Springreiten

Frühmann tritt ab: Reiter-Legende geht in Pension

Sport
06.09.2016 11:50

Thomas Frühmann, neben Hugo Simon der erfolgreichste österreichische Springreiter aller Zeiten, tritt ab. Der 65-Jährige wird sein letztes großes Erfolgspferd, Sixth Sense, im Rahmen der Global Champions Tour nächste Woche in der Krieau verabschieden und auch selbst in Pension gehen. Unter seinen unzähligen Erfolgen ragen drei Siege beim legendären Hamburger Springderby, ein Sieg beim Weltcup-Finale und Olympia-Silber in Barcelona 1992 heraus. "Irgendwann ist Schluss! Wir verabschieden uns beide nächste Woche vom aktiven Sport", sagte Frühmann bei einer Pressekonferenz in Wien.

Wäre es nach Thomas' Vater, einem bekannten Wiener Psychiater gegangen, wäre Frühmann heute Arzt. Doch für ihn gab es immer nur einen Traumberuf: "Ich wusste bereits mit zehn Jahren, dass ich Springreiter werden will. Das und nichts anderes." Sein erstes Springen gewann er in Laxenburg auf einem Schulpferd. "Das war ein Traum!" In der Schule hingegen lief es nicht so traumhaft und Thomas schied kurz vor der Matura "Fehlstunden-bedingt" aus. Stattdessen setzte er alles auf die Karte Reiten. Mit Erfolg. Mit FBI, Leonardo und SOS, Daphne, Donau und Genius, Grandeur und Lamor feierte er unzählige Erfolge, holte 1980 mit Österreich bei den Olympischen Ersatz-Spielen in Rotterdam Bronze und 1992 Team-Silber in Barcelona.

Comeback mit "Sense"
Danach wurde es still um Frühmann. Erst im März 2004 gelang ihm ein sensationelles Comeback, als er mit Sixth Sense wieder ein internationals Top-Pferd erhielt. Dieses ermöglichte ihm seine erste Frau Serena Hamberg, die ihm immer freundschaftlich verbunden geblieben war. 2004 gewinnt Frühmann acht Große Preise, der Start für eine Serie mit vielen Grand Prix-Siegen. Wie dem Sieg als erster nicht-deutscher Reiter der Riders Tour Gesamtwertung 2006 oder dem zweiten Platz in der Global Champions Tour 2006.

Nach einer Verletzungspause ab 2010 gelang dem feinfühligen Wallach noch einmal ein Comeback. Gekrönt im Vorjahr mit dem zweiten Platz beim Vienna Masters vor dem Wiener Rathaus. "Wenn Sixth Sense aufhört, gehe ich auch in Pension", hatte Frühmann immer gesagt. Das machte er jetzt wahr.

"Bestes Pferd meines Lebens!"
"Ich liebe dieses Pferd, es ist mit Abstand das beste Pferd meines Lebens", sagt Frühmann über Sixth Sense. Als legendär bezeichnet er die Leistungsbereitschaft und Sprungkraft seines Wallachs, die Leichtigkeit mit der er Hindernisse überwindet, aber auch seine Zickigkeit: "Er sieht und hört alles und er ist nicht einfach. Immer wenn wir zum Abreiteplatz geritten sind, hatte ich das Gefühl, zig Mal runter zu fallen, bevor wir ankamen.

Dort brauchte er dann sein Herumgehopse und im Parcours ging er nicht am Zügel." Ob Thomas das nie ändern wollte? "Nein. Ich habe ihn gelassen, wie er ist und im Parcours war er dann immer voll bei der Sache …und ich schwör’s dir: Der ist ein Mensch."

Frühmanns größte Erfolge:
Olympia: Team-Silber 1992 in Barcelona
Weltcup-Finale: Sieg Del Mar 1992
Europameisterschaften: 4. Einzel und 6. mit dem Team 1987 in St. Gallen
Weltcupspringen: 8 Siege
CHIO Aachen: Sieg 1990
Hamburger Derby: Siege 1988, 1990, 1991

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(Bild: KMM)



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