Aus in 3. Runde

Roger Federer blamiert sich gegen Südtiroler Seppi

Sport
23.01.2015 10:50
Der 17-fache Grand-Slam-Champion Roger Federer ist bei den Australian Open völlig überraschend schon in der dritten Runde gescheitert. Der Tennisprofi aus der Schweiz verlor am Freitag gegen den Südtiroler Andreas Seppi mit 4:6, 6:7(5), 6:4, 6:7(5) und schied erstmals seit 14 Jahren in Melbourne so früh aus.

Nach 2:57 Stunden verwandelte der Weltranglisten-46. aus Südtirol seinen ersten Matchball mit einem spektakulären Passierball und feierte im elften Duell mit Federer den ersten Sieg. "Ich weiß nicht einmal, wie ich diesen Ball getroffen habe. Ich dachte, dass sei ein Winner von Federer", gab Seppi nach dem letzten Ballwechsel zu.

Vor dem Duell hatte das Satzverhältnis zwischen dem Basler und Seppi 21:1 gelautet. "Es war sicher eines meiner besten Matches, sonst kann man Roger nicht schlagen", sagte der 30-Jährige unter lauten "Seppi, Seppi"-Rufen in der Rod-Laver-Arena. "Ich habe einfach versucht, es zu genießen, auf dem Center Court zu spielen", sagte Seppi nach seinem vierten Achtelfinal-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier.

Der als Nummer zwei gesetzte Federer verpasste damit die Chance auf seinen fünften Australian-Open-Titel und den ersten Triumph bei einem der vier wichtigsten Turniere seit Wimbledon 2012. Federer wirkte ab dem ersten Ballwechsel nicht bei 100 Prozent seines Könnens und leistete sich im gesamten Match 55 unerzwungene Fehler. "Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht mein bestes Tennis spielen", meinte Federer.

Federer: "Ich habe hart trainiert"
Der 33-Jährige hatte aufgrund des Einsatzes im Davis-Cup-Finale Ende November und darauffolgenden Auftritten in Indien nur eine relativ kurze Winterpause. "Aber ich glaube nicht, dass dies der Grund für die Niederlage ist. Ich habe hart trainiert und glaube nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe", erklärte Federer.

Trotz der Unterstützung des Publikums schaffte es der einstige Weltranglisten-Erste nicht, den wie entfesselt aufspielenden Seppi in die Defensive zu zwingen. Zudem ließ ihn sein Aufschlag zu oft im Stich - neun Doppelfehler wies die offizielle Statistik am Ende des bitteren Spätnachmittags für den Schweizer auf.

Zwei Tiebreaks trotz Führung verloren
Diese Fehler führten dazu, dass der Südtiroler nach eineinhalb Stunden mit 2:0-Sätzen führte, obwohl Federer im Tiebreak des zweiten Satzes mit 4:1 und 5:3 geführt hatte. Allerdings hatte Seppi im zweiten Satz schon zweimal mit Break 2:1 und 5:4 geführt.

Danach steigerte sich Federer und holte mit einem Break zum 2:1 den dritten Satz. Im vierten Durchgang gelang ihm aber kein Break, seinen einzigen Breakball vergab er gleich im ersten Game. Im Tiebreak führte Federer 1:0, 3:1, 4:3 und 5:4. Bei 5:4 hatte er zweimal Aufschlag. Aber Seppi gelangen zwei Mini-Breaks in Folge.

Nadal, Murray und Berdych locker ins Achtelfinale
Keine Blöße gaben sich am Freitag Rafael Nadal, Andy Murray und Tomas Berdych. Der als Nummer drei gesetzte Nadal besiegte den Israeli Dudi Sela 6:1, 6:0, 7:5, nachdem er in der Runde davor gegen den US-Amerikaner Tim Smyczek noch große Probleme gehabt hatte. Achtelfinalgegner des Spaniers ist der Südafrikaner Kevin Anderson, Dreisatzsieger gegen den Franzosen Richard Gasquet. Nadal zog ein zwiespältiges Zwischenresümee: "Ich spüre keine Verletzung, bin schmerzfrei. Aber für ein besseres Tennis brauche ich noch Matches."

Murray machte beim 6:1, 6:1, 7:5 gegen den Portugiesen Joao Sousa recht kurzen Prozess und erarbeitete sich damit die Chance, in der Runde der letzten 16 an Grigor Dimitrow Revanche für die in Wimbledon 2014 erlittene Niederlage zu nehmen. Der Bulgare musste gegen den Zyprioten Marcos Baghdatis in die Überzeit, nach Verwertung des Matchballs hieß es 4:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:3. "Wir kennen einander, da gibt es keine Geheimnisse", meinte Murray in Hinblick auf die Dimitrow-Partie.

Die anderen beiden Achtefinali der unteren Hälfte bestreiten Federer-Bezwinger Seppi gegen den Australier Nick Kyrgios und der gegen den Serben Viktor Troicki siegreich gebliebene Tscheche Tomas Berdych gegen den Australier Bernard Tomic.

Maria Scharapowa souverän
Bei den Damen schaffte es Julia Görges als einzige Deutsche ins Achtelfinale, dieses ist für Maria Scharapowa schon Routine. Die Pflichtaufgabe gegen die Kasachin Sarina Dijas löste die Russin mit einem 6:1, 6:1 und 22 Winner in souveräner Manier. Die Nummer zwei des Turniers bekommt es als nächstes mit der Chinesin Peng Shuai zu tun. Leichte Probleme im zweiten Satz hatte Simona Halep. Gegen die US-Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands feierte sie aber doch einen 6:4-7:5-Erfolg.

Knowle-Partner gibt nach drei Games auf
Aus österreichischer Sicht schied im Doppel mit Julian Knowle der vorletzte Österreicher aus, nur noch der Wiener Alexander Peya ist im Bewerb. Gegen Benjamin Becker/Artem Sitak (GER/NZL) spielten Knowle und der Kanadier Vasek Pospisil nur drei Games, ehe die beiden aufgaben. "Ich könnte nicht enttäuschter sein", erklärte Knowle. Pospisil war am Vortag in der zweiten Einzel-Runde erst nach fünf Sätzen weitergekommen.

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(Bild: KMM)



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