WM als Saisonziel

Lukas Weißhaidinger plant den großen Wurf

Sport
16.05.2017 12:34

Lukas Weißhaidinger hat mit einem vierten Platz vom Diamond-League-Meeting in Shanghai in der Tasche am Dienstag im Bundesleistungszentrum Südstadt wieder sein erstes Training absolviert. Der 25-jährige Diskuswerfer bestreitet am Samstag bei den Halleschen Werfertagen seinen nächsten Wettkampf und hofft vor der WM in London noch auf weitere Einladungen für die Eliteserie.

"Es war mein bester Saisoneinstieg, ein sehr toller Wettkampf, der mir viele Informationen gegeben hat, was heuer noch möglich ist. Und ich habe gesehen, dass noch viel Potenzial da ist", sagte der Olympia-Sechste von Rio de Janeiro nach dem Asien-Trip. Aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer in China hat der Oberösterreicher keinen Jetlag, eine kleine Verhärtung im Rücken nach dem langen Flug wird ausmassiert.

"Ich habe mich gefreut, dass Luki den Olympiasieger Christoph Harting geschlagen hat, das zeigt, dass er jeden schlagen kann", sagte Trainer Gregor Högler. In der Tonart soll es auch in Halle weitergehen. "Ich glaube, dass er an seine Leistung anschließen und schon Samstag weiter werfen kann. Wir müssen nur die Zündungen ein bissi einstellen." Weißhaidingers Technik unterscheide sich von jener der anderen, größeren Werfer. "Das ist aber auch unser größtes Potenzial. Der dynamische Abwurf wird Lukis größter Vorteil in Zukunft sein." Hilfreich ist auch eine neue, perfekt auf die Maße Weidhaidingers (1,97 m, 142 kg) abgestimmte Kraftmaschine.

Errichtet wird in der Südstadt auch ein Wurfkreis und Werferfeld, der Kreis ist ident mit jenem im Olympia-Stadion in London, wo im August die Weltmeisterschaften stattfinden. "In Shanghai war der Beton recht rau, es war recht schwierig zum Drehen. Jener in der Südstadt ist jetzt mit London ident, das ist eine Sorge weniger", sagte Weißhaidinger. Er könne bei nassen und trockenen Bedingungen trainieren, das gäbe Sicherheit.

"Ich weiß, wie der perfekte Wurf aussieht"
Die großen Saisonziele für 2017 sind die WM und die Teilnahme am Finale der Diamond League am 1. September in Brüssel. "Ich weiß, wie der perfekte Wurf aussehen würde", sagte Weißhaidinger. "Förderlich für Einladungen zur Diamond League ist, wenn er weit wirft. Und darauf konzentrieren wir uns", weiß Högler.

Aus inoffizieller Quelle scheint der Start am 15. Juni in Oslo fix bestätigt, danach würde am 18. Juni Stockholm folgen. "Im Kopf habe ich eine genaue Anzahl von Wettkämpfen, wir hoffen auf die Einladungen, aber wir haben Ausweichmöglichkeiten und einen Plan B", erläuterte Högler. Fix eingeplant sind in Österreich Antreten am 25. Mai in Linz, 30. Juni in Ried und die Staatsmeisterschaften am 8. Juli in Linz.

Die Betreuung von Weißhaidinger wurde nach den Sommerspielen in Rio de Janeiro auf noch professionellere Beine gestellt. Der Athlet aus Taufkirchen an der Pram übersiedelte nach Wien und trainiert in der Südstadt. "Ich mache seit 2015 für Luki die Trainingsplanung. Jetzt im technischen Bereich jeden Tag miteinander zu arbeiten, ist eine Aufwertung. Und in der Südstadt haben wir die Ruhe. Man kann nur so gut sein, wie man ungestört trainieren kann. Diskuswerfen ist eine hochkomplizierte, technische Disziplin, die viele Wiederholungen mit präziser Ausführung braucht", erklärte Högler. Man habe nun so große Unterstützung, es gäbe keine Ausreden mehr, es liege nur noch an ihnen selbst.

Auch die Verbesserung des ÖLV-Rekordes von 67,24 m aus dem Jahr 2015, aufgestellt bei idealen Bedingungen Schwechat-Rannersdorf, wird angestrebt. Die Bestmarke soll aber im Stadion fallen, wo die ganz großen Weiten aufgrund der Windverhältnisse schwieriger zu erreichen sind als auf dem freien Feld. "Naheliegend ist, dass ich das in London versuchen werde", meinte Weißhaidinger.

"Wenn man wirft, bedarf es keiner Nerven"
Mit dem Druck bei Großveranstaltungen hat er gelernt umzugehen. "Wenn du mit dem Rücken zur Wand bist, geht es weiter zurück eh nicht mehr. Man muss lernen, dass nervliche Anspannung was anderes ist als die Angst vor dem Wettkampf." Und Trainer Högler sagte zur WM: "Der Kreis hat einen Durchmesser von 2,5 m, die Scheibe wiegt 2 Kilo, Luki 142. Der Rest ist Physik. Druck und Rundherum dürfen die Physik nicht beeinflussen, das versuche ich ihm weiszumachen. Wenn man wirft, wie es die Physik verlangt, bedarf es keiner Nerven."

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(Bild: KMM)



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