Dressur

Olympiasiegerin Elisabeth Max-Theurer wird 60

Sport
20.09.2016 07:59

Pferde bestimmen ihr Leben. Elisabeth Max-Theurer, mit der Goldmedaille von 1980 Österreichs einzige Olympiasiegerin der Dressur, ist dem Pferdesport auch nach ihrer aktiven Karriere eng verbunden. Die langjährige Verbandspräsidentin, Züchterin und Unterstützerin ihrer Tochter Victoria wird am Dienstag (20.9.) 60 Jahre alt.

Als Zehnjährige stieg die Linzerin erstmals in den Sattel eines Pferdes, den Weg zum Spitzensport fand sie mit ihrem Trainer und späteren Ehemann (Hochzeit 1983) Hans Max. Erstes Highlight war der überraschende Gewinn des EM-Titels 1979 mit Mon Cherie vor Topfavoritin Christine Stückelberger (Schweiz).

Kritik an Olympia-Teilnahme
Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau waren der Höhepunkt in der Sportkarriere von Max-Theurer. Sie nahm an den von westlichen Ländern wegen des Afghanistan-Konflikts boykottierten Sommerspielen teil, auch gegen den Willen des eigenen Verbandes. Das Antreten trug ihr auch international Kritik ein. Sie war schon damals dagegen, dass Sportler aus politischen Gründen um den Lohn ihrer Arbeit gebracht werden. Und verteidigte ihr Antreten auch später. "Während der Olympischen Spiele 2002 waren die USA im Krieg in Afghanistan. Da hat niemand ein Wort darüber verschwendet", sah sich Max-Theurer bestätigt.

Max-Theurer und ihr Ehemann haben zwei Kinder. Die 30-jährige Victoria trat als Dressurreiterin in ihre Fußstapfen und hält schon bei vier Olympia-Teilnahmen (u.a. 13. Platz in London 2012), das ist eine mehr als die Mutter. Der zwei Jahre jüngere Johannes führt seit einigen Jahren mit einem langjährigen Manager die von seinem Großvater Josef Theurer mitgegründete Gleisbaufirma Plasser & Theurer, die sich zum Weltmarktführer und Komplettanbieter entwickelt hat. Seit drei Jahren befinden sich alle Anteile an dem gewinnträchtigen Unternehmen im Besitz der Familie Max-Theurer.

Die Familie lebt mit ihren Pferden im Schloss Achleiten in Kematen an der Krems in der Nähe von Kremsmünster und besitzt zudem u.a. das von Gustav Klimt in mehreren Gemälden dargestellte Wasserschloss Kammer am Attersee. Anfang der 1990er-Jahre wurde das verfallende Anwesen erworben und renoviert.

Übernahme des renommierten Gestüts Vorwerk in Cappeln
Einen Meilenstein in den züchterischen Ambitionen von Max-Theurer bedeutete die 2009 erfolgte Übernahme des renommierten Gestüts Vorwerk in Cappeln in Norddeutschland. Dort sind mittlerweile alle Zuchtstuten eingestellt, rund 20 Fohlen kommen pro Jahr auf die Welt. Der Hengst Augustin, mit dem Tochter Victoria 2014 WM-Sechste war, ist etwa ein Produkt der eigenen Zucht in Achleiten.

"Sissy" Max-Theurer ist aber auch Turnierveranstalterin in Achleiten und internationale Preisrichterin. Seit 2002 ist sie Präsidentin des österreichischen Fachverbandes für Reiten und Fahren (OEPS, früher FENA), den sie reformierte und bei dem sie mit ihren Mitarbeitern binnen vier Jahren die Schulden von einer Million Euro abbaute.

Dennoch hat die Verbandschefin weitere Ziele. "Großen Nachholbedarf haben wir bei der Jugendarbeit. Da haben wir einige Projekte laufen. Ein zweites großes Anliegen ist mir der Tierschutz. In unserem Sport ist uns ein anderes Lebewesen anvertraut, das müssen wir bei allem Ehrgeiz immer mitbedenken", sagte Max-Theurer der "Pferderevue".

Ihre Erfahrung bringt die Oberösterreicherin auch als Vizepräsidentin des Österreichischen Olympischen Comites und als Vorsitzende im Beirat der Spanischen Hofreitschule ein. Ihr Engagement als Sponsorin, Unterstützerin sozialer Projekte und in der Tierhilfe hängt Max-Theurer nie an die große Glocke.

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(Bild: KMM)



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