pfeifen hören."

Und dennoch schied der 40-Jährige vor den Augen von Sportminister Hans Peter Doskozil als Gesamtneunter der Vorläufe aus. Mit der Zeit von 1:03:27 Minuten fehlten 24 Hundertstel für das Finale und 5,5 Sekunden auf Platz eins.

"Nicht gerecht"
Nach dem zweiten Vorlauf, den er in der Mixed Zone auf einem Fernseher verfolgte, entkam ihm spontan ein "Sch". Dann legte er enttäuscht los: "Die Zusammenlegung der Leistungsklassen ist nicht gerecht. Die meisten Fahrer sind keine Tetraplegiker wie ich. Die haben ein ganz anderes Lungenvolumen, eine ganz andere Beweglichkeit, ein ganz anderes Nervensystem."

Kurzes Luftschnappen und weiter ging es: "Das ist eine fatale Entwicklung. Schwerbehinderte haben keine Chance mehr im Leistungssport, ihre Visionen werden im Keim erstickt. Es ist zwar toll, an den Spielen teilzunehmen, letztlich sind sie aber doch nur eine Scheinwelt."

Aus dem Archiv: ein ausführliches krone.tv-Interview mit Thomas Geierspichler über sein bewegtes Leben:

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(Bild: KMM)



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