Gesamtsieg errungen

Spanier De La Parte gewinnt Österreich-Rundfahrt

Sport
12.07.2015 15:10
Der Spanier Victor de la Parte hat den Sieg bei der Österreich-Radrundfahrt nicht mehr aus der Hand gegeben. Der in den Bergen dominante Baske aus dem Team Vorarlberg musste auf der schwierigen Schlussetappe von Innsbruck nach Bregenz aber noch zahlreiche Angriffe abwehren. Der 29-Jährige erreichte jedoch mit den anderen Favoriten den Bodensee, wo sich Moreno Moser (ITA) den Tagessieg holte.

"Es war sehr hart, es hat viele Attacken gegeben, aber ich habe gekämpft und bin jetzt überglücklich. Es ist fantastisch, hier in der Heimat unseres Teams zu gewinnen", meinte der freudenstrahlende De La Parte, der im Ziel von seiner Familie empfangen wurde. Der Spanier hatte sich drei Monate speziell auf das Rennen vorbereitet, das er dank Erfolgen am Dobratsch und am Kitzbüheler Horn für sich entschied. Nach neun Tagen mit teils großer Hitze sei er aber sehr müde und freue sich nach langer Zeit auf die baskische Heimat.

Sein Teamchef Thomas Kofler hatte aufgrund des schwierigen Streckenprofils und der bereits großen Müdigkeit seiner Mannschaft schon befürchtet, dass es am Schlusstag noch eng werden würde. "Alle haben gesagt, dass er ein verdienter Sieger ist, wenn er den heutigen Tag übersteht. Das ist absolut der bisher größte Erfolg für uns", meinte Kofler.

Podestplätze in der Gesamtwertung hatte es für die Continental-Truppe aus Rankweil in der 17-jährigen Teamgeschichte auch schon durch die Slowenen Jure Golcer (2003/2.) und Robert Vrecer (2012/3.) gegeben. "Aber wir haben immer vom Gesamtsieg geträumt", so Teambetreuer Johannes Kofler.

De la Parte gewann das neuntägige Rennen über 1.470 km rund eineinhalb Minuten vor dem Belgier Ben Hermans (BMC) und dem Tschechen Jan Hirt (CCC). Hermans hatte mit seiner Mannschaft versucht, den Spitzenreiter in den langen Abfahrten und Flachstücken in Bedrängnis zu bringen, musste schlussendlich aber dessen Überlegenheit eingestehen. "Er war in den Bergen einfach zu stark, wir haben in den Abfahrten alles versucht, aber die anderen Teams haben sich nicht smart genug verhalten", betonte Hermans.

Denifl als Zehnter bester Österreicher
Für die heimischen Asse war das Stockerl bei der 67. Auflage außer Reichweite. Zum dritten Mal nach 2009 (8.) und 2010 (7.) beendete der ursprünglich mit Siegambitionen angetretene Stefan Denifl das Rennen als bester Österreicher. "Ich bin absolut zufrieden. Mein Ziel war es, auf dem Podest zu stehen, aber mit dem Trikot des besten Österreichers hier zu stehen, gefällt mir auch ganz gut", sagte der zehnplatzierte Tiroler und ergänzte, dass De la Parte einfach der Stärkste gewesen sei.

Mühlberger gab auf
Er selbst sei nach seiner mehr als halbjährigen Verletzungspause wegen Knieproblemen im Moment doch noch nicht wieder der Alte, sagte der nach seinem Bergtrikot-Gewinn bei der Tour de Suisse mit großen Hoffnungen gestartete Stubaier. "Ich brauche noch ein paar Renntage, um wieder auf dieses Niveau zu kommen." Der vor der 8. Etappe noch auf Platz zwölf rangierende Gregor Mühlberger erreichte das Ziel nicht. Der Niederösterreicher gab nach der zweiten Bergwertung entkräftet auf.

Zuvor hatte der Felbermayr-Fahrer gut mitgehalten. Aber auch andere junge Österreicher zeigten mit starken Leistungen auf. Allen voran Innsbruck-Etappensieger Lukas Pöstlberger (23 Jahre/Tirol Cycling) und Glockner-König Felix Großschartner aus der Welser Felbermayr-Mannschaft, der auf der Schlussetappe das Bergtrikot verteidigte. "Es war knapp, aber ich habe am letzten Berg attackiert und mir das Trikot wieder zurückgeholt", sagte Großschartner.

Auf der Schlussetappe rissen bei neuerlichem Schönwetter auf der Steigung zum Mieminger Plateau zunächst einige Fahrer aus. Kurz vor dem Hahntennjoch schloss eine davor ebenfalls ausgerissene Gruppe mit den Klassementfahrern um De la Parte, Hirt und Denifl auf. In der Abfahrt kam Hirt zu Sturz, der Tscheche konnte mit Abschürfungen aber weitermachen. Im Anstieg zum Hochtannberg machte sich neuerlich eine kleine Gruppe, der auch Großschartner angehörte, aus dem Staub. Der Oberösterreicher erreichte dann die Passhöhe als Erster und fixierte dadurch den Gewinn des Bergtrikots.

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(Bild: KMM)



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