Erster Eindruck

Raserei “Project CARS 2” verspricht Realismus pur

Spiele
09.02.2017 16:01

Gut zweieinhalb Jahre nach dem ersten Teil bringt Namco Bandai Ende 2017 die Fortsetzung zur Rennsimulation "Project CARS" auf den Markt. Gegenüber dem Vorgänger soll es nicht nur mehr Strecken- und Fahrzeugvielfalt geben, sondern vor allem noch mehr Realismus. Wie man das erreichen will, hat krone.at Game Director Stephen Viljoen vom Entwickler Slightly Mad Studios beim ersten Europa-Anspieltermin in Frankfurt gefragt.

Aber zuerst unsere ersten Eindrücke vom Anspielen: "Project CARS 2" wird definitiv kein Arcade-Racer, sondern legt größten Wert auf Realismus. Gut, das war auch beim ersten Teil schon der Fall. Aber die Auswirkungen, die das dynamische Wetter im neuen Ableger auf die Strecken und Autos hat, ist dann doch nochmal ein ordentlicher Fortschritt.

Bei unserer Anspielsitzung rasten wir mit Tempo 250 im Mercedes-Boliden über einen Rundkurs am Fuße des Fujijama - und waren in Runde eins erfreut über die griffige Strecke. Haarnadelkurve nach der Zielgeraden? Kein Problem: Einfach auf den letzten Drücker bremsen und geschmeidig um die Kurve rollen. Fast waren wir versucht zu glauben, man habe das Game auf Zugänglichkeit getrimmt.

Opulentes Wetter zwingt zum Taktieren
Doch dann: Platzregen! Auf der Piste stand das Wasser zentimeterhoch. Mit Reflexionen, realistisch auf die Windschutzscheibe einprasselnden Regentropfen und passendem Sound durchaus ein Genuss für Augen und Ohren, das Handling änderte sich jedoch schlagartig von absolut griffig in eine Rutschpartie. Wer sein Fahrverhalten nicht anpasst, landet erbarmungslos in der Streckenbegrenzung.

"Das dynamische Wetter bringt Tiefe ins Spiel. Es zwingt beim Rennen zu guter Planung: Gleich Regenreifen aufziehen oder lieber warten?", sagt Game Director Viljoen. Doch nicht nur das Wetter habe man beim Handling der rund 170 Boliden im Spiel berücksichtigt. Selbst vom Fahrbahnrand auf die Piste getragener Dreck soll das Fahrverhalten beeinflussen. Und nach einem Regenguss gibt’s realistisches Trocknungsverhalten: Auf der Ideallinie weicht das Wasser schneller als am Rand.

Es sind diese Details, die nach Meinung der Slightly Mad Studios die optimale Rennsimulation erzeugen sollen. "Die größte Herausforderung ist unser Anspruch an die Authentizität", sagt Viljoen.

Sein Team stehe in ständigem Kontakt mit Rennfahrern wie Nicolas Hamilton - jawohl, das ist der Bruder von Lewis Hamilton - und Ben Collins, dem Testfahrer "The Stig" aus der beliebten Autoserie "Top Gear". Sie sollen das Fahrverhalten auf Realismus trimmen. Bei der Digitalisierung der Strecken und Autos will man keine Kompromisse eingehen, versichert Viljoen.

Strecken werden mit Lasern vermessen, Drohnenfotos liefern den Designern eine Übersicht. Autos - die Entwickler versprechen unter anderem alle namhaften Boliden großer deutscher, japanischer und italienischer Marken - werden teils mit Erfahrungswerten von Profis, teils mit per Sensor gesammelten Telemetriedaten aus der Realität ins Game übertragen.

Opulente Wettereffekte, röhrende Motoren
Neben mehr Realismus verspricht der zweite Teil von "Project CARS" auch opulentere Optik. Zwar war auch der erste Teil schon sehr schön anzusehen, gerade bei den Wettereffekten legen die Entwickler aber nochmal ein Schauferl drauf. Bei einer Probefahrt auf spiegelglatter Eisfahrbahn verblüffte uns, wie der plötzlich einsetzende Schneefall realistisch an der Karosserie haften blieb, während Nordlichter für stimmungsvolles Ambiente sorgten.

Erfreulich: Die Pracht von "Project CARS 2" sollen die Spieler nicht nur in Allerweltsqualität, also Full-HD am Monitor oder Fernseher, sondern auch in Virtueller Realität und auf Wunsch gar in 12K-Auflösung genießen können. Wobei wir uns fragen, welch PC-Monstrum es braucht, um das Game in dreifacher 4K-Auflösung zu berechnen.

Akustisch ist von "Project CARS 2" ebenfalls einiges zu erwarten. Beim Anspielen röhrten die Motoren, dass es in Mark und Bein ging. Das Ambiente - prasselnder Regen, klirrendes Eis, sausender Wind - sorgt ebenfalls für ein feines Mittendringefühl. Höchstens die etwas ungewohnten Bremsgeräusche sind vermutlich nicht jedermanns Sache.

"Project CARS 2" soll Multiplayer-Hit werden
Wie beim ersten "Project CARS" wollen die Entwickler bei der Neuauflage wieder großen Wert auf die Multiplayer-Qualitäten legen. Dabei habe man aus dem ersten Teil gelernt: Ein neues Ranking-System soll dafür sorgen, dass nur solche Spieler gemeinsam Rennen fahren, die auch in puncto Können und Fahrverhalten zueinander passen, verspricht Viljoen.

Außerdem wolle man den Spielern die Möglichkeit geben, eigene Server zu betreiben und eigene Turniere und Meisterschaften zu gestalten. Wer mag, soll dabei auch die Möglichkeit haben, sich bei Zeitstrafen und dergleichen an den im realen Rennsport üblichen Pönalen zu orientieren.

Ersteindruck: Drei Rennen sind noch keine Saison, nach unserem ersten Anspielen hat "Project CARS 2" aber schon Mal einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen. Vor allem das dynamische Wetter inklusive physikalisch und optisch korrekter Auswirkungen auf Auto und Strecke haben wir bisher selten in dieser Qualität gesehen. Und auch grafisch und akustisch verspricht "Project CARS 2" ein Mordsspaß für Simulations-Fans zu werden.

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