Sieg-Hattrick

China-GP: Rosberg siegt vor Vettel, Hamilton 7.

Sport
17.04.2016 12:22

Sieg-Hattrick für Nico Rosberg! Der deutsche Mercedes-Pilot feierte am Sonntag beim Grand Prix von China in Shanghai im dritten Saisonrennen den dritten Sieg. Sein Landsmann Sebastian Vettel (Ferrari) landete unmittelbar vor dem Russen Daniil Kwjat (Red Bull) auf Platz zwei.

Für Lewis Hamilton war es ein Wochenende zum Vergessen. Nach technischen Problemen im Qualifying musste der amtierende Weltmeister von ganz hinten starten, außerdem landete er gleich nach dem Start im Kiesbett. Er kämpfte sich dann noch nach vorne, doch wegen eines technischen Schadens war nicht mehr als Platz sieben drin.

Sechster Sieg in Folge für Rosberg
In der WM-Wertung baute Rosberg seinen Vorsprung auf Hamilton auf 36 Punkte aus. Für den Deutschen, der in Shanghai 2012 seinen ersten von nunmehr 17 Grands Prix gewann, war es saisonübergreifend der sechste Sieg in Folge. Eine längere Serie war zuvor einzig Vettel mit neun Erfolgen sowie Alberto Ascari und Michael Schumacher, die es auf sieben Siege brachten, gelungen.

Für Statistik-Gläubige ist damit fix, dass Rosberg auch Weltmeister wird. Denn wenn ein Fahrer bisher die ersten drei Rennen gewonnen hat, so holte er sich am Ende immer auch den Titel. Michael Schumacher hat den Hattrick zu Saisonbeginn gleich dreimal geschafft: 1994 siegte er in den ersten vier Rennen, 2000 in den ersten drei und 2004 sogar in den ersten fünf.

Rosberg: "Ein besonderer Ort für mich"
"Ich bin natürlich zufrieden. Das ist ein besonderer Ort für mich. Das Auto war heute wieder großartig, das Rennen lief perfekt", meinte Rosberg im Anschluss. "Das war wirklich ein Super-Wochenende insgesamt. Ich möchte diesen Sieg allen Frauen in meinem Leben widmen, meiner Mutter, meiner Frau Vivian und meiner Tochter Alaia."

"Für mich war das schon weltmeisterlich", lobte Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda im "Sky"-Interview. "Wie der Kerl die Rennen fährt... da kann man nur die Kappe ziehen und nachdenken, wie man so etwas zusammenbringt."

Vettel drängt Teamkollegen von der Strecke
Vor allem während der Anfangsphase regierte in China das Chaos. Pole-Setter Rosberg kam am Start nicht optimal weg, so dass der am Ende viertplatzierte Daniel Ricciardo im Red Bull vor der ersten Kurve an dem Deutschen vorbeizog. Dahinter kam es zu einer Kollision der beiden Ferrari von Vettel und Kimi Räikkönen. Vettel drängte den Finnen von der Strecke, nachdem Kwjat sich innen breitgemacht hatte. Hamilton touchierte am Ende des Feldes den Sauber von Felipe Nasr, er musste wie auch Räikkönen schon in der zweiten Runde einen lädierten Frontflügel austauschen.

In der dritten Runde kam es bei Ricciardo zu einem Reifenplatzer. Der Australier musste damit schon früh an die Box und wurde dadurch um ein mögliches Podium-Finish gebracht. Nach der anschließenden Safety-Car-Periode war der Weg frei für Rosberg, der mit einer fehlerfreien Leistung zum Sieg kurvte.

Vettel und Hamilton mussten unterdessen mit diversen Problemen kämpfen. In der 15. Runde brach die Seitenplatte vom linken Frontflügel des Deutschen weg, der aber nicht aufgab. Hamilton Wagen war laut Mercedes-Angaben irreparabel in Mitleidenschaft gezogen, nachdem er während der turbulenten Startphase über ein Fahrzeugteil gefahren sein dürfte, das sich bei einem Konkurrenten verabschiedet hatte.

"Das Auto war sehr schwer zu fahren. Es ist schon das zweite Rennen in Folge, in dem ich so ein Pech hatte. Aber das ist Rennsport", meinte Hamilton lapidar. Eigentlich ist der Engländer ein China-Experte, hat er doch in Shanghai bereits viermal gewonnen. "Sein Auto war aerodynamisch dermaßen gestört, dass nicht mehr ging. Vor allem in den langsamen Kurven hat er überhaupt keine Downforce gehabt", erklärte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

"Selbstmörderisch!" Vettel zofft sich mit Kwjat
Vettel war schon während des Rennens fuchsteufelswild. "Kwjats Attacke war selbstmörderisch", meinte er über den Boxenfunk. Der Russe sei auf der Innenseite wie ein "Verrückter" daherkommen. Er habe keine andere Wahl gehabt, als Räikkönen zu berühren, meinte der 28-Jährige und entschuldigte sich bei seinem Team. Der Finne betrieb mit Platz fünf noch relativ erfolgreich Schadenbegrenzung.

Noch vor der Siegerehrung stellte Vettel Kwjat zur Rede. "Du kommst daher wie ein Torpedo!", ärgerte sich der Deutsche. "Wenn ich diese Linie weiterfahre, kommt es zum Crash." "Dann fahr eben nicht weiter. Das ist Rennfahren", entgegnete der Russe, der seinen zweiten Podestplatz nach Ungarn 2015 einfuhr. "Ich kann nicht durch alle drei Autos hindurch sehen. Ich habe nur zwei Augen", fügte er hinzu.

Von diesem Ärgernis abgesehen bilanzierte Vettel aber zufrieden. "Wir kommen langsam in Schwung. Alles in allem stehen wir besser da als letztes Jahr", meinte er. Rosberg sei heute in "seiner eigenen Welt" gefahren. Vettel liegt in der WM-Wertung 42 Zähler hinter seinem führenden Landsmann auf Platz vier.

Das Endergebnis

1. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:38:53,891
2. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +37,776
3. Daniil Kwjat (RUS) Red Bull +45,936
4. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +52,688
5. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +1:05,872
6. Felipe Massa (BRA) Williams +1:15,511
7. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +1:18,230
8. Max Verstappen (NED) Toro Rosso +1:19,268
9. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso +1:24,127
10. Valtteri Bottas (FIN) Williams +1:26,192
11. Sergio Perez (MEX) Force India +1:34,283
12. Fernando Alonso (ESP) McLaren +1:37,253
13. Jenson Button (GBR) McLaren +1:41,990
14. Esteban Gutierrez (MEX) Haas +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (GER) Force India +1 Runde
16. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DEN) Renault +1 Runde
18. Pascal Wehrlein (GER) Manor +1 Runde
19. Romain Grosjean (FRA) Haas +1 Runde
20. Felipe Nasr (BRA) Sauber +1 Runde
21. Rio Haryanto (INA) Manor +1 Runde
22. Jolyon Palmer (GBR) Renault +1 Runde

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(Bild: KMM)



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