"Ist frustrierend"

Verzweifelter Tiger Woods will nicht aufhören

Sport
19.07.2015 14:01
Golf-Star Tiger Woods gab viel von seinem Seelenleben preis, als er gegenüber Reportern mit leidender Miene nach Antworten für das klägliche Scheitern bei den British Open suchte. "Ich treffe den Ball solide, aber ich nutze meine Möglichkeiten nicht. Wir müssen das angehen, es ist frustrierend", sagte der ehemalige Primus, nachdem er im Gegensatz zu Bernd Wiesberger am Cut gescheitert war. Woods, der 2000 und 2005 auf dem legendären Old Course des Royal and Ancient Golf Clubs die Konkurrenz deklassiert hatte, wirkte ratlos. Damals jubelten ihm Tausende Zuschauer zu, dieses Mal schwang im aufmunternden Applaus ein Hauch von Mitleid mit dem alternden Heroen mit.

Zwar waren die Bedingungen im rauen schottischen Sommer mit Starkregen und Windböen schwer - seine jungen Nachfolger kamen damit aber klar. Die bittere Erkenntnis: Woods spielte mit sieben Schlägen über Platzstandard auf dem Par-72-Kurs fast genauso schlecht wie der 58-jährige Brite Nick Faldo (+10) und der 65-Jährige Tom Watson (USA/+12) auf ihrer Abschiedstour.

"Ich werde weniger Haare haben"
Doch so weit ist der Sport-Milliardär aus Kalifornien noch nicht: "Ich werde weniger Haare haben, aber hoffentlich besseres Golf spielen", scherzte der 39-Jährige über das nächste Open Championship in fünf Jahren in dem schottischen Golf-Mekka. Er will sich mit seinen 14 Major-Siegen nicht zufriedengeben und einen langen Atem beweisen.

"Drei Birdies in zwei Tagen, das ist nicht sehr gut"
Immerhin deutete er am Samstag an, was noch in ihm steckt. So erreichte er das Grün der letzten Bahn über etwa 320 Meter fast mit dem Abschlag - früher hätte er dann bestimmt zum Eagle eingelocht, nun schob der dreimalige Open-Champion sogar den Birdie-Putt vorbei. "Ich habe nur drei Birdies in zwei Tagen gemacht, das ist nicht sehr gut", befand er. Eigentlich habe er sich gut genug für seinen vierten Open-Sieg gefühlt. In der Weltrangliste wird er am Montag auf Position 254 zurückfallen.

Sogar IOC-Präsident Thomas Bach bekundete bei seiner Stippvisite in St. Andrews Mitleid. "Es tut mir wirklich leid für ihn", sagte er über das ziemlich aussichtslose Unterfangen des Kaliforniers, sich einen der maximal vier US-Startplätze für das 60-Spieler-Feld bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zu sichern. Und trotzdem hört Woods nicht auf. Er will sich mit seinem jungen Coach Chris Como beraten und in zwei Wochen in Virginia spielen. Auf Plätzen, die er gut kennt, hofft er auf eine Steigerung.

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(Bild: KMM)



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