Bundesliga

Damir Canadi: Zwei Bühnen, ein Hauptdarsteller

Sport
19.11.2016 10:11

Altach muss am Samstag mit dem "Geist" von Trainer Damir Canadi gegen Sturm Graz bestehen. In Salzburg werden am Sonntag alle Blicke auf den neuen Rapid-Coach gerichtet sein.

Spiel eins OHNE Canadi: Altach vs. Sturm
Das Thema  ist erledigt, ich habe dort eine Vertragsauflösung unterschrieben", versuchte Damir Canadi bei der Pressekonferenz am Freitag in Hütteldorf den gestellten Fragen über Altach auszuweichen. Aber natürlich hängt das Herz des Wieners auch noch an seinem Ex-Klub. So teilte er auch auf Facebook einen emotionalen Blog eines Ländle-Fans, der darauf verwies, dass man "im Fußball zu schnell vergisst" und  daran erinnerte, wie Canadi den Klub in den letzten drei Jahren aus dem Niemandsland der Ersten Liga bis an Österreichs Spitze führte.

Den - also seinen -  Weg wird Altach jetzt auch weitergehen. Davon ist zumindest Canadi überzeugt. "Was ich gehört habe, ist die Mannschaft jetzt noch enger zusammengerückt. Sie haben das gut angenommen. Sie bringen das zu Ende."

Damit meint Canadi seinen interimistischen Nachfolger und einstigen Co-Trainer Werner Grabherr: "Er war ja bei der Entwicklung dabei." Der 31-Jährige, der auch Altachs Marketing-Leiter ist,  übersiedelt jetzt von der Tribüne auf die Bank. Und Amateure-Coach Dietmar Berchtold, der mit seiner jungen Elf in der Westliga auf Platz drei liegt, übernimmt den Beobachtungsstand unter dem Stadion-Dach. Erstmals heute, wenn Altach im Schnabelholz gegen Sturm nach der Tabellenführung greift. Druck verspüre ich keinen, zumindest keinen außergewöhnlichen", freut sich Grabherr auf den Schlager. Wobei ihm Sportdirektor Georg Zellhofer den Rücken stärkt: "Das Trainerteam ist hervorragend, setzt die Arbeit von Canadi nahtlos fort, setzt neue Reize, das tut der Mannschaft gut." Personell muss Grabherr gegenüber dem 5:1 gegen die Austria auch nichts ändern.

Dafür winkt bei einem Sieg zum zweiten Mal in der Saison Platz eins. Und das zieht auch in Altach die Fans an. Das Stadion sollte erstmals in der Saison ausverkauft sein: "Zum ersten Mal kommen die Fans wegen uns ins Stadion, nicht wegen eines Gegners mit großem Namen", freut sich Grabherr.

Spiel eins MIT Canadi: Red Bull Salzburg vs. Rapid
Die Arbeit ist dieselbe, nur die Klubs sind nicht zu vergleichen. Hier habe ich drei, vier Termine mehr. Aber am Tag. Es war eine geile Woche." Die erste von Damir Canadi bei Rapid. Wo er sich nicht groß vorstellen musste: "Die Spieler haben sich schon selbst informiert, viel telefoniert", lacht der 46-Jährige. "Sie kennen mich."

Umgekehrt ist es (noch) schwieriger. Die Teamspieler Schaub, Traustason und Co. stiegen erst am Freitag ins grün-weiße Training ein. Die zuletzt verletzten Murg und Pavelic bereits am Mittwoch. Das Duo ist morgen in Salzburg "ein Thema", Dibon und Auer noch nicht. Ebenso Schobesberger, der zwar wieder trainiert, aber noch nicht matchfit ist. "Da ist das Risiko zu groß", so Canadi, der ja im Herbst auch noch auf Steffen Hofmann und Schwab verzichten muss. "Nicht ideal, aber das nehmen wir an", sprüht der Neo-Trainer vor Elan.

Seine ersten Eindrücke? "Die Mannschaft zieht mit, nimmt alles an. Rapid hat ja auch zuletzt nicht schlecht gespielt, nur die Ergebnisse passten nicht. Aber die Qualität ist da. Wir haben einen Spirit,  müssen  nicht alles über den Haufen werfen." Dafür fehlt ohnehin die Zeit. Trotz klarer, perfekter Aufgabenteilung im acht-köpfigen (!) Trainer-Team. In dem, das ist Canadi besonders wichtig, alle gleichberechtigt sind.

Und keiner zum Hütchen-Aufsteller degradiert wird: Martin Bernhard ist Canadis verlängerter Arm beim Training. "Wir kennen uns seit Jahren, er weiß, wie ich ticke, kennt die Übungen." Woran sich Gorjan Djuricin noch gewöhnen muss. Aber mit "Gogo" holte sich Canadi einen "Cheftrainer", der den Gegner sezieren, bei der Matchvorbereitung die Vorarbeit leisten wird.
Auch für den morgigen Hit in Salzburg.  Wo Rapid aufgrund der Tabellensituation unter Druck steht, nicht verlieren darf. Davon will  Canadi noch nichts wissen, aber er verspricht, "alles zu investieren, um etwas mitzunehmen. Wir werden von der Mentalität her bereit sein, 90 Minuten zu gehen."

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(Bild: KMM)



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