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HP Omen 15: 2,2-Kilo-Notebook mit Spiele-Power

Elektronik
25.09.2016 09:00

Gaming-Laptops sind immer so eine Sache: Für ein mobiles Arbeitsgerät sind sie oft zu groß und schwer, zudem neigen sie zu kurzer Akkulaufzeit. So stark wie ein Gaming-Desktop, der unter Totalauslastung seines Kühlsystems das letzte Quäntchen Power aus der Hardware holt, sind sie aber auch nicht. HP versucht sich mit seinem Omen 15 am Spagat, beides unter einen Hut zu bringen. Wie sich der 2,2-Kilo-Laptop in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Optisch gibt sich der HP Omen 15 als reinrassiger Gamer: Das Kunststoffgehäuse in Kohlefaser-Optik ist mit roten Akzenten und dem Logo von HPs Gaming-Tochter Omen versehen, die Tastatur leuchtet in martialischem Rot und sogar die Tastenbeschriftung fügt sich in das stimmige Design ein - wenngleich man darüber streiten kann, ob rote Schrift auf schwarzem Grund gut erkennbar ist.

Was der HP Omen 15 - wir haben das Modell Omen 15-ax085ng getestet - unter der Haube hat, erfahren Sie in der Leistungstabelle:

HP Omen 15-ax085nf

CPU

Intel Core i7-6700HQ: 4 x 2,6 GHz

RAM

16 GB DDR4

Bildschirmdiagonale

15,6 Zoll (matt)

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Massenspeicher

512 GB SSD + 1 TB HDD

Optisches Laufwerk

nicht vorhanden

Grafiklösung

Geforce GTX 965M (4 GB)

Anschlüsse

2 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, Ethernet, HDMI, SD-Kartenleser

Funkstandards

Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.2

Webcam

0,9 Megapixel

Akku

61 Wattstunden

Software

Windows 10 Home

Extras

Tastatur-Hintergrundbeleuchtung

Gewicht

2,2 Kilo

Preis

ab 1400 Euro

Die Hardware-Specs lassen es bereits erahnen: Für den Alltagsbetrieb, also Office-Arbeiten, Surfen und Multimedia-Anwendungen, ist das Omen 15 mehr als ausreichend gerüstet. Mit seinem flotten Vierkerner und dem Nvidia-Grafikchip ist es auch für Videoschnitt und Photoshop ausreichend schnell. Die SSD tut ihr Übriges, damit Programme flott starten und Windows schnell hochfährt.

Viel Power - aber leider noch keine GTX-10
Die Spiele-Leistung ist für Laptop-Verhältnisse recht gut: Weniger hardwareintensive Kost wie "Overwatch" läuft problemlos, auch in Full-HD-Auflösung. Hardwarehungrige Kaliber wie das neue "Doom" zeigen dann aber doch die Limitierungen des Mobil-Grafikchips auf.

Zwar bekamen wir auch "Doom" in Full-HD-Auflösung zum Laufen, um den Horror-Shooter wirklich ruckelfrei zu genießen, muss man dann aber doch den Detailgrad und gegebenenfalls auch die Auflösung reduzieren. Das legt nahe, dass man auch bei künftigen Grafikperlen die Detailschraube nach unten drehen muss.

Wer diesen Limitierungen entrinnen will, kommt nicht umhin, auf die nächste Generation zu warten: Nvidia hat erst kürzlich seine neuen Mobil-Grafikchips der GTX-10-Reihe enthüllt und verspricht Grafik-Power auf Desktop-Niveau. Ist an Nvidias Ankündigung etwas dran, lohnt sich das Warten.

Lüfter surrt hörbar, Display könnte heller sein
Unabhängig davon liefert das Omen 15 in der getesteten Variante für die allermeisten aktuellen Games genug Power, was man unter Last allerdings auch hört. Der Lüfter surrt bei Belastung hörbar vor sich hin, um die leistungsstarken Komponenten zu kühlen, allerdings nicht übertrieben laut und in einem Frequenzbereich, der sich nicht störend bemerkbar macht.

Das Display im getesteten Omen 15 ist überzeugend: Dank Full-HD-Auflösung ist es hinreichend scharf, dass es sich um ein mattes Panel handelt, hat im Freien und unter hellem Kunstlicht den Vorteil, dass sich am Bildschirm weniger Reflexionen breitmachen. Die seitliche Ablesbarkeit ist gut, die Farbdarstellung natürlich. Nur etwas mehr Helligkeit wäre wünschenswert.

Saubere Verarbeitung, aber geringe Steifigkeit
Die Verarbeitungsqualität des HP Omen 15 ist grundsätzlich gut: Das strukturierte Plastik ist griffig, unerwünschte Spalten oder sonstige Mängel konnten wir am Testgerät nicht entdecken.

Allerdings: Die Gehäusesteifigkeit könnte etwas höher sein. Nimmt man das Omen 15 an der Gerätekante hoch, hört man das eine oder andere Knarzen. Mit einem Metallgehäuse ließe sich das unterbinden, es würde aber wohl auch den Preis in die Höhe treiben.

Gut gefallen hat uns im Test die Tastatur des Omen 15: Sie bietet einen angenehmen Tastenhub, ist groß genug und hat sogar einen Ziffernblock. Einzig die Beschriftung - Rot auf Schwarz - ist etwas schwer zu erkennen.

Magere Anschlussausstattung, solide Laufzeit
Eine Schwäche des Omen 15 ist seine Anschlussausstattung. Drei USB-Ports und ein HDMI-Anschluss sind für ein 15,6-Zoll-Gerät etwas wenig, hier hätte HP ruhig etwas spendabler sein können. Zumal selbst dünne Ultrabooks oft drei USB-Ports haben.

Für ein Gaming-Notebook ist das Omen 15 erstaunlich ausdauernd. Klar sollte man im Spielebetrieb davon absehen, das Gerät auf Akku zu betreiben - sonst ist der Stromlieferant schon nach weniger als zwei Stunden leer.

Beim mobilen Arbeiten kommt man mit reduzierter Helligkeit aber durchaus auf rund fünf Stunden Laufzeit, wer alle Stromspar-Register zieht ringt dem Omen 15 sogar noch ein, zwei Stunden mehr ab. Damit kann man das Omen durchaus auch hie und da ganz klassisch als Laptop fernab der Steckdose nutzen, was auch durch das Gewicht von 2,2 Kilo begünstigt wird.

Noch ein Wort zum Sound: Der könnte etwas voluminöser sein, das Omen 15 erreicht zwar eine durchaus passable Lautstärke, neigt aber ein wenig zum Verzerren. Beim Spielen mit einem Headset am Kopf mag das nicht stören, beim Betrachten eines Films oder dergleichen empfehlen sich aber externe Lautsprecher.

Fazit: Das Omen 15 ist weder ein extrem potentes Gaming-Notebook, noch ein Business-PC. Es füllt aber eine Nische zwischen beiden Produktkategorien: Durch die vernünftige Akkulaufzeit, das matte Display und das überschaubare Gewicht ist es für mobiles Arbeiten geeignet. Für viele - auch aktuelle - Spiele hält es ebenfalls genug Leistungsreserven bereit. Gamer, die das Gerät in der Schule oder an der Uni nutzen wollen, könnten damit ebenso viel Freudep>

Wer wirklich maximale Gaming-Power in einem Laptop sucht, sollte aber dennoch auf Modelle mit Nvidias vielversprechender neuer GTX-10-Mobilgrafik warten.

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