Rapid-Paukenschlag

Büskens UND Müller weg – “Hicke” leitet Training

Sport
07.11.2016 11:42

Jetzt ist es offiziell: Bei Rapid müssen Trainer Mike Büskens UND auch Sportdirektor Andreas Müller gehen. Das 0:1 gegen den WAC (siehe Video oben) hat das Fass offenbar zum Überlaufen gebracht. Am späten Montagvormittag sprach Rapid-Präsident Michael Krammer ein Machtwort und beurlaubte Büskens und Müller mit sofortiger Wirkung. Bis auf Weiteres wird Thomas Hickersberger das Training leiten. Ein neuer Cheftrainer soll bis zum Ende der Länderspielpause präsentiert werden.

20 Punkte nach 14 Runden, neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz - das ist zu wenig für die Hütteldorfer, die mit großen Ambitionen in die neue Saison gestartet waren. Sowohl Sportdirektor Andreas Müller als auch Präsident Krammer hatten stets betont, im neuen Stadion den Meistertitel holen zu wollen.

Hier sehen Sie Büskens' Reaktion auf die 0:1-Niederlage gegen den WAC:

Verletzungspech gilt nicht
"So erfreulich der trotz 0:2-Rückspielniederlage souverän über AS Trencin erreichte Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa League auch war, bleibt unser tägliches Brot die heimische Bundesliga. Hier ist die Bilanz in den letzten zehn Partien mit nur zwei Siegen und einem negativen Torverhältnis von 9:12 für einen Klub mit unseren Ansprüchen einfach viel zu wenig. Verletzungspech und Doppelbelastung können beim breit aufgestellten Kader nicht die einzigen Gründe für diese unzufriedenstellende Bilanz sein", erklärt Präsident Krammer seine Entscheidung, Trainer und Sportdirektor zu beurlauben.

Verletzungspech und Unvermögen
Büskens selbst hatte das Wort Meistertitel nie in den Mund genommen, sprach immer davon, die Mannschaft weiterentwickeln zu wollen. Davon sei aber "leider wenig zu erkennen", hält jetzt Klub-Boss Krammer fest. Dabei schien nach dem 5:0-Heimsieg zum Saisonauftakt gegen die SV Ried tatsächlich alles nach Plan zu laufen. Mit Fortdauer der Saison gesellte sich aber zum schier unglaublichen Verletzungspech auch Unvermögen, vor allem im Torabschluss. Gegen Sassuolo, im Derby gegen die Austria und auch zuletzt gegen den WAC wurden jeweils unzählige Großchancen ausgelassen. "Fehlendes Glück und fehlende Ruhe" waren für Büskens die Gründe und er empfahl stets: "Weiter hart arbeiten!"

Büskens Rapid "nicht würdig"
Den Hardcore-Fans war das zu wenig. Abwechselnd forderten sie den Rauswurf von Sportdirektor Müller und von Trainer Büskens, der gemeinsam mit seinem Trainerteam "einer Rapid nicht würdig sei". So taten es die Ultras beim 4:0-Cup-Sieg gegen Blau-Weiß-Linz via Spruchband kund. "Natürlich geht einem das nahe", erklärte Büskens, "aber so ist Fußball".

Angreifbar machte sich Büskens auch mit seiner bisweilen durchaus schroffen Art. Nicht nur der Mannschaft gegenüber soll er mit deutlich mehr Schärfe zu Werke gegangen sein als sein verhältnismäßig kumpelhafter Vorgänger Zoki Barisic. Auch diverse Journalisten bekamen bei Pressekonferenzen regelmäßig eine "drübergezogen".

Büskens: "Möchte mich bedanken"
Büskens meinte zu seinem Abschied: "Ich möchte mich beim Verein, vor allem der Mannschaft und dem Trainerteam, für die kurze Zeit bedanken. Schlussendlich sind wir, mit Ausnahme des Auswärtsspiels bei der Admira, an der fehlenden Effizienz gescheitert, nicht aber an der Art und Weise wie wir Fußball gespielt haben, wie alle anderen Statistiken belegen."

Dank an Müller
Zur Beurlaubung von Sportchef Andreas Müller erklärte Präsident Krammer am Montag, Müller habe seit Jänner 2014  "mit großem Engagement für den SK Rapid gearbeitet und durch Verhandlungsgeschick auch gute und gewinnbringende Transfers für den Klub ermöglicht, sowie vielversprechende Spieler langfristig an den Verein gebunden. Dafür ist ihm ausdrücklich zu danken, nunmehr sind wir aber zu dem Entschluss gekommen, dass wir auch auf der obersten Ebene der sportlichen Leitung einen Neuanfang starten möchten. Da derzeit keinerlei dringlichen Vertragsgespräche auf der Agenda stehen, wollen wir uns bei der Suche nach einem Nachfolger, der sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland kommen kann und Deutsch sprechen soll, Zeit lassen."

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(Bild: KMM)



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